0591 - Die Paradox-Intelligenz
übernehmen.
Ralf Martens Asporco war inzwischen aus der Bewußtlosigkeit erwacht, so daß die acht Second-Genesis-Mutanten ihre Erkundungsreise antreten konnten.
„Jetzt wissen wir, wofür das Tunnelsystem gebaut wurde", meinte Kitai Ishibashi. „Es ist vor allem für die Roboter gedacht, die die Paratransdeformation nicht beherrschen."
„Ist es nicht erstaunlich, daß wir gleich bei der ersten Begegnung mit paramagschen Robotern auf Hunderte von verschiedenen Arten stoßen?" sagte Ralf Marten. „Dabei handelt es sich hier offenbar durchwegs um Reparaturroboter, die diese Anlagen instand halten. Es ist denkbar, daß es noch die verschiedenartigsten Arten von Kampf-, Reinigungs-, Transportund sonstigen Dienstrobotern gibt."
Betty Toufry, die an der Spitze der achtköpfigen Asporcogruppe durch die ineinander verschachtelten Anlagen ging, blieb vor einer Maschine stehen, die gleichzeitig von zehn verschieden geformten und verschieden großen Robotern umlagert wurde.
Während eine Hälfte der Roboter Bestandteile ausbaute, setzte die andere Hälfte Ersatzteile in die Lücken.
„Ich glaube, wir können die Roboter mit ruhigem Gewissen in zwei Gruppen einteilen", sagte Betty. „Die einen sind die Zerstörer und die anderen sind die Reparierer. Aber weder die einen noch die anderen verfolgen einen nützlichen Zweck.
Wahrscheinlich werden sie solange an diesen Anlagen herumdoktern, bis diese oder sie selbst zu Staub zerfallen sind."
„Oder bis der Meteorit sein Ziel erreicht hat", warf Ralf Marten ein. „Das wird bald sein, denn das Zentrum der Milchstraße ist nicht mehr allzu fern."
„Warum bist du so sicher, daß unser Ziel im Zentrum der Milchstraße liegt?" wollte Son Okura wissen.
„Weil es unsinnig wäre, mit diesem Riesenbrocken das Zentrum anzusteuern, wenn man dort nichts zu suchen hat", argumentierte Ralf Marten. „Die Sonnenballung ist im Zentrum so dicht, daß sich ein 200-km-Meteorit nur schwer manövrieren läßt.
Eine Durchquerung des Zentrums wäre völliger Irrsinn."
„Ist nicht alles auf diesem Meteorit verrückt?" hielt Son Okura entgegen. „Warum, zum Beispiel, demoliert ein Großaufgebot von Robotern diese Anlagen, nur damit ein anderes Großaufgebot sie wieder instand setzen kann?"
„Fehlprogrammierung", sagte Ralf Marten lakonisch.
„Das ist das Stichwort!"
Toufry-Asporco blieb stehen.
„Da die Roboter bisher keine feindlichen Absichten erkennen ließen, sollten wir uns trennen", schlug Betty vor. „Diese Anlagen stehen mit dem PEW-Netz nicht in Verbindung und werden nicht durch Paratransdeformation gesteuert. Hier haben wir die Chance, Anhaltspunkte über die Vergangenheit der Paramags und über die Herkunft des Meteorits zu finden. Und unsere Chancen verachtfachen sich, wenn wir uns trennen."
Der Vorschlag wurde einstimmig angenommen. Die acht Mutanten trennten sich und versuchten, jeder auf eigene Faust, das Rätsel des Meteorits zu lösen.
Aber es stellte sich bald heraus, daß das Unternehmen ein Fehlschlag war.
Die hier untergebrachten Anlagen waren zum größten Teil von den Robotern abgetragen und funktionsunfähig gemacht worden.
Aber selbst jene Geräte, von denen kein Bestandteil zu fehlen schien, waren durchwegs unergiebig.
Manche von ihnen waren so fremdartig, daß die Mutanten nicht einmal ihre Bedeutung erkannten. Betty half sich, indem sie Gucky und Fellmer Lloyd telepathisch die Beschreibung verschiedener Anlagen durchgab, um sie von den Technikern der MARCO POLO enträtseln zu lassen.
Doch nicht einmal das führte zum Erfolg: In den meisten Fällen gelang es zwar, die Bedeutung der Geräte zu ergründen, doch stellte sich dann heraus, daß es nicht möglich war, sie zu bedienen. Und das, obwohl die Energiezufuhr klappte und die Geräte eindeutig funktionstauglich waren.
Das ließ die Wissenschaftler der MARCO POLO zu dem Schluß kommen, daß eine Sperre existierte, die alle mechanischen und positronischen Anlagen lahmlegte.
Die Wissenschaftler werteten diese Erkenntnisse als weiteren Beweis dafür, daß der Meteorit eine Katastrophenschaltung besaß, die jedoch bei dem Absturz auf Asporc in irgendeiner Form beschädigt worden war.
Die Mutanten suchten trotz dieser Fehlschläge unverdrossen weiter.
Als der Späher Wuriu Sengu dann mit Hilfe seiner parapsychischen Fähigkeit in einer Nebenhalle eine Reihe positronischer Speicherbänke fand, schien die Sensation perfekt.
Denn er behauptete, daß es ihm möglich gewesen war, einen der Speicher
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