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0584 - Der Mutantenplan

Titel: 0584 - Der Mutantenplan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einzig und allein dazu dienen solle, die gefährlichste Diktatur der Menschheitsgeschichte aufzubauen.
    In einem medizinischen Report einer von Wirtschaftskonzernen abhängigen Fernsehstation erklärte ein Konsortium von Nervenärzten Perry Rhodan schlicht für geisteskrank. Die Mediziner führten eine Reihe von scheinbar überzeugenden Beweisen dafür an und untermauerten ihre These mit der Behauptung, Rhodans Zellaktivator habe einen gewissen Verfall seines Gehirns nicht verhindern können.
    Marshall Bount Terhera bezog sich in einer Rede vor einem Publikum von jugendlichen Zwangsrentnern in Terrania City auf diese Sendung und fragte höhnisch, ob Rhodan denn wirklich noch existiere, oder ob man der Menschheit in den letzten Jahren nur einen Bioroboter mit dem Aussehen des Großadministrators vorgeführt habe.
    Rhodan nahm alle Berichte äußerlich gelassen entgegen. Er verließ sein provisorisches Arbeitszimmer nicht, weil er in der Nähe der Mutanten bleiben wollte. Zu gleicher Zeit jagten sich die Konferenzen an Bord der MARCO POLO, wo zahlreiche hohe Staatsbeamte versammelt waren und wichtige Regierungsgeschäfte erledigten.
    Erst als Gucky erneut zu Rhodan kam und ihm mitteilte, daß die Mutanten ihn sprechen wollten, erhob der Großadministrator sich. Er begleitete den Mausbiber sofort in die Klinik für paraabstrakte Phänomene. Atlan und einige Offiziere hielten sich bereits im Behandlungsraum auf. Rhodan zog einige beschriebene Bögen aus seiner Brusttasche und reichte sie dem Mausbiber.
    „Sei so nett, Kleiner, bringe diese Notizen zur MARCO POLO", bat er ihn.
    Der Ilt nahm sie entgegen und steckte sie achtlos in die Tasche.
    Dann tippte er sich grüßend gegen ein Ohr und entmaterialisierte. Rhodan wandte sich den Mutanten zu, als Gucky erneut vor ihm erschien.
    „Was ist denn, Kleiner?" fragte Rhodan.
    „Was? Wieso? Ach - ich bin schon weg", entgegnete der Ilt, grinste und verschwand.
    Atlan trat einen Schritt auf Rhodan zu. Als dieser jedoch nicht reagierte, überlegte er es sich anders. Seine Lippen schlossen sich wieder. Er blieb stehen und schwieg. Er wollte jetzt keine zusätzliche Unruhe schaffen.
    „Betty, ich bin gekommen", eröffnete Rhodan das Gespräch mit den Mutanten. „Weshalb haben Sie mich rufen lassen?"
    Seine Blicke glitten über die Instrumente an den Wänden und die Gesichter der Mediziner. Er konnte keine Veränderung gegenüber dem Zustand feststellen, den er vor zwei Stunden vorgefunden hatte. Der Ara-Mediziner Paih Terzyu schüttelte den Kopf, als Rhodan ihn ansah. Er ließ deutlich erkennen, daß er keine Hoffnung hatte. Er und seine Assistenten hatten keine Fortschritte erzielt.
    Betty Toufry benutzte wiederum die Sprechwerkzeuge der quallenförmigen Matten-Willys von der Hundertsonnenwelt, in deren Körper sie eingebettet war.
    „Wir möchten Sie fragen, Sir, ob Sie Ihre Entscheidung revidiert haben", begann die Mutantin.
    Rhodan warf Atlan einen raschen Blick zu.
    „Nein", erwiderte er dann. „Ich glaube nicht, daß irgend etwas geschehen ist, was mich dazu veranlaßt haben könnte."
    „Sir", fuhr Betty zögernd fort, „dann zwingen Sie uns dazu, selbst etwas zu tun."
    „Wenn Sie das so formulieren, Betty, dann wollen Sie mir vermutlich erklären, daß ich in Ihren Augen einen schweren Fehler gemacht habe."
    „So ungefähr, Sir."
    „Nun gut, Betty, sprechen Sie weiter. Ich bin gespannt, was Sie mir zu sagen haben."
    Rhodan trat dichter an die Matten-Willys heran. Diese hilfsbereiten Wesen hatten sich bereits stark verfärbt und dabei eine rötliche Tönung angenommen. Fast die Hälfte der Zeit war verstrichen, die sie die Synthokörper in sich bergen konnten, ohne dabei selbst zu sterben. Rhodan glaubte, die Umrisse einer menschlichen Gestalt in dem Quallenwesen sehen zu können.
    „Wir wollen leben, Sir", erklärte Betty Toufry. „Wir können nicht zusehen, wie wir zugrunde gehen. Wir wollen leben. Nicht mehr.
    Deshalb zwingen Sie uns mit Ihrer Weigerung, uns nach Asporc zu bringen, selbst die Initiative zu ergreifen. Uns bleibt gar keine andere Wahl. Auf keinen Fall wollen wir zurück in die grausame Daseinsform in einer fremden Dimension."
    Perry antwortete nicht sofort. Er lauschte der Stimme nach.
    Er wußte, daß die Mutanten es ehrlich meinten. Sie befanden sich in einer Situation, aus der es nach ihrer Ansicht nur einen einzigen Ausweg gab. Vielleicht wollten sie die Gefahr gar nicht sehen, die ihnen und der Menschheit unter Umständen von Asporc

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