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0591 - Die Paradox-Intelligenz

Titel: 0591 - Die Paradox-Intelligenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Abständen von - waren es Meter oder Kilometer? - Haftflächen in Form von ovalen Schalen ragten.
    Ehe sie sich's versah, raste der Partikelschwarm mit ihr den Mast hinauf. Dabei erkannte sie, daß die Haftflächen abwechselnd die Partikel anzogen und dann wieder abstießen.
    Allerdings geschah das so schnell, daß man den Vorgang nicht genau beobachten konnte.
    Toufry-Paramag erhielt diese Information von einem Kollektiv-Partikel. Diese „Informationsstelle" teilte ihr auch mit, daß der Mast mit den Haftflächen ein Teil der geometrischen Figur war, zu der sie sich gewünscht hatte. Und eine andere Informationsstelle des Partikelkollektivs „funkte", daß an allen Schlüsselstellen der Paratransdeformationsfigur das Freizeichen für die Weiterfahrt gegeben worden war.
    Keine Komplikationen auf der ganzen in sich verschlungenen Linie! war das äußerst erfreuliche Gesamturteil.
    Toufry-Paramag war allerdings noch viel zu verwirrt, um diese Nachricht überhaupt richtig deuten zu können.
    Sie mußte sich erst einmal sammeln - sie mußte umdenken!
    Der gesamte Partikelschwarm war sie - Toufry-Paramag. Das Kernstück mit dem Bewußtsein war ihr ureigenstes Ich, in dem auch noch das verdrängte Paramag-Bewußtsein schlummerte.
    Um sich eine bessere Übersicht zu verschaffen, nannte sie ihr Ichbewußtsein „Betty", und das gesamte Partikelkollektiv nannte sie „Toufry-Paramag".
    Toufry-Paramag durchraste die geometrische Figur, wurde an der Austrittsstelle von einem Stau zusammengepreßt und dem Wirbelwind ausgeliefert.
    Es ging wieder einen Röhrentunnel mit gigantischem Durchmesser entlang, an dessen Wandungen seltsame Kristallformationen wucherten, Lichtquellen pulsierten und Schallmauern ihr gespenstisches Wispern aussandten.
    Betty empfand keine Panik mehr. Sie wußte, daß der Wirbelwind sie nicht ziellos durch das Labyrinth der Mikrowelt schleuderte, sondern daß die treibenden Kräfte von ihr selbst, von den Kollektiven Toufry-Paramags ausgingen.
    Das war die Paratransdeformation!
    Die Angst schwand, und die folgende Erleichterung machte schnell einer berauschenden Faszination Platz.
    Betty fühlte sich nicht länger als Fremdkörper, sondern als ein Wesen, das in dieser Wunderwelt aus Farben, Klängen, Licht und Formen geboren war.
    Die Farben!
    Rot trieb in Nebelschleiern durch die Röhren, stieß sich an den Ausbuchtungen, löste Gelb aus und vermischte sich zu einer orangefarbenen Wolke. Grün überspannte die Wandungen, rann senkrecht in die Höhe, diffundierte und gebar Schleier aus Blau und Gelb. Regenbogenfarbene Strahlen flossen in Wellen das Röhrensystem entlang, einzelne Farben sonderten sich ab, bildeten Inseln, breiteten sich aus - und dann war dieser Abschnitt der Welt plötzlich in pulsierendes Violett getaucht...
    Die Klänge!
    Für das ungeübte Ohr hörte es sich an wie das Säuseln des Windes, aber wer wirklich hören - HÖREN - konnte, der entnahm der Geräuschwelt viel, viel mehr. Er hörte die Melodie, die durch das Wachsen der Kristalle erscholl, er konnte unterscheiden zwischen dem Rauschen der karminroten Wellen und dem Gurgeln der graubraunen Flut. Es war etwas anderes, ob eine fünfdimensional strahlende Schallmauer Peilzeichen aussandte, oder ob die Warnstrahlung bereits abgeflaut war - die Klänge der Schallmauer waren mal mahnend, dann ermunternd und ein andermal abschreckend...
    Das Licht!
    Das Licht der PEW-Welt konnte man nicht nur sehen, sondern auch fühlen. Sicherlich, die geometrischen Figuren, die von den Paramags angepeilt werden sollten, erstrahlten im wunderbarsten Licht, Orte, die gemieden werden sollten, waren in düsteres, unheimliches Licht getaucht - und es gab Warnlichter, Tempolichter, Oasenlichter und etliche mehr. Aber das waren nicht die für diese Welt typischen Lichter, sondern eher ein auch hier notwendiges Übel. Was die PEW-Welt verzauberte, waren jedoch die Strahlen, die den Körper badeten, den Geist umspülten, Emotionen hervorriefen oder dämmten, zu Taten anspornten oder den Tatendrang hemmten, verführerisch lockten oder abschreckten. Die Strahlungsquellen waren Bitte und Befehl, Wegweiser und Verbotstafeln...
    Die Formen!
    Die Formen waren die eigentliche Welt, wenngleich sie ohne die anderen drei Elemente undenkbar gewesen wären. Aber dennoch blieben die Formen die Basis, für das Reich im PEW-Metall. Ob es nun jene Millionen und Abermillionen verschiedengeformten geometrischen Figuren waren, die sich aus feinsten Gespinsten und

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