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0595 - Die Antimaterie-Gefahr

Titel: 0595 - Die Antimaterie-Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Uni das Sonnensystem durchgenommen hatte?"
    erkundigte ich mich spöttisch.
    Er grinste sarkastisch zurück.
    „Mit Perry Rhodan in Gruelfin. Auch unter ‚Sombrero-Galaxis' nicht unbekannt."
    Ich schlug ihm anerkennend auf die Schulter.
    „Eins zu Null. Passen Sie auf..."
    Ostolli Acht war ein Meteor. Genauer ein Asteroid, denn seine Bahn führte um die Sonne. Er war ein Mitglied des Asteroidengürtels, rangierte aber unter den Objekten mit extremen Umlaufbahnen.
    Schon vor einigen Jahrhunderten hatte sich derjenige Astronom, der acht seinen Namen verliehen hatte, zur Aufgabe gemacht, die flüchtigen und extremen der Himmelskörper ausfindig zu machen, auszurechnen und zu katalogisieren.
    Inzwischen war der „Gürtel" vermessen und ausnutzbar, aber mit Hilfe von Rechenmaschinen und den Schwankungen der Massenverhältnisse untereinander gelang es Ostolli - genauer: Professor Doktor Doktor Clemens Imger Ostolli -, sechs sichtbare, einen vorübergehend unsichtbaren und einen theoretisch vorhandenen Kleinkörper festzustellen. Ostolli Acht war der theoretisch vorhandene Körper; er bewegte sich auf einer derart langgestreckten elliptischen Bahn um die irdische Sonne, daß sie bereits einer Kometenbahn oder nahezu einer Geraden glich. Selbst Clemens Ostolli glaubte nicht recht daran, daß die Computerzahl 6740 richtig war.
    Sechstausendsiebenhundertvierzig Jahre dauerte ein Umlauf, alle dreitausenddreihundertsiebzig Jahre befand sich dieser Körper dort, wo er eigentlich hingehört hätte, nämlich im Bereich des Systems.
    Ostolli Acht war nur einer der vielen Ausreißer vom Rang eines Ikarus. Als ein Schiff zufällig vor einigen Tagen in der Nähe der Jupiterbahn - zwischen Jupiter und Saturn - mit dem Körper beinahe zusammenstieß, war zufällig ein junger Kadett an Bord, der sich an diesen längst verstorbenen Professor und an seinen achten, nur unsichtbar vorhandenen Fund erinnerte.
    Immerhin hatte man diesen Fund einer Untersuchung für würdig erachtet. Es stellte sich heraus, daß es tatsächlich Ostolli Acht war.
    Für eine Nahbeobachtung war es zu spät - alle Schiffe, die nicht Wachaufgaben übertragen erhalten hatten, hatten den Raum zwischen den Planeten zu verlassen und in ihre Basen zurückzukehren. Unser Schiff war ein mäßig bewaffnetes Observatoriumsschiff, das kaum einen taktischen Nutzen hatte.
    Trotzdem gab es Daten über Ostolli Acht.
    Ein öder Felsbrocken von mehr als vierhundert Metern Länge.
    Er sah aus wie ein deformierter Faustkeil, war an der dicksten Stelle dreihundert Meter breit und etwa einhundertneunzig Meter hoch. Die Maße bedurften noch einer genauen Überprüfung, ehe das Stück tauben Gesteins seine Bahn um die Sonne zog und wieder auf seinen langen Weg in die Galaxis hinausgeschleudert wurde.
    Überhaupt war der Satellit nur wissenschaftlich interessant.
    Vermutlich würde man eine Sonde auf ihm befestigen, ein kleines Kraftwerk einbauen und dreitausend und mehr Jahre Daten einsammeln, deren Integration sonst zu langwierig und mühsam und stumpfsinnig war.
    Der Erste fragte fast ungläubig: „Und deswegen sind wir hier?"
    Ich zuckte die Schultern.
    „Vor allem aus wissenschaftlichen Gründen. Aber Professor Kent wird von Ihnen kaum verlangen, daß Sie sich auch für die subtileren Dinge im Kosmos interessieren. Sicher ist Ihnen ein driftender Planet von Saturngröße lieber. Womöglich aus einem Ring aus Eisstückchen für Ihren Whisky!"
    Er war nicht unterzukriegen. Er grinste anerkennend und warf ein: „Man sähe ihn früher, Kapitän Lu."
    „Zugegeben. Kümmern Sie sich um unseren Rückflug? Ich werfe einen letzten Blick in die Instrumente dort oben."
    Ich deutete in die Richtung der Beobachtungskuppel, hinter der sich Linsen und Antennen auf den Findling richteten.
    „Selbstverständlich. Rückstart in sieben Minuten?"
    „In Ordnung."
    Hier im Bereich des Sonnensystems, rund dreißigtausend Lichtjahre vom galaktischen Zentrum entfernt, arbeiteten sämtliche Geräte noch annähernd normal. Das Zentrum der Gravitationswellen war mit Hilfe überlichtschnell arbeitender Meßgeräte selbstverständlich geortet und untersucht.
    Im Laufe der letzten Jahrzehnte hatte man eine solche Aktivität nicht beobachten können. Es war absolut sensationell. Im Zentrum mußte eine Hölle ganz besonderer Art aufgebrochen sein. Und die Wellenfronten, die sich wie Ringe auf ruhigem Wasser ausbreiteten, wurden ebenfalls angemessen. Dabei hatte man, schon vor geraumer Zeit, eine

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