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0586 - In den Fängen des Wolfes

0586 - In den Fängen des Wolfes

Titel: 0586 - In den Fängen des Wolfes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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überhaupt, und aus welchem Grund?«
    Es war kein Alptraum. Alpträume sind anders, aus ihnen erwacht man irgendwann. Hier zeigte sich nicht mal der Verfolger, der immer näher und näher kommt. Das Unheimliche war überall zugleich, auch dort, wohin sie sich bewegte. Es erwartete sic an jedem Platz dieser unheimlichen Welt.
    Es hätte längst hell werden müssen.
    Doch nichts veränderte sich.
    Auch der Wolf zeigte sich nicht mehr, ebenso nicht der ›Totengräber‹ mit seiner Sturmlaterne.
    Manchmal glaubte Clio in den Nebelschwaden etwas zu erkennen, das wie eine Laterne aussah. Oder sie meinte, in ihrer unmittelbaren Nähe die rötlich glühenden Augen des Wolfes zu sehen, sein Hechseln zu hören.
    Aber dann waren es doch immer wieder nur Täuschungen.
    Sie war allein.
    Allein mit ihrer Angst…
    ***
    Zamorra hatte den kürzesten Weg genommen, um ins Château Montagne zurückzukehren. Seine Lebensgefährtin und Sekretärin Nicole Duval sah ihn fragend an.
    »Und?«
    Er zuckte mit den Schultern.
    »Nichts und. Vermutlich hat Pierre Gespenster gesehen. Und wenn es sich wirklich um ein schwarzmagisches Phänomen handelt, liegt es zu weit zurück, als daß ich noch etwas herausfinden könnte. Aber… ich kann's mir auch nicht so recht vorstellen. Eher denke ich, daß ein Racheakt dahintersteckt. Eine der verschwundenen Personen ist nämlich Polizistin im Drogendezernat, aber Pierre will von dieser Theorie nichts wissen.«
    »Und wenn Pierres Vermutung doch stimmt, wenn es sich doch um etwas Schwarzmagisches handelt? Immerhin ist er in diesen Dingen kein heuriger Hase mehr. Er hat in letzter Zeit oft genug mit übersinnlichen Phänomenen zu tun gehabt. Ich brauche da bloß an diese Mörderbäume zu denken, die aus einem toten Dämon entstanden sind…« [2]
    »Vielleicht denkt er jetzt gerade deshalb zu oft an übersinnliche Phänomene. Wenn es wirklich eines ist, wird er im Zuge der weiteren Ermittlungen sicher auf Hinweise stoßen, mit denen auch ich dann etwas anfangen kann. Bis dahin warte ich lieber erst mal ab. Wie es jetzt aussieht, kann ich ohnehin nichts tun.«
    »Dann hast du also Zeit?«
    Er runzelte die Stirn. »Wenn du so ankommst, hast du doch sicher ein Attentat auf mich vor. Was also liegt an? Hat Fooly wieder irgend etwas angestellt?«
    »Ausnahmsweise nicht.«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Unvorstellbar«, staunte er. »Ich bin ein paar Stunden weg, und der kleine Kerl stellte keine Dummheiten an? Worum geht es dann? Es kann nur noch schrecklicher sein… Vielleicht willst du mich mitschleppen auf einen Einkaufsbummel durch die Boutiquen irgendeiner Großstadt? Oder ich soll die Weinflaschen im Keller abstauben?«
    »Nein - du darfst mit Fenrir Gassi gehen«, erwiderte Nicole trocken.
    Einen Augenblick lang sah Zamorra sie dumm an. Dann tippte er sich gegen die Stirn.
    »Da gehe ich eher zum Teufel«, behauptete er.
    Nicole grinste jungenhaft. »Warum verbindest du nicht das eine mit dem anderen wie jeder brave, altgediente Ehemann?«
    Er seufzte.
    »Jetzt fängst du auch noch damit an… Pierre wird doch nicht zum Propheten geworden sein? Der hat mir auch schon angekündigt, daß du mich heiraten wirst.«
    »Wie… wie kommt er darauf?«
    »Weil ich Fooly als meinen Hausdrachen bezeichnet habe und nicht dich…«
    Nicole schnappte nach Luft. »Hausdrache? Ich - ein Hausdrache? Na warte, das zahle ich dem Burschen heim!«
    »Ich habe schon damit gedroht, ihm Fooly auf den Hals zu hetzen.«
    »Nur gedroht? Ich werde es tun - Äh, gehst du nun mit Fenrir Gassi und zum Teufel ? Dann habe ich ihn für eine Weile los, ich möchte nämlich auch mal meine Ruhe haben, und ich hab's ihm versprochen!«
    »Welch ein Leichtsinn«, murmelte Zamorra. »Zwölftes Gebot: Du sollst nichts versprechen, was andere halten müssen!«
    »Und wie lautet das elfte?«
    »Du sollst dich nicht erwischen lassen, wenn du die anderen zehn übertrittst, wußtest du das etwa nicht? Seit wann ist Fenrir überhaupt hier? Eigentlich wollten wir uns doch um den Kobra-Dämon und Charr Takkar in Indien kümmern, und diese Aktion muß noch vorbereitet werden…«
    »Fenrir tauchte plötzlich auf, kurz nachdem du nach Lyon gegangen bist. Scheint, als hätte er ein Problem, über das er mit mir nicht reden will.«
    »Und deshalb soll ich mit ihm einen Spaziergang bis hinunter zu Mostaches Kneipe machen?« Zamorra schüttelte den Kopf.
    »Ich möchte jedenfalls ein bißchen Ruhe haben - er hat mich in den letzten Stunden ziemlich

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