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0586 - In den Fängen des Wolfes

0586 - In den Fängen des Wolfes

Titel: 0586 - In den Fängen des Wolfes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Aufschrei!
    Jetzt saß auch Mari kerzengerade im Bett. »Clio!« stieß sie erschrocken hervor. »Sie… sie hat geschrien!«
    E.T. stieg in die Jeans, verhedderte sich beinahe dabei und schaffte es gerade noch, den Gürtel zu schließen, als er auch schon die Zimmertür erreichte. Mit der rechten Hand schloß er auf, mit der linken schnappte er eine leere Blumenvase vom Sideboard, um sie notfalls einem Lumpenhund auf den Schädel hauen zu können, wenn der sich an Clio vergriffen hatte.
    Im nächsten Moment war er draußen, war auf dem Korridor…
    Mari fischte blindlings nach einem Kleidungsstück. »E.T.! Sei vorsichtig!« rief sie und stolperte auch schon hinter ihm her. Sie war noch halb in ihren Träumen gefangen, in die sie versunken war, nachdem E.T sie in den siebten Himmel der Liebe entführte, doch hektisch schlüpfte sie jetzt in das Stück Stoff und rannte auf den Korridor hinaus.
    Sie prallte gegen den verblüfften E.T.
    Der Korridor war leer - aber die Tür zu Clios Schlafzimmer stand offen. Die beiden Zimmer der Mädchen lagen direkt nebeneinander, auf der anderen Seite ging's ins Bad und in die große Wohnküche, links zur Haustür hinaus.
    Das ehemalige Bauernhaus, das die Mädchen gemeinsam gemietet hatten, war zwar sehr preiswert, dafür aber auch recht klein. Oben gab es noch eine Dachkammer, die Michelle, die dritte im Bunde, als Schlafraum nutzte.
    Gerade stürmte die blonde Michelle auch schon die Treppe herunter, aufgeschreckt und noch halb verschlafen. Das einzige, was sie trug, war eine Pistole schußbereit in den Händen.
    »Ein Einbrecher?« stieß sie hervor und senkte die Mündung der Waffe, weil sie E.T. erkannt hatte.
    »Clio ist etwas zugestoßen«, sagte Mari hastig.
    »Das wollen wir erst noch feststellen«, wehrte E.T ab, dann näherte er sich der offenen Zimmertür.
    Die splitternackte Michelle schob sich aber rasch an ihm vorbei, betrat Clios Schlafraum als erste, die Waffe professionell und beidhändig vorgestreckt und in alle Richtungen sichernd.
    Das Schlafzimmer war leer!
    »Wo… wo ist sie?« fragte Michelle, warf sich dann blitzschnell auf den Boden, spähte unter das Bett, um sofort wieder aufzuspringen. »Was ist passiert?«
    »Das Poltern war doch auf dem Korridor«, überlegte E.T.
    »Was ist mit Küche und Bad?«
    Beide Türen waren zu.
    Michelle sah E.T. an und deutete auf die Tür des Badezimmers. »Vorsichtig! Mach sie langsam auf, aber wirf sie bei Gefahr sofort wieder zu…«
    Lieber Himmel, hat das Mädchen 'nen Hau weg! dachte E.T. Er nahm die Sache bei weitem nicht so ernst wie Michelle. Vielleicht war Clio nur im Dunkeln gegen irgend etwas gestolpert.
    Er öffnete trotzdem die Tür des winzigen Badezimmers, tat es langsam, wie Michelle es gesagt hatte, aber auch dieser Raum war leer.
    Dann drang Michelle in die Wohnküche vor, aber auch hier befand sich niemand.
    Mari, die sich ebenfalls irgendwie nützlich machen wollte, stellte fest, daß die Haustür abgeschlossen war. Natürlich von innen.
    E.T. hätte ihr das vorher sagen können, denn er selbst hatte sie abgeschlossen. Er fühlte sich dann einfach sicherer. Die Mädchen ließen hingegen meist alles unverriegelt; in diesem Landstrich klaute niemand einem anderen was, eventuelle Diebe brachen höchstens in Tränen aus und brachten noch etwas mit…
    Aber nun kam E.T. allmählich doch ins Staunen. Türen und Fenster waren verschlossen, und trotzdem war von Clio nichts zu sehen?
    »Sie kann sich doch nicht einfach unsichtbar gemacht haben?« überlegte Michelle.
    Und dann geschah etwas. Etwas Merkwürdiges.
    Plötzlich veränderte sich das Licht, wurde zu einen blauen Schimmer.
    »Was ist denn jetzt?« fragte Mari erschrocken. Sie wandte sich um.
    Und schrie auf.
    »Keine Bewegung!« rief Michelle.
    Sie riß die Waffe hoch.
    Etwas flog auf E.T. zu, traf ihn am Kopf. Gleichzeitig bellte die Pistole.
    Den ohrenbetäubenden Lärm nahm Etienne Thorneaux mit in die Bewußtlosigkeit…
    ***
    »Und?« fragte Chefinspektor Pierre Robin.
    Der untersetzte, schnauzbärtige Mann war wie immer etwas nachlässig gekleidet. Er lehnte zwischen Tür und Angel an der Wand im Korridor und wirkte wie die Spinne im Netz, während um ihn herum die Mitarbeiter der Abteilung Spurensicherung am Werke waren.
    Robins Assistent François Brunot, im krassen Gegensatz zu seinem Chef stets auf dem allerneuesten Stand der Herrenmode, winkte ab. »Wir sollten abwarten, was der Prof herausfindet. Ich frage mich überhaupt, was wir hier

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