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059 - Blutige Küsse

059 - Blutige Küsse

Titel: 059 - Blutige Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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lieben Verwandten befassen, alter Junge, wie? Ich denke, er hat genug Blut getrunken.«
    »Pfählen?«, fragte Dorian und lächelte.
    »Angst?«, fragte Demur mit hochgezogenen Augenbrauen. »Ich würde an die kleine nette Leaders denken, mein Bester. Sie war nur eine von vielen.«
    Dorian hatte absolut nichts dagegen, Demurs Onkel zu pfählen. Es war nicht der erste Vampir, den er auf diese Art und Weise ausgeschaltet hatte. Und ein Ungeheuer wie der Count of Alkahest durfte die Menschen nicht länger bedrohen.
    »Ich brauche einen Holzpflock«, sagte Dorian und schaute sich suchend um.
    »Bedien dich! Beste Eiche«, meinte Demur und deutete auf den schweren Arbeitstisch. »Schnitz ihm einen besonders schönen Pflock! Er hat's schließlich verdient.«

    Seltsamer und unheimlicher konnte keine Gruft sein.
    Demur, der den Weg kannte, hatte Dorian tief unter das Schloss geführt. Jetzt standen sie in einem Raum, der einem Treibhaus glich, in dem es allerdings alles andere als warm war. In der Mitte des quadratischen Gewölbes, in das eine steinerne Wendeltreppe hinunterführte, stand ein mächtiger Steintrog, der als Sarg diente. Eine zentnerschwere Platte verschloss den Trog, der von fremdartigen Schlinggewächsen überwuchert wurde. Die Wände, die Gewölbebogen und selbst der Boden waren mit Pflanzen, giftig aussehenden, großen Pilzen und efeuartigen Gewächsen bedeckt. Hier unten in der Finsternis der Gruft schien es sogar so etwas wie Orchideen zu geben. Sie hingen an fingerdicken, fleischigen Trieben von den Gewölbebogen herunter.
    Von diesen orchideenartigen Blüten ging ein unheimliches Licht aus, das die Einzelheiten in dieser Gruft gerade noch erkennen ließ. Es war Dorian rätselhaft, wie diese Pflanzen überhaupt gedeihen und derart üppig wuchern konnten; und es fiel ihm auf, dass sie nicht dufteten.
    »Ganz wohnlich, wie?«, meinte Demur ironisch, doch Dorian merkte, dass selbst Demur ein wenig befangen war. Der junge Dämon schien sich in dieser Umgebung, die ihm doch eigentlich vertraut sein musste, nicht sonderlich wohl zu fühlen. Er deutete auf den Steintrog.
    »Ich werde so lange nach oben gehen«, sagte er, den Kopf abwendend. »Schließlich handelt es sich ja um einen sehr nahen Verwandten.«
    »Hilf mir mit dem Deckel!«, forderte Dorian ihn auf.
    »Ja. Aber schnell!« Demur fasste angewidert nach der Kante des schweren Steindeckels und mühte sich ab. Er blieb wie versteinert stehen, als in der Gruft plötzlich ein saugendes Schmatzen zu hören war.
    Dorian hingegen fuhr sofort blitzschnell herum und suchte nach dem Grund für dieses unheimliche, widerliche Geräusch. Er fuhr zurück, als er die Bewegung der fleischigen Pflanzentriebe entdeckte. Sie schoben sich vom Gewölbe nach unten und versperrten den Zugang zu der schmalen Wendeltreppe, bildeten einen dichten Vorhang, flochten sich ineinander und verbanden sich mit den fingerdicken Trieben, die sich vom Boden her hochwanden.
    »Was – was hat das zu bedeuten?«, stieß Demur überrascht hervor. Er drückte sich vom Steintrog ab und lief zur Wendeltreppe hinüber. Fast wütend griff er nach den fingerdicken, fleischigen Pflanzenranken und wollte sie zur Seite zerren. Sie ließen sich zwar bewegen, doch immer dort, wo Demur gerade eine schmale Lücke geschaffen hatte, erschienen neue Triebe. Schmatzend und saugend verbanden sie sich erneut, züngelten auf Demur zu und trieben ihn zurück. Dorian erlebte einen Demur, der völlig fassungslos war. Irgendwie genoss der Dämonenkiller diese Situation. Wenig später aber begriff er das Grauenvolle.
    Die züngelnden, fleischigen Triebe drängten Demur in die Ecke neben der Wendeltreppe. Sie kreisten Demur ein, der verzweifelt um sich schlug und die zähen Ranken zerreißen wollte. Er hatte keine Chance. Er brüllte auf vor Entsetzen, als die fleischigen Arme der Pflanzen nach ihm griffen, sich um seine Brust und seinen Hals legten. Ihm wurde die Luft abgeschnürt. Das üppige Blattwerk wickelte den jungen hilflosen Dämon immer mehr ein.
    Dorian war vor Grauen und Angst wie gelähmt. Er wollte Demur zwar instinktiv helfen, doch er brachte es nicht fertig, sich von der Stelle zu rühren. Er ahnte, dass diese Mörderpflanzen sich gleich auch mit ihm beschäftigen würden. Hoffnungslos saß er hier in der Gruft fest, einem Geschehen ausgeliefert, das sein Geist nicht zu fassen vermochte.
    Doch dann meldete sich wieder sein immer wacher werdendes Ich.
    Nur der Vampir dort im Steintrog konnte diese

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