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0597 - Das letzte Asyl

Titel: 0597 - Das letzte Asyl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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umlegte.
    „Sie werden uns ins Verderben fliegen!" rief der Erste Offizier und machte Anstalten, sich aus seinem Kontursessel zu erheben.
    „Bleiben Sie innerhalb Ihres Individualschutzschirmes!"
    herrschte Danton ihn an. „Ich führe jetzt das Kommando."
    Hauptmann Nandor sank in seinem Kontursessel zurück.
    Er blickte unruhig zu Danton herüber und schüttelte verständnislos den Kopf.
    Der Countdown lief.
    „X minus dreißig Sekunden - neunundzwanzig - achtundzwanzig..."
    Der Gravitationssturm ließ für kurze Zeit nach, und Danton überlegte, ob es nicht doch besser war, auf eine Linearetappe vorerst zu verzichten. Aber dann zerrten die hyperphysikalischen Kräfte wieder mit unverminderter Heftigkeit an dem Flottentender, das Heulen der Improtonen drang ohrenbetäubend aus allen 5-D-Geräten.
    „X minus drei... zwei... eins... Linearflug!"
    Durch die Kommandozentrale ging ein Beben, als die Waring-Kompaktkonverter einsetzten. Danton hielt den Atem an, als für einen Moment das vierdimensionale Kontinuum vom Panoramabildschirm verschwand und die pulsierenden Granulen des Linearraums zu sehen waren.
    Doch bereits Sekunden darauf löste sich der Linearraum auf, der Flottentender stieß gegen eine Barriere aus geballter Hyperenergie, die Schutzschirme brachen zusammen, und für einen Moment schien es, als würde die DINO-386 zwischen den Gravitationsströmungen zermalmt werden.
    Aber die Schiffshülle hielt, die Schutzschirme stabilisierten sich wieder.
    Danton nutzte diese 5-D-Stille und aktivierte augenblicklich die Waring-Kompaktkonverter. Diesmal gelang das Überwechseln in die Librationszone. Die Maschinen des Flottentenders arbeiteten ruhig und gleichmäßig. Der Linearraum hatte sich soweit gefestigt, daß man in ihn eindringen konnte.
    Die Frage, wie lange dieser Zustand anhalten würde, war für Danton im Augenblick nicht maßgeblich. Er wollte den Flottentender nur aus dem unmittelbaren Einflußbereich des blauen Überriesen hinausfliegen, damit sich die Lage an Bord einigermaßen normalisierte. Deshalb stoppte er nach kaum einer Minute die Waring-Konverter und kehrte in das vierdimensionale Kontinuum zurück.
    Er stellte zufrieden fest, daß sie in einem relativ ruhigen Gebiet herausgekommen waren, in dem der Gravitationssturm keine so extremen Ausmaße angenommen hatte.
    Die Ortungszentrale meldete, daß sie den blauen Überriesen dreißig Astronomische Einheiten hinter sich gelassen hatten. Ein zweites Ortungsergebnis zeigte Danton, daß sie die bisher härteste Prüfung auf ihrem Flug ins Trümmersystem geradezu bravourös gemeistert hatten.
    Die MOSTONOW befand sich trotz allem nur 100.000 Kilometer von ihnen entfernt.
    Oberst Nosla Spitzer berichtete über Hyperfunk: „Diesmal haben wir uns an DINO-386 einfach angehängt und sind in eurem Fahrwasser in die Librationszone eingetaucht. Die Bedingungen waren einmalig. Wir konnten euch sogar mittels des Halbraumspürers verfolgen."
     
    9.
     
    Sowohl auf der MOSTONOW als auch auf dem Flottentender wurde die Flugpause nicht nur für die Standortbestimmung und Kurskorrekturen, sondern auch für die Behebung der aufgetretenen Schäden genützt.
    Die Reparaturarbeiten waren oft mit großer Schwierigkeiten verbunden, weil trotz der relativen Stabilität der Schutzschirme immer noch Fremdenergien durchschlugen und auf die 5-D-Geräte übergriffen. Dabei wurden allein auf der DINO-386 vier Reparaturroboter zerstört, und zwei Männer des technischen Stabes erlitten Verbrennungen beim Auswechseln von Hochenergieleitern.
    Auf der MOSTONOW waren gar dreizehn Verletzte zu beklagen, während der Ausfall von einem halben Dutzend Reparaturroboter verzeichnet wurde. Doch zum Glück waren die Verletzungen durchwegs leichter Natur.
    Kamen beide Flugkörper, insgesamt betrachtet, angesichts der tobenden Gewalten auch glimpflich davon, so herrschte auf der DINO-386 dennoch eine gedrückte Stimmung. Außer den beiden Technikern, die bei den Reparaturarbeiten Verletzungen erlitten hatten, mußte auch der Emotionaut in die Krankenstation eingeliefert werden. Er hatte durch rückschlagende 5-D-Stauenergien einen geistigen Schock erlitten, und es war noch nicht abzusehen, wann er soweit wiederhergestellt war, daß er seinen Platz unter der SERT-Haube einnehmen konnte. Bis dahin mußten Oberst Matunari und seine Crew ohne ihn auskommen.
    Aber abgesehen davon, war man auf der DINO-386 ebenso zuversichtlich wie auf der MOSTONOW.
    „Wir befinden uns noch immer genau auf

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