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0592 - Die Wächter der Verfluchten

0592 - Die Wächter der Verfluchten

Titel: 0592 - Die Wächter der Verfluchten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Kapitän. Jan Heeremaas war nicht anzumerken, daß sich seine Einstellung zu dem Schiffseigner geändert hatte. Daß Zigeunerblut in dessen Adern floß, das schien Heeremaas nicht weiter zu interessieren. Sein Verhalten gegenüber seinem Dienstherrn blieb gleich, es war nach wie vor von freundschaftlichem Respekt geprägt.
    Und die anderen hatten von dem Gespräch nichts mitbekommen.
    Bald hatten sie den Küstenstreifen hinter sich gebracht, und sie stiegen die Hügel empor. Sie bewegten sich in einer langen Kette, allen voran van Dyke.
    Heeremaas schloß bald zu ihm auf. »Ich möchte wissen, wer diese Steinfiguren aufgestellt hat. Das ist doch niemals Menschenwerk!«
    Der Schiffseigner zuckte mit den Schultern. »Was sollte es sonst sein?«
    »Ich weiß es nicht«, murmelte Heeremaas. »Und ich fürchte, ich will es auch gar nicht wirklich wissen. Diese gewaltigen Köpfe flößen mir Unbehagen ein. Ich fürchte, diese Insel ist alles andere als unbewohnt.«
    Van Dyke nickte nur.
    »Was meint Ihr, was könnten das für Bewohner sein, Mijnheer?«
    Der Schiffseigner blieb stehen und wandte sich um.
    »Wollen Sie das wirklich wissen, Kapitän?«
    »Würde ich sonst fragen?«
    »Dann drehen Sie sich um, und Sie sind ein Stück schlauer.«
    Kapitän Heeremaas folgte seinem Rat.
    Und da sah er sie Sie kamen vom Meer her und folgten den Männern der FÜRST ROMANO!
    ***
    Gegenwart:
    Zamorra, der bekannte Parapsychologe, Dämonenjäger und Abenteurer, sah in die Runde.
    Nach jeweils etwa zwei Kilometern Grasland, nur hier und da von Buschwerk und Eukalyptusbäumen unterbrochen, begann rechts und links das Meer. Bei den Stränden noch blauweiß gischtend, erschien es weiter draußen wie eine graublaue Ewigkeit, die irgendwo am Horizont mit dem Himmel verschmolz.
    Weit hinter dem Horizont, gut 3.500 Kilometer entfernt, lag im Osten die chilenische Küste. Mehr als doppelt so weit war es in der anderen Richtung nach Australien.
    »Was, zum Teufel, sollen wir hier?« fragte Zamorra. »Weshalb hast du uns auf dieses idyllische Inselparadies in der Südsee gelockt? Doch sicher nicht, damit wir uns mit den eingeborenen Dorfschönheiten vergnügen.«
    »Was sicher keine schlechte Idee wäre«, warf Nicole Duval ein. »Einige der Jungs sehen ziiieemlich sexy aus, die würd' ich gern mal näher kennenlernen…«
    Stirnrunzelnd sah Zamorra seine Gefährtin an.
    »…wenn es dich nicht, gäbe, chéri«, fügte Nicole schmunzelnd hinzu. »Andererseits wird dich der eben zitierte Teufel holen, wenn du deinerseits den Mädchen nachstellst.«
    Robert Tendyke lachte auf. »Es wird eher so sein, daß sich dein Herr und Gebieter nicht wird retten können vor den Nachstellungen dieser Mädchen.« Er zuckte mit den Schultern. »Warum Ihr hier seid? Um einen Dämon zu erschlagen, was sonst? Vielleicht sind's auch deren mehrere.«
    »Ja«, brummte Zamorra, »das hast du uns ja schon am Telefon erzählt. Aber wo ist der Dämon? Hier sieht alles ruhig und friedlich aus. Niemand scheint irgendwie verängstigt zu sein. Es gibt keine unerklärbaren Todesfälle, keine Drohungen, nichts. Das Ding hier«, er tippte gegen die handtellergroße Silberscheibe, die wie ein ungewöhnliches Schmuckstück unter dem offenen Hemd vor seiner Brust hing, »zeigt keine Schwarze Magie an. Ich frage dich noch einmal: Was, zum Teufel, sollen wir auf dieser Insel?«
    »Der Dämon ist noch nicht hier«, erwiderte Tendyke. »Wir warten auf sein Erscheinen.«
    Zamorra sah demonstrativ auf seine Armbanduhr. »Wann, sagte er noch gleich, will er auftauchen?« fragte er spöttisch. »Und springt er mit dem Fallschirm vom Flugzeug ab? Oder kommt er per U-Boot?«
    Tendyke seufzte. »Ich hatte gehofft, daß du die Sache etwas ernster betrachtest. Aber der ständige Umgang mit deinem Hausdrachen scheint einen schlechten Einfluß auf dich zu haben.«
    »Glücksdrache«, korrigierte Zamorra. »Zumindest bezeichnet Fooly sich selbst so.«
    »Bonsai-Drache«, stellte Nicole richtig. »Klein, fett, geflügelt, feuerspeiend und vorlaut. Na ja, du kennst ihn ja. Er wollte übrigens unbedingt mitkommen.«
    »Bei Merlins dritten Zähnen, das fehlte noch!« stöhnte Tendyke auf. »Es reicht schon, daß wir einen Haufen Archäologen und Fernsehleute hier haben, da will ich nicht auch noch auf so ein Drachenvieh aufpassen müssen.«
    Fooly war tatsächlich ein Drache -ein richtiger Drache, wenn auch gerade mal hundert Jahre alt und damit noch fast ein Kind. Vor einiger Zeit war er aus dem

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