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0586 - In den Fängen des Wolfes

0586 - In den Fängen des Wolfes

Titel: 0586 - In den Fängen des Wolfes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wesentlich stärker gewesen als heute.
    Jetzt tauchte der Arzt auch schon hinter ihm auf.
    »Was machen Sie da, Monsieur? Verlassen Sie sofort das Zimmer!«
    Zamorra antwortete nicht. Er sandte weiterhin beruhigende Ströme in das Unterbewußtsein des Patienten…
    ...und zugleich nahm er vage Schatten wahr, Eindrücke dessen, was Etienne Thorneaux gesehen hatte, ehe er vor geraumer Zeit das Bewußtsein verlor.
    Der Arzt bekam Zamorra an der Schulter zu fassen, wollte ihn mehr oder weniger nachdrücklich von dem Bewußtlosen wegziehen, da sah er die handtellergroße Silberscheibe, die auf der Brust des Patienten lag.
    Und im gleichen Moment öffnete Thorneaux die Augen!
    Der Arzt stockte.
    »Wie, zum Teufel, haben Sie das gemacht?« stieß er hervor.
    »Ich habe ein wenig gezaubert«, sagte Zamorra wahrheitsgemäß. »Wenn Sie gestatten, werde ich das anschließend auch bei Mademoiselle Marti tun. Jetzt aber haben Sie sicher nichts dagegen, wenn wir Monsieur Thorneaux doch ein paar Fragen stellen.«
    Zunächst aber hatte der Patient selbst einige Fragen. »Wie komme ich hierher? Was… was ist mit den anderen?« stammelte er verblüfft.
    »Es ist alles in Ordnung«, versuchte Zamorra ihn zu beruhigen. »Sie wurden bewußtlos im Korridor des Bauernhauses aufgefunden. Wie fühlen Sie sich?«
    »Gute Frage, wenn man eins über den Schädel bekommen hat… Ich wurde niedergeschlagen. - Michelle!« rief er plötzlich. »Sie… sie hat geschossen!«
    »Auf wen? Oder auf was?« fragte Robin. Er zeigte Thorneaux jetzt auch seinen Dienstausweis.
    »Polizei?« fragte Thorneaux erstaunt. »Warum…?«
    »Es ist alles in Ordnung«, wiederholte Zamorra. »Können Sie aufstehen? Versuchen Sie es! Doktor, Sie sollten den Mann von dem Tropf und den Geräten erlösen. Ich glaube kaum, daß er noch weiter an den Apparaten hängen muß.«
    »Die Unterkühlung…«
    »Unterkühlung?« stieß Thorneaux hervor. »Wieso Unterkühlung?«
    »Wann wurden Sie niedergeschlagen? Können Sie das noch ungefähr sagen?« Zamorra stellte seine Gegenfrage drängend.
    »Muß gegen Mitternacht oder später gewesen sein«, murmelte Thorneaux verwirrt. »Wann wurde ich gefunden?«
    »Um die Mittagszeit. Welche Nacht war es?«
    »Die letzte Nacht natürlich. Wieso?«
    »Ich bin nicht sicher, ob Sie mich richtig verstanden haben«, sagte Zamorra. »War es die Nacht von Sonntag auf Montag?«
    »Von Sonntag auf Montag? Was soll der Unsinn?« Die Augen des Mannes wurden groß. »Von Samstag auf Sonntag selbstverständlich! Wie kommen Sie auf Montag?«
    »Es ist Montag«, warf Robin trocken ein.
    Thorneaux erblaßte. »Sie… Sie wollen mich auf den Arm nehmen.«
    »Sicher nicht, es ist wirklich Montag. Sie sind also etwa sechsunddreißig Stunden lang ohne Bewußtsein gewesen, daher auch die Unterkühlung.« Zamorra nickte Robin zu. »Meine Theorie, Pierre.«
    »Pfirisch-Theorie«, brummte Robin.
    Mittlerweile hatte der Arzt verarbeitet, was sich vor seinen Augen abgespielt hatte, und jetzt untersuchte er Thorneaux, während der mit den zwei Männern sprach, schüttelte aber immer wieder den Kopf. »Ich kann keine Symptome für eine Unterkühlung feststellen! Wie… wie ist das möglich? Wenn der Patient wirklich so lange halbnackt auf dem Boden gelegen hat, müßte er doch… und die erste Diagnose… ich…«
    Zamorra nahm das Amulett wieder an sich. »Sagte ich nicht, daß ich ein bißchen gezaubert habe? Nehmen Sie's einfach hin, Doktor. Eine medizinischwissenschaftliche Erklärung könnte selbst ich Ihnen nicht liefern.«
    Der Arzt war damit nur überhaupt nicht zufrieden…
    Damit, daß Robin sofort anfing, Thorneaux Fragen zu stellen, sogar noch weniger, allerdings konnte er das jetzt nicht mehr verhindern. Da hätte er den Chefinspektor und Zamorra schon hinauswerfen müssen, dazu aber konnte er sich wiederum auch nicht durchringen, schließlich hatte ja Zamorra den Patienten aus seiner Bewußtlosigkeit geweckt, der Arzt stand also irgendwie in seiner Schuld.
    Was Thorneaux zu erzählen hatte, war nicht besonders viel. Den unbekannten Angreifer, der ihn niedergeschlagen und auf den Michelle Garon wohl geschossen hatte, den hatte er nicht mal gesehen. Nur die Geräusche hatte er gehört, das dumpfe Poltern und den Schrei der nun verschwundenen Clio Bragelles.
    »Sie haben uns sehr geholfen, Monsieur«, log der Chef Inspektor schließlich.
    Thorneaux war immer noch besorgt, das sah man ihm an, und das tat er auch kund. »Was ist mit den anderen? Speisen

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