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0589 - Die Kugelköpfe

0589 - Die Kugelköpfe

Titel: 0589 - Die Kugelköpfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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drehte mich etwas.
    Sie wollte nicht mehr weiter. »Mein Knie… ich habe es aufgeschrammt, es tut so weh.«
    »Du bekommst gleich ein Pflaster.«
    »Aber es blutet.«
    »Das ist nicht schlimm. Ich habe schon oft geblutet, und es geht mir gut.«
    »Meinst du?«
    »Klar doch.«
    Aus der Tiefe mehrerer Straßenschluchten drang ein mir sehr bekanntes Jaulen hoch.
    Auf- und abschwellende Sirenen. Ein Klang, der Schauer über Rücken werfen, der aber auch beruhigend sein konnte. Suko hatte für den Großalarm gesorgt.
    Da unten würde sicherlich schon die Hölle los sein. Wir bekamen davon wenig mit. Auch Yüla hatte die Ohren gespitzt. »Das… das ist die Polizei«, flüsterte sie.
    »Genau.«
    »Kommen die auch hoch zu uns?«
    »Das kann sein.«
    Sie lächelte plötzlich. Mit der Polizei schien sie keine schlechten Erfahrungen gemacht zu haben, im Gegensatz zu vielen anderen Kindern in ihrem Alter.
    »Dann… dann brauchen wir ja keine so große Angst mehr zu haben«, sagte sie, und es klang ehrlich.
    »Da hast du recht. Aber jetzt müssen wir weiter, Yüla, sonst können wir es nicht schaffen.«
    »Ja, das tun wir.«
    Sie war längst nicht mehr so ängstlich. Die große Schwelle schien sie überwunden zu haben. Eigentlich konnte ich mich über das Wetter freuen. Es hatte lange nicht geregnet, das Dach war trocken, die Pfannen entsprechend stumpf, so daß wir ziemlich gut weiterkamen.
    Lange würde es nicht mehr Trocken bleiben. Jenseits der Sonne ballten sich dunkle Wolken zusammen, gewaltige Gebirge, die im Kern einen gelblichen Schimmer aufwiesen und anzeigten, daß sich ein Unwetter näherte.
    Ich redete mit Yüla, lenkte sie durch meine Worte von ihrem gefährlichen Weg und auch von den Problemen mit ihrem Knie ab. Sie hielt sich tapfer. Ich versprach ihr ein Eis, und sie wollte auch noch eine Flasche Limonade dazu.
    »Klar, du bekommst es, alles, mein Schatz…«
    Der Dachrand rückte näher. Ich war fest davon überzeugt, daß wir es schafften. Die blinden, schrägen Fensterscheiben des Nachbardaches konnte ich bereits erkennen. Der Übergang würde auch klappen, das gab bestimmt keine Probleme.
    Dann passierte es.
    Brutal, die Hoffnung zerstörend.
    Er stand da, wie vom Himmel gefallen. Genau auf dem First und auf der Kante hatte er sich aufgebaut.
    Mein verfluchter Erzfeind in diesem Fall – der Kugelkopf!
    ***
    Suko war nicht erst bis zum Rover gelaufen, sondern in das am nächsten liegende Geschäft. Dort hatte er sich ein Telefon geschnappt und den Großalarm ausgelöst.
    Allerdings nicht unter seiner Verantwortung, er hatte Superintendent Sir James mit eingeschaltet, brauchte ihm keine langen Erklärungen zu geben, denn dieser Mann wußte, was die Glocke geschlagen hatte, wenn jemand anrief.
    »Können Sie ungefähr sagen, Suko, wie weit dieses Gebilde noch wachsen wird?«
    »Nein, Sir. Das kann die ganze Straße überdecken oder auch das Viertel.«
    »Das ist schlecht.«
    »Deshalb müssen wir absperren.«
    »Gut, ich werde alles veranlassen. Sehen Sie zu, daß dieses betroffene Haus geräumt wird. Ich werde übrigens selbst erscheinen. Haben Sie Kontakt zu John?«
    »Im Augenblick nicht. Er kümmert sich um das Kind.«
    »Gut. Von meiner Seite aus wird alles geregelt. Wir werden uns dann sehen.«
    Der Inspektor war zufrieden. Weniger zufrieden zeigte er sich mit dem direkten Verlauf des Falls. Da lag doch einiges im argen. Er konnte nur hoffen, daß die Menschen richtig reagierten.
    Zwei Verkäuferinnen hatten mitgehört, wagten aber nicht, irgendwelche Fragen zu stellen, als Suko den Laden im Sturmschritt verließ.
    Noch war nichts abgesperrt worden. Es würde auch eine Weile dauern, bis die Beamten eintrafen und den Verkehr aufhielten. Bis dahin hatte Suko Zeit, sich etwas einfallen zu lassen.
    Am Rand des Gehsteigs blieb er stehen. Hinter ihm floß der Verkehr normal. Vor den Häusern jedoch standen Menschen zusammen und diskutierten. Die drei Frauen hatten der Nachbarschaft Bescheid gegeben, und die Vorfälle hatten sich wie ein Lauffeuer herumgesprochen.
    Suko war kaum stehengeblieben, als mehrere Personen auf ihn zuliefen. Ein Mann, bekleidet im Unterhemd und einer Turnhose, schob seine Kopfbekleidung zurück. »Hören Sie mal, wollen uns die Weiber auf den Arm nehmen?«
    »Nein, Mister.« Suko schaute an der Front hoch. Ihn interessierten besonders die Fenster im ersten Stock, wo die Wohnung der Helen Taylor lag.
    Leider waren die Scheiben zu schmutzig, um hindurchschauen zu können. Selbst

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