Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0597 - Das letzte Asyl

Titel: 0597 - Das letzte Asyl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Asteroid unzählige Krater aufwies, die zwar nicht groß, aber endlos tief zu sein schienen.
    Major Pastojl ahnte, daß hier irgend etwas nicht stimmte, deshalb forderte er von der Ortung die Massewerte des Planetoiden an.
    Die Antwort kam prompt: „Masse 0,09!"
    Das bedeutete, daß der Himmelskörper im Verhältnis zu einem gleich großen Brocken, der die Zusammensetzung der Erde besaß, nur neun Hundertstel von dessen Masse aufwies.
    „Dichte", forderte der Kommandant.
    „Dichte beträgt im Mittel 0,103, bei einer Norm von 1. Die Dichte an einem bestimmten Punkt der Oberfläche gemessen ist dagegen mit 1,73 außergewöhnlich hoch."
    Major Pastojl nickte deprimiert. Die angegebenen Werte bedeuteten nichts anderes, als daß der Asteroid wie ein Schweizer Käse durchlöchert war. Trotzdem verlangte er noch die Meßergebnisse der Hypertaster. Sie fielen, wie er es nunmehr nicht anders erwartete, niederschmetternd aus: „Die Hyperemission von WABE ASYL beträgt praktisch Null!"
    Pastojl nickte.
    „Das bedeutet, daß die Paramags diesen Asteroiden von allen PEW-Vorkommen befreit haben", murmelte er. Damit kam er für die Second-Genesis-Mutanten nicht mehr in Frage. „Wir müssen weitersuchen."
     
    *
     
    Die KM-5, eine 60-Meter-Korvette der MOSTONOW, näherte sich vorsichtig dem Himmelskörper.
    „Es scheint, daß wir hier an der richtigen Adresse sind", sagte der Navigator zu seinem Kommandanten. „Es wird auch schon Zeit, daß wir endlich Erfolg haben, nachdem wir viermal einen Reinfall erlebten."
    „Nur keine voreiligen Schlüsse", mahnte Oberleutnant Tromp Noifer, der jüngste Korvettenkapitän der MOSTONOW.
    Der Navigator lachte. „Ich halte mich nur an die Ortungsergebnisse - und die sind beeindruckend."
    „Das sind sie, in der Tat", bestätigte Oberleutnant Noifer. „Aber ich möchte erst dann eine Erfolgsmeldung an Oberst Spitzer abschicken, wenn ich absolut sicher bin, daß diese WABE für die Alt-Mutanten geeignet ist."
    „Welche Sicherheiten wollen Sie denn noch, Oberleutnant?"
    fragte der Navigator fast vorwurfsvoll. „Ich bin jedenfalls überzeugt, daß die NOIFER-WABE das richtige Asyl für die Alt-Mutanten ist."
    Oberleutnant Noifer lächelte, um seine Nervosität zu verbergen.
    Ein Blick auf die Armaturen zeigte ihm, daß sie sich mit halber Lichtgeschwindigkeit dem Asteroiden näherten. Es handelte sich bereits um den fünften Anflug. Oberleutnant Noifer ging sehr vorsichtig bei der Erkundung des Asteroiden ans Werk. Aus den Unterlagen, die die MOSTONOW von der MARCO POLO erhalten hatte, war hervorgegangen, daß die Paramags mit Antimateriewaffen operierten, gegen die die Energieschirme einer Korvette keinen Schutz bieten konnten. Um den Paramags kein Ziel zu bieten, steuerte Oberleutnant Noifer die KM-5 mit halber Lichtgeschwindigkeit an dem Asteroiden vorbei und ließ die Ortungen im Vorbeifliegen vornehmen.
    „Jetzt!" sagte er, als sie für Sekundenbruchteile auf gleicher Höhe mit der „NOIFER-WABE" waren.
    Die Aufnahmegeräte bannten den Asteroiden aus verschiedenen Perspektiven auf die Bildschirme, die Ortungsgeräte spuckten ihre Meßergebnisse aus: Die NOIFER-WABE war ein langgezogener Gesteinsbrocken mit unregelmäßiger, zerklüfteter Oberfläche mit den durchschnittlichen Maßen von 700 mal 500 mal 450 Metern.
    Seine Masse betrug 1,33 bei einer Dichte von 1,47. Er wies eine so starke Hyperstrahlung auf, daß die Rechenzentrale den Anteil des PEW-Metalls an der Gesamtmasse mit zwei Drittel angab.
    Diese Werte wurden beim nächsten Anflug bestätigt.
    „Jetzt haben Sie die Sicherheit, die Sie sich gewünscht haben, Oberleutnant", sagte der Navigator. „Geben Sie die Daten der NOIFER-WABE an Oberst Spitzer durch, und Sie werden sehen, daß er sie als Asyl für die Alt-Mutanten vorschlägt. Der Asteroid hat alle Vorzüge aufzuweisen. Er ist vom nächsten Himmelskörper 245.000 Kilometer entfernt, ist mit diesem nicht durch eine PEW-Schiene verbunden, wird aber von Paramags bewohnt. Also gehört er zum Verbundnetz und ist mittels Paratransaugen für die Alt-Mutanten zu erreichen. Mehr brauchen wir nicht zu wissen."
    Oberleutnant Noifer hatte die ganze Zeit über die Abbildungen auf der Bildschirmgalerie angestarrt, die den Asteroiden aus verschiedenen Perspektiven zeigten. Er vergrößerte eines der Bilder und deutete darauf.
    „Sehen Sie diese Aufbauten", sagte er dabei zu seinem Navigator. „Es scheint sich um technische Anlagen zu handeln."
    Der Navigator kniff die Augen

Weitere Kostenlose Bücher