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0597 - Das letzte Asyl

Titel: 0597 - Das letzte Asyl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erreichte. „Das ist militärisches Sperrgebiet", schrie er. „Eine Todeszone! Hier darf kein Schiff eindringen."
    „Aber Solarmarschall Julian Tifflor und Staatsmarschall Bull befinden sich an Bord der NEOMAV", gab der Funkoffizier zu bedenken.
    „Und wenn sich der liebe Gott auf der NEOMAV befände", herrschte Terhera den erschrockenen Offizier an. „Hier darf niemand durch!"
    Der Funker gab diesen Befehl über Hyperkom an die NEOMAV weiter. Nur Minuten später wandte er sich mit einem unglücklichen Gesichtsausdruck an Marschall Terhera.
    „Staatsmarschall Bull möchte mit Ihnen persönlich reden, Sir."
    Im ersten Moment wollte Terhera ablehnen, doch dann entschloß er sich, das Gespräch doch entgegenzunehmen. Er ging sofort zum Angriff über.
    „Sie wissen, daß Sie nicht in die Sperrzone können, Bull. Die Paramags warten doch nur auf ein neues Ziel. Ich kann mir schon vorstellen, wie sehr es Sie grämt, daß Ihr Bluff vom Sieg Rhodans über die Paramags nicht gewirkt hat. Aber seien Sie jetzt wenigstens ein guter Verlierer. Sie können hier nichts mehr ändern. Das ist meine Angelegenheit. Ich werde es sein, der das Solsystem rettet!"
    „So wie damals, als Sie in blinder Zerstörungswut mit fünfunddreißig Schiffen Ostolli 8 anflogen und achtzehn verloren?" höhnte Reginald Bull.
    „Meine Männer sind bereit, Opfer zu bringen", entgegnete Terhera mit mühsam unterdrückter Wut. „Sie alle wissen, daß viele von ihnen ihr Leben lassen werden. Aber sie wissen auch, daß sie durch ihren heldenhaften Einsatz der Menschheit den Frieden erhalten werden."
    „Mir gegenüber brauchen Sie keine Phrasen zu dreschen, Terhera", sagte Bull ungerührt. „Vor mir können Sie Ihre üblen Machenschaften auch nicht vertuschen. Aber lassen wir das. Ich möchte Sie persönlich darauf aufmerksam machen, daß die NEOMAV in das Sperrgebiet einfliegt. Damit soll vermieden werden, daß eines Ihrer Schiffe uns versehentlich abschießt!"
    In Marschall Terheras Gesicht zuckte es. Aber er blieb verhältnismäßig ruhig.
    „Sie können mich für alles verantwortlich machen, was hier geschieht, Sir - aber nicht dafür, was die Paramags mit der NEOMAV tun. Sie laufen in Ihr Verderben."
    Bull lächelte süffisant vom Bildschirm und zwinkerte Terhera aufreizend zu.
    „Ehrlich gesagt, Marschall, ich bin auf die Reaktion der Paramags gespannt. Hoffentlich haben sie nicht vergessen, wie man ein PPAA-Feld erzeugt."
    Terhera wandte sich wütend vom Hyperkom ab.
    „Alle Einheiten gefechtsklar machen. Unser Staatsmarschall scheint den Verstand verloren zu haben, denn er will sich mit den Paramags anlegen. Es wird Zeit, daß er bald durch einen fähigeren Mann ersetzt wird."
     
    *
     
    „Sie haben Marschall Terhera nur unnötig gereizt, Bully", sagte Julian Tifflor, während die NEOMAV mit halber Lichtgeschwindigkeit in das Sperrgebiet einflog.
    „Hoffentlich habe ich ihn aus der Fassung gebracht", erwiderte Reginald Bull. „Wenn mein Verdacht richtig ist, dann muß er jetzt tausend Ängste ausstehen. Vielleicht wird er sogar so nervös, daß er sich verrät. Jedenfalls wird es hier bald ganz fürchterlich knallen. Terhera hat die fünfzig Schiffe nicht zum Spaß postiert, sondern um ein eindrucksvolles Feuerwerk aufzuziehen."
    „Auch wenn Ihr Verdacht falsch ist, wird es zu einem Knall kommen", erwiderte Julian Tifflor. „Die Paramags werden uns gebührend empfangen."
    Bull schüttelte den Kopf.
    „Terheras Verhalten hat mich in der Überzeugung bestärkt, daß es im Solsystem keine Paramags gibt. Aber das heißt nicht, daß wir nun sorglos sein können."
    „Die Gefahr besteht nicht", meinte Julian Tifflor. „Die Schutzschirme sind eingeschaltet, die Feuerleitstände besetzt."
    „Viel wichtiger ist, daß die Ortungsspezialisten auf dem Posten sind", behauptete Bull.
    Die NEOMAV war schon so weit in das Sperrgebiet hineingeflogen, daß die Entfernung zu dem ersten verdächtigen Asteroiden nur noch 30.000 Kilometer betrug. Es handelte sich um einen Gesteinsbrocken, der an die vierzig Meter durchmaß.
    Die Erfahrung hatte jedoch gezeigt, daß selbst ein Himmelskörper von dieser geringen Größe den Paramags Unterschlupf bieten könnte, wenn er nur PEW-haltig war.
    „Sollen wir näher heranfliegen?" wollte Julian Tifflor wissen.
    Reginald Bull schüttelte den Kopf.
    „Nicht nötig."
    Die NEOMAV flog an dem Asteroiden vorbei. Nichts ereignete sich. Auch als das Maverick-Cape-Schiff die Bahnen der drei nächsten Asteroiden

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