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059 - Homunkula, Luzifers Tochter

059 - Homunkula, Luzifers Tochter

Titel: 059 - Homunkula, Luzifers Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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wie ein Jäger, der eine heiße Spur gefunden hatte.
    Stärker als
zuvor interessierte ihn die Identität der geheimnisvollen Schönen. Er war
überzeugt davon, etwas über diese Frau herauszubringen, wenn er sich darum
bemühte. Er kannte den Wagen, den sie fuhr, wußte die Nummer und konnte die
junge Dame gut beschreiben.
    Tiverton war
nahe. Vielleicht wußte man dort was über sie?
    Gleich am
Ortseingang lag die alte Dorfschänke. „Moor-House“ stand in hölzernen und
schiefen Lettern über dem Eingang. Morley hielt. In der Kneipe bestellte er
sich einen Drink. Außer zwei, drei Nachbarn hielten sich keine weiteren
Personen auf.
    „Fremd hier?“
fragte der Wirt.
    Morley
erzählte, daß er aus London käme. Auf der Fahrt nach hier habe er einen Bentley
mit einer ungewöhnlich schönen Frau hinter dem Steuer gesehen. Der Wirt ging
nicht weiter darauf ein. Dafür schaltete sich ein Gast ein, der offenbar schon
einige über den Durst getrunken hatte. Mit ihm kam Bill Morley ins Gespräch.
    Ryan Cohen,
der seine Augen und Ohren überall zu haben schien, hatte natürlich die Frage
Morleys vernommen, und so mußte der fremde Besucher es sich gefallen lassen,
ein paar Ungereimtheiten über sich ergehen zu lassen. Es paßte nicht alles
zusammen, was Cohen vor sich hinquakte, aber immerhin kamen in der verworrenen
Story zwei Frauen vor. Auf die eine paßte haargenau die Beschreibung, die
Morley gegeben hatte.
    „Was hat es
mit dem schwarzen Haus auf sich?“ wollte der Millionärssohn wissen.
    Cohen machte
ein geheimnisvolles Gesicht, schürzte die Lippen und kratzte sich am Kinn.
„Blackstone Cottage. Halten Sie sich fern davon ... tabu... ehemalige
Opferstätte ... es geht dort nicht mit rechten Dingen zu.“
    „Aber die
Frau stieg dort ab“, gab Morley nicht nach.
    „Möglich ...
Sie ist Luzifers Tochter! Ich halte diese Frau für äußerst gefährlich. Sie kann
an mehreren Orten zugleich sein.“
    „Hören Sie
nicht auf den alten Schwätzer“, meldete Stuart Franklin sich aus dem
Hintergrund. Seine Blicke wanderten unruhig hin und her.
    „Schon gut...
schon gut...“, winkte Cohen ab, drehte seinen Oberkörper halb herum und warf
dem Wirt einen bösen Blick zu. „Unterbrich uns nicht dauernd! Immer hast du was
zu meckern ... Es stimmt, was ich sage und damit basta!“ Er wandte sich wieder
dem Besucher zu. „Die nehmen mich hier alle nicht ernst... macht nichts! Wenn
Sie ihr noch mal begegnen wollen, werfen Sie einen Blick in „Hunters Village“,
das ist das neue Hotel zwischen Tiverton und Exeter.“
    „Ja, das
Schild habe ich gesehen.“
    „Dort
verkehrt sie. Ich bin überzeugt davon... und dort verschwinden auch die
Männer... auch wenn die Polizei nichts feststellt und nichts beweisen kann.“ Er
sah Morley eindringlich an. „Aber bleiben Sie nicht dort! Schauen Sie nur ganz
kurz ’rein. Ich weiß mehr hier als die anderen! Auch wenn die mich für verrückt
halten.“ Er tippte sich an die Stirn. „Aber wenn man einen Tick hat... lebt man
um so länger... keiner nimmt einen ernst.“ Er lachte und zeigte auf den Wirt,
dem die Situation merklich unangenehm war.
    Morley trank
sein Glas leer, zahlte und sorgte dafür, daß auch Cohen noch einen Drink bekam
und verließ daraufhin das Moor-House.
    Eine Minute
Jang blieb er unschlüssig hinter dem Steuer des Maserati sitzen. Was er gehört hatte,
war ein einziges Durcheinander. Dennoch entschloß er sich nicht dazu, nach
Exeter zurückzukehren und Brouk zu gestehen, daß er einem Phantom nachgejagt
war.
    Phantom - das
war es! Wie ein Phantom war die Fremde aufgetaucht und wieder verschwunden. Der
Betrunkene im Moor-House hatte da einiges, zusammengefaselt, das doch irgendwie
in das verzerrte Bild paßte, das er sich heute abend nach den unerklärlichen
Vorfällen gemacht hatte.
    Er startete
den Wagen, drehte auf offener Straße und raste den Asphalt entlang, der aus
Tiverton herausführte.
    Morley
passierte die Stelle, wo der Weg nach Blackstone Cottage abzweigte.
Unwillkürlich wandte er den Blick und starrte in die Dunkelheit, aber das
geheimnisvolle Haus war aus dieser Richtung und Entfernung unmöglich
wahrzunehmen.
    Hätte Morley
kurz angehalten, dann wäre ihm zumindest die Person auf gefallen, die wie eine
Vogelscheuche im Geäst eines knorrigen Baumes hockte und erschreckt
zusammenfuhr, als der schnelle Flitzer auf der Straße nach Exeter an ihr vorbeizischte.
     
    ●
     
    Nancy Watson
hatte sich den ganzen Tag über Gedanken darüber

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