0584 - Der Mutantenplan
du doch am Ziel. Also teile Atlan mit, was du willst."
„Ich?" Liman Hambug wurde flammend rot. Er nestelte an seinem Gürtel herum. Dann schüttelte er entschieden den Kopf.
„Nein, ich habe nichts auszurichten. Überhaupt nichts. Ich suche nur einen Job. Weiter nichts."
„Einen Job hätte ich für Sie", erwiderte Dr. Kwain sofort.
Rhodan blickte ihn überrascht an.
„Verzeihen Sie, Sir, daß ich mich einmische", sagte der Arzt schnell. „Ich kann mir nicht vorstellen, daß Sie mit diesem jungen Mann etwas anfangen können. Für mich ist er jedoch Gold wert.
Da er die für unsere Mutanten so unangenehmen parapsychischen Streiche des Mics blockiert, wäre er der ideale Transporteur für das Baby und seine Mutter. Wenn wir die beiden von Tahun entfernen, kehrt wieder Ruhe in die Klinik ein - und die Mutanten können ungestört arbeiten."
„Wäre das etwas für Sie?" fragte Rhodan.
Liman Hambug suchte nach Worten. Er stotterte und stammelte einige undefinierbare Laute, bis Gucky ihm zu Hilfe kam.
„Er würde sogar noch etwas draufzahlen, wenn er den Job bekommt", behauptete er.
„Gut, Dr. Kwain, dann ist der Mann für Sie engagiert - vorausgesetzt, Lordadmiral Atlan als Ihr Vorgesetzter hat keine Einwände."
„Ich bin einverstanden. Regeln Sie das übrige, Doktor."
Liman Hambug atmete tief durch. Dann warf er sich in die Brust, daß seine Orden klimperten, und folgte dem Arzt in die Klinik. Insgeheim schickte er Poynor 52 tausend gute Grüße - genauer gesagt, er hoffte, daß der Neuarkonide aus fürstlichem Geblüt erst merkte, daß er abgemustert hatte, wenn es schon zu spät für ihn war.
Unendlich erleichtert ging er mit Dr. Kwain in die Klinik. Dabei hielt er den Miclarc auf seinem Kopf mit beiden Händen fest, um ihn nicht noch im letzten Augenblick zu verlieren.
Kaum hatten sie die Klinik betreten, als erneut die Alarmsirenen aufheulten. Fast in der gleichen Sekunde baute sich ein Energieschirm über dem Gelände auf. Hambug konnte seine Neugierde nicht bändigen. Er rannte zu einem Fenster und starrte hinaus. Hoch über ihnen, aber weit außerhalb der Energieglocke, griff ein Trupp Kampfroboter an. Der Versuch, blitzschnell zu der Behandlungsstation der Mutanten vorzustoßen, war bereits jetzt gescheitert. Überall blitzten die Energiestrahlwaffen auf. Hambug hörte die donnernden Explosionen, als die Kampfroboter vernichtet wurden.
„Kommen Sie, Mann", drängte Dr. Kwain. „Wir haben keine Zeit. Die beiden Miclarcs müssen von hier verschwinden. Je schneller, desto besser."
Sie eilten auf die Spezial-Station des Arztes, wo der Miclarc-Zwitter in einem großen Behälter auf sie wartete. Eine Anzeigetafel an der Seite zeigte an, daß das Wesen sich jetzt auf besonders hoher Intelligenzstufe befand. Dr. Kwain erstickte alle Konversationsversuche seines rätselhaften Patienten, indem er die Übersetzungsanlage ausschaltete. Sekunden später schon glitt der mit Panzerplast gesicherte Behandlungsraum auf Antigravpolstern nach draußen, wo er von Spezialrobotern auf einen Prallgleiter gehoben wurde.
Ein USO-Offizier erschien mit einigen Papieren.
„Fahren Sie zur ASKAL-UF-3. Das ist ein kleines Transportschiff. Es wird Sie und die beiden Biester hier aufnehmen."
Liman Hambug nickte stumm. Er eilte mit dem Baby auf dem Kopf nach draußen, stieg in den Gleiter und näherte sich mit ihm dem Energieschirm, der die ganze Anlage überspannte. Der Bildschirm vor ihm auf dem Armaturenbrett erhellte sich.
„Wir schaffen eine Strukturschleuse für Sie, junger Mann. Sie können hindurchfahren", teilte ihm ein Offizier mit.
„Danke, verstanden", antwortete der rothaarige Terraner, der noch immer nicht an sein Glück glauben wollte. Der Luftraum über ihm war jetzt schon wieder frei von feindlichen Robotern.
Der Kampf war beendet.
Als Liman Hambug sich der Strukturschleuse näherte, fühlte er, daß etwas Seltsames geschah. Er spürte einen bedrohlichen Druck in seinem Kopf. Vor seinen Augen flimmerte es plötzlich.
Seine Hände zitterten so stark, daß der Gleiter zu schwanken begann. Dann schien jemand nach seinen Händen zu greifen und sie zur Ruhe zu zwingen.
*
Der Schock traf sie härter, als alle Martern, die sie bisher hatten erdulden müssen!
Wuriu Sengu schrie sein Entsetzen hinaus, als der PA-Körper wieder in der Unterkunft der Matten-Willys rematerialisierte. Die anderen reagierten äußerst schnell, obwohl sie selbst um ihre Existenz rangen. Sekundenlang schien es, als
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