0586 - Der Riese aus dem All
Nähe der Korvetten zu landen. Die Jet setzte zwischen zwei kleinen Hügeln auf. Der Arkonide reichte Gucky die Hand. Der Mausbiber ergriff sie und teleportierte mit ihm bis zwischen die Landeteller einer Korvette.
Hier standen mehrere Offiziere und Ärzte zusammen. Sie beobachteten das Geschehen zwischen den Raumschiffen und der Stadt, wo Roboter und Raumfahrer sich bemühten, die Asporcos aufzuhalten, sie zu beruhigen und sie zu füttern. Dabei stießen die Automaten auf ebenso wenig Gegenliebe wie die Männer. Sie mußten von ihren Paralysestrahlern Gebrauch machen und die feindlichen Asporcos betäuben.
„Dr. Airysch", sagte Atlan zu einem der Männer. „Ich sehe, daß Sie nicht besonders erfolgreich sind bei Ihrer Aktion."
Der Arzt wandte sich dem Arkoniden zu. Sein schmales Gesicht war sehr ernst. In den dunklen Augen des Persers spiegelten sich Zorn und Trauer.
„Die Lage ist leider sehr kritisch, Sir", entgegnete er. „Ich glaube nicht, daß wir so weiterkommen. Die Nahrungsmittel müssen, da sie alle dehydriert sind, erst in Wasser aufgelöst werden. Schon das ist ein Problem. Wir haben weder Wasser noch Platz genug.
Unsere Freunde spielen verrückt. Zwei bis drei Männer sind notwendig, um einen von ihnen festzuhalten. Ein dritter kann ihnen die Nahrung in den Mund schieben, aber fast alle spucken sie wieder aus."
„Haben Sie Tests gemacht, ob die Asporcos unsere Sachen wirklich verarbeiten können?"
„Es ist alles genau geprüft worden. Ihr Metabolismus wird mit dem fertig, was wir ihm anbieten. Wir haben einige chemische Veränderungen an unseren Vorräten vornehmen müssen."
„Hoffentlich nicht ausgerechnet bei meinen vegetarischen Sachen", warf Gucky ein.
Dr. Airysch lächelte flüchtig. Er schüttelte den Kopf.
„Keine Angst, Gucky. Deine Vorräte haben wir geschont - jedenfalls haben wir dir so viel gelassen, daß du noch ein oder zwei Tage lang etwas zu essen hast."
Der Mausbiber riß die Augen auf.
„Ein oder zwei Tage! Das ist viel zu wenig. Ich werde verhungern."
„Du kannst ruhig ein bißchen auf Diät umschalten, Kleiner", sagte Atlan. „In letzter Zeit hast du einen richtigen Bauch bekommen."
Gucky legte sich entsetzt die Hände an den Gürtel. Dann erst merkte er, daß sowohl Atlan als auch der Arzt sich auf seine Kosten amüsiert hatten, und teleportierte empört in die Jet zurück.
„Wir stellen im Augenblick Gasbomben mit einem psychisch dämpfenden Stoff her, auf den die Asporcos sehr gut ansprechen", fuhr Dr. Airysch in seinem Bericht fort. „In etwa einer halben Stunde werden wir die ersten Bomben in den Straßen explodieren lassen. Wir hoffen, die Situation dann schnell in den Griff bekommen zu können."
Der Arzt behielt nur zum Teil recht.
Zwölf Stunden später drängten sich nahezu hunderttausend Asporcos um die Korvetten. Die Nahrungsmittelvorräte waren fast aufgebraucht, obwohl die MARCO POLO bis auf einen gewissen Restbestand ausgeplündert worden war, der für die Besatzung benötigt wurde. Die Psychopharmaka hatten gewirkt.
Die Stadtbewohner hatten sich beruhigt. Sie waren friedlich und geduldig geworden. Fast widerstandslos ließen sie sich von den terranischen Raumfahrern füttern. Die meisten saßen oder lagen lethargisch auf dem Boden und starrten vor sich hin.
Atlan fuhr von seinem einfachen Lager in der Space-Jet auf, als Gucky ihn rüttelte. Er blickte auf sein Chronometer. Es zeigte den 16. Juni 3444 Erdzeit an. Über Asporc ging die Sonne auf. Vom Meer her kam das Donnergrollen der Brandung, die mit ungestümer Gewalt gegen die Küste schlug, ohne großen Schaden anrichten zu können. Der Arkonide hatte die zu niedrig gelegenen Häuser alle räumen lassen.
„Ein leichter Sturm. Nichts Besonderes. Vorhin hatten wir ein kleines Beben. Auch nicht gefährlich. Weiter im Süden sieht es sehr, sehr schlecht aus", berichtete der Mausbiber, ohne gefragt worden zu sein. „Von den anderen Korvetten haben wir gehört, daß ganze Landstriche im Meer versunken sind. Die Kontinente haben sich verschoben. In der gesamten Äquatorgegend sind Vulkane ausgebrochen und neue entstanden. Perry will versuchen, das Loch mit Hilfe von Antigravdruckstrahlern abzudichten."
„Das waren eine ganze Menge Neuigkeiten auf nüchternen Magen", entgegnete Atlan. „Hast du auch etwas Erfreuliches?"
„Ja, Dr. Airysch hat einen ausgesprochen leckeren Seeanemonen-Salat für mich zubereitet. Mir läuft das Wasser im Munde zusammen, wenn ich nur daran denke."
„Und
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