0589 - Station der Gegenwelt
Perry Rhodan. „Gibt es schon Anhaltspunkte dafür, wohin sie sich von dort aus begeben haben könnten?"
„Keine direkten", erwiderte der Ilt. „Ich fürchte allerdings, sie werden erneut versuchen, ein Schiff in ihre Gewalt zu bringen und den Meteoriten anzufliegen."
„Woraus schließt du das?"
„Als wir den Raum betraten, in dem die Geistermutanten offenbar gegessen hatten", berichtete der Mausbiber, „fanden wir eine ziemliche Unordnung vor. Es sah so aus, als hätte ein Kampf stattgefunden. Möbel waren umgestürzt, eine abgerissene PEW-Spange lag auf dem Boden, und die Mahlzeit war nicht beendet worden."
„Wahrscheinlich die äußeren Anzeichen einer starken Stabilitätskrise der Geistermutanten", meinte der Großadministrator. „Da die Strahlungsintensität der PEW-Spangen ständig abnimmt, fällt es den alten Mutanten immer schwerer, ihre Egos innerhalb der Trägerkörper zu stabilisieren."
„Das ist so gut wie sicher, Perry. Folglich werden sie über kurz oder lang verzweifelt genug sein, einen neuen Kaperungsversuch zu wagen. Wie steht es mit den Sicherheitsvorkehrungen?"
„Wir haben alles Erdenkliche veranlaßt, Gucky", antwortete Rhodan. „Natürlich sind die gelandeten Großraumfrachter besonders empfindlich. Allerdings glaube ich nicht, daß die Geistermutanten sich eines solchen Schiffes bemächtigen. Bei einem Gewaltstart würden Tausende von Asporcos getötet werden, und das würden unsere alten Freunde bei aller Verzweiflung nicht in Kauf nehmen."
Guckys Stirnfell zog sich in Falten.
„Gibt es Schiffe, die für die Geistermutanten besonders interessant sein könnten, Perry?"
„Wie meinst du das?"
„Beispielsweise Raumschiffe, deren Ladung oder Ausrüstung den Geistermutanten eine Hilfe bei der Stabilisierung ihrer Egos in den Trägerkörpern wäre?"
Perry Rhodan dachte scharf nach, dann schüttelte er den Kopf.
„Nein, solche Schiffe haben wir nicht. Wenn wir eine Möglichkeit hätten, den Geistermutanten bei der Stabilisierung ihrer Egos zu helfen, wären sie von uns über sämtliche Funkfrequenzen sowie telepathisch informiert worden, Gucky."
„Ja, das denke ich auch", erwiderte der Ilt leise. „Dennoch werde ich das unbestimmte Gefühl nicht los, daß sie sich bereits auf einem Schiff befinden."
„Aber auf welchem, Gucky? Unsere Funkzentrale steht in permanenter Verbindung mit sämtlichen Schiffen der Hilfsflotte.
Die Kommandanten sind angewiesen, alle fünf Minuten eine Serie von Kodeworten durchzugeben, die immer wieder anders aneinandergereiht werden. Sobald die Registrierpositronik die geringste Abweichung feststellt, gibt sie Alarm."
Der Ilt seufzte.
„Das sollte mich eigentlich beruhigen, Perry, aber es beruhigt mich nicht. Ich habe furchtbare Angst."
Der Großadministrator runzelte die Stirn. Er wirkte besorgt.
„Wenn Whisper nur noch lebte", murmelte er. „Mit seiner Hilfe wäre es mir vielleicht möglich, unterschwellige psionische Strömungen zu empfangen wie du."
Eine Pause beklemmenden Schweigens trat ein. Ich spürte, wie die unheimliche Stimmung auch von mir Besitz ergriff. Dalaimoc Rorvic legte mir eine Hand auf die Schulter und drückte beruhigend zu. Sogleich fühlte ich mich ein wenig besser.
Plötzlich drangen aus dem Lautsprecherteil des Telekoms laute unverständliche Wortfetzen. Perry Rhodans Abbild wandte uns den Rücken zu, dann wanderte es aus dem Aufnahmebereich der Bilderfassung.
Doch nicht für lange.
Als der Großadministrator wieder zu sehen war, wirkte sein Gesicht wie eine steinerne Maske.
„Du hattest recht behalten, Gucky", sagte er tonlos. „Soeben sandte die HENRI DUNANT einen Notruf aus. Das Schiff befindet sich in der Gewalt der Geistermutanten."
„Was für ein Schiff ist die HENRI DUNANT?" fragte der Mausbiber atemlos.
„Ein Lazarettschiff, auf dem sich sechzig Matten-Willys befinden."
„Und das wurde nicht besonders gesichert?" schrie der Ilt. Ich hatte ihn noch nie so aufgeregt gesehen. „Sechzig Matten-Willys!
Ja, habt ihr denn alle vergessen, daß wir den Geistermutanten schon einmal halfen, indem wir sie von Willys versorgen ließen?"
Der Großadministrator erwiderte verlegen: „Selbstverständlich nicht, Kleiner. Die Matten-Willys waren ursprünglich im Asporco-Hilfeplan nicht vorgesehen. Mike hat sie zusätzlich beschafft, weil die ihn beratenden Kosmomediziner der Ansicht waren, Willys könnten für verletzte Menschen, denen anderweitig nicht mehr geholfen werden könnte, die letzte Rettung
Weitere Kostenlose Bücher