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0591 - Der Blut-Graf kehrt zurück

0591 - Der Blut-Graf kehrt zurück

Titel: 0591 - Der Blut-Graf kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Zeigefinger an die Stirn.
    Der blonde Reporter, der aussah wie ein Wikinger auf Raubzug, hatte sich die Begrüßung wirklich anders vorgestellt!
    Zum Teufel, er war doch wirklich selten genug unterwegs, und wenn eine Reportage mal etwas länger dauerte, dann dauerte sie eben etwas länger!
    Carlotta hatte sich darüber noch nie beschwert, sie hatte es eher als angenehm empfunden, daß er sich auf seinen Millionen, die er schon in jungen Jahren erarbeitet hatte, ausruhen konnte. Deshalb hatte er ja auch mehr Zeit für sie als manch anderer Mann für seine Frau.
    Ted konnte sich die Themen, über die er berichten wollte, längst selbst aussuchen. Er wählte auch nur die aus, die ihm besonders brisant erschienen. Die Resultate seiner Arbeit verkaufte er dann an die Medien und Pressedienste. Selbst Reuters vermarktete seine Berichte nicht mehr als Agentursache, sondern als ›Ted Ewigk-Reportage‹. Die Honorare wuchsen in den Himmel.
    Nur hätte Ted heute selbst mit diesen Traumhonoraren nicht mehr zum Multimillionär werden können. Weil er einfach zu wenig arbeitete. Aber warum auch sollte er anderen Kollegen, die kein so gutes finanzielles Polster hatten wie er, die Aufträge vor der Nase wegschnappen?
    Er konnte längst schon von seinen Zinsen leben!
    Und deshalb fand er auch immer wieder Zeit, nicht nur Carlotta zu verwöhnen, sondern auch hin und wieder seinen Freund Zamorra bei der Dämonenjagd zu unterstützen. Nicht umsonst nannte man ihn den ›Geisterreporter‹.
    Er packte seine Koffer aus und machte sich frisch. Er sah und hörte von Carlotta währenddessen nichts. Sie hatte sich wohl in ihr Zimmer zurückgezogen, um dort zu schmollen.
    Fängt ja gut an, dachte Ted sarkastisch. Jahrelang hat jeder von uns seinen eigenen Lebensbereich gehabt, und jetzt, wo Carlotta endlich hier einzieht, gibt’s den ersten großen Krach wegen einer Nichtigkeit!
    Carlotta hatte sich nie in eine Abhängigkeit begeben wollen. Sie wollte immer auf eigenen Füßen stehen, sowohl finanziell als auch in Sachen Wohnung.
    Da jedoch das Mietshaus, in dem sie bisher wohnte, einer Total-Luxus-Sanierung unterzogen werden sollte, hatte sie gekündigt und sich jetzt endgültig in Teds Villa am Stadtrand einquartiert.
    Wäre es nur um eine normale Modernisierung ihrer Wohnung gegangen, hätte sie die Sanierung vielleicht hingenommen und auch den Streß, den Lärm und den Dreck, der damit einherging. Aber der Vermieter wollte mit dem ungefragt eingebauten Luxus die Mieten drastisch anheben …
    Auf seinem Schreibtisch fand Ted einen Stapel Papiere, mit denen er im ersten Moment nicht viel anfangen konnte.
    Die Polizei war hier gewesen? Mitte–Ende Dezember? Es hatte einen Mord in seinem Haus gegeben?
    Eine Frau – war getötet worden?
    »Wieso weiß ich davon nichts?« knurrte er. »Das darf doch wohl nicht wahr sein!«
    Er suchte Carlotta in ihrem Zimmer auf.
    Sie hatte sich in einen Sessel verkrochen, die Beine hochgezogen, blätterte in einem Buch und hörte über Kopfhörer laute Musik, so bemerkte sie nicht sein Anklopfen und auch nicht sein Eintreten. Oder hatte sie Ted einfach nicht bemerken wollen ?
    Er zupfte ihr den Kopfhörer ab und hielt ihr die Papiersammlung entgegen.
    »Was ist hier passiert? Hast du es nicht für nötig gehalten, mich davon zu unterrichten? Schließlich haben wir ständig miteinander telefoniert, aber heute erfahre ich von dieser Mordgeschichte zum ersten Mal!«
    »Wärst du dann wenigstens zwischendurch mal hier aufgetaucht?«
    »Darum geht es nicht! Es geht darum, daß in meinem Haus Dinge geschehen, von denen ich nichts erfahre – wenigstens nicht rechtzeitig! Was, zum Henker, ist hier vorgefallen?«
    »Lies es doch selbst! Oder frag deinen Freund Zamorra! Der kann dir nämlich sagen, was in den Unterlagen nicht steht! Für dein Haus interessierst du dich, nicht aber für mich, dabei wäre ich selbst fast umgebracht worden!«
    Sie griff nach ihrem Kopfhörer und stülpte ihn sich wieder über die Ohren.
    Ted pflückte ihn wieder ab. »Und warum erzählst nicht einfach du mir, was nicht in diesen Unterlagen steht? Wieso hätte man dich auch fast umgebracht? Und wer hat das tun wollen? Hättest du mir das nicht viel früher berichten können?«
    »Ich wollte dich nicht von deiner ach so wichtigen Arbeit ablenken! Vielleicht wäre es dir dann schwerer gefallen, dich auf das Scheffeln weiterer Millionen zu konzentrieren …«
    »Schön, daß es die Millionen und damit auch diese Villa gibt, da jetzt

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