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0597 - Das letzte Asyl

Titel: 0597 - Das letzte Asyl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Panoramabildschirm der CMP-23 zeigte plötzlich das Paramag-Alpha-System in seiner ganzen Ausdehnung.
    Major Trenk Pastojl schaltete auf zwei Monitoren der Bildschirmgalerie die Vergrößerung ein. Darauf erschien ein Ausschnitt des Asteroidengürtels, der der MARCO POLO am nächsten lag.
    Durch das Teleobjektiv schien es, als würden die weit auseinanderliegenden Trümmerstücke auf einmal auf engeren Raum zusammenrücken. Doch das war eine optische Täuschung. In Wirklichkeit waren selbst solche Planetoiden, die durch PEW-Leitungen miteinander verbunden waren, oft 20.000 Kilometer und mehr voneinander entfernt.
    „CMP-21 - Start!"
    Major Pastojl riß sich von dem phantastischen Anblick des Trümmersystems los. Er erhöhte die Leistung der Antigravaggregate und ließ die CMP-23 langsam vom Hangarboden abheben.
    „CMP-22 - Start!"
    Der dritte Kreuzer der dritten Flottille schwebte majestätisch durch den Hangar auf die Luftschleuse zu und schob sich durch die Öffnung im Ringwulst der MARCO POLO in den freien Raum hinaus.
    „CMP-23 - Start!"
    Die Impulstriebwerke heulten auf, der 100-Meter-Kreuzer schoß wie vom Katapult geschnellt auf das ferne Trümmersystem zu.
    Hinter ihm schrumpfte die 2500 Meter durchmessende Kugelzelle der MARCO POLO immer mehr zusammen und versank schließlich im Sternenmeer des galaktischen Zentrums.
    Nacheinander starteten auch die restlichen Kreuzer und die zehn Korvetten des Erkundungskommandos. Von der entgegengesetzten Seite des Paramag-Alpha-Systems verließen zur gleichen Zeit zehn Korvetten und zehn Space-Jets ihr Mutterschiff, die MOSTONOW.
    Die insgesamt vierzig Beiboote hatten den Auftrag, einen Asteroiden ausfindig zu machen, der den acht Second-Genesis-Mutanten ein sicheres Domizil bieten konnte und gleichzeitig relativ einfach mit dem Flottentender zu transportieren war.
    Das konnte nicht all zu schwer sein, denn das Trümmersystem bot eine reichliche Auswahl an Himmelskörpern der verschiedensten Größe.
    Die dicken Brocken waren für einen Transport natürlich ungeeignet, außerdem handelte es sich zumeist um Befestigungsanlagen der Paramags, die kaum einzunehmen gewesen wären. Aber auch an die meisten Asteroiden, deren Durchmesser um die 1000 Meter lag - eine Idealgröße für die Zwecke der Terraner -, war nur schwer heranzukommen. Denn sie lagen zumeist eingebettet in das PEW-Netz.
    Es galt aber, einen entsprechend großen Asteroiden zu suchen, der keine PEW-Verbindung zu anderen Himmelskörpern besaß, der aber zum sogenannten „leitungslosen Verbundnetz" gehörte - der also mittels der Paratransaugen von den Paramags aufgesucht werden konnte.
    Major Trenk Pastojl erinnerte sich, bei einem seiner Einsätze einen Himmelskörper entdeckt zu haben, der geradezu ideale Bedingungen für eine Kaperung aufzuweisen schien.
    Er forderte die entsprechenden Unterlagen vom Bordcomputer an.
    Kaum eine Minute später hatte er sie vor sich liegen.
    Der Asteroid war durchschnittlich 890 Meter breit, an seiner dicksten Stelle ebenso hoch und fast einen Kilometer lang. Also Idealmaße. Zudem beschrieb er eine der weitesten Umlaufbahnen um die Sonne und war vom nächsten größeren Himmelskörper, der von den Paramags bewohnt werden konnte, 300.000 Kilometer entfernt. Selbstverständlich bestand zu ihm keine direkte PEW-Verbindung. Aber er war groß genug, daß es sich für die Paramags lohnen mußte, ihn zu besiedeln und in ihr Verbundnetz aufzunehmen.
    Major Pastojl gab die Koordinaten des Asteroiden - den er intern WABE ASYL nannte - an die Schiffsautomatik durch und ließ eine kurze Linearetappe fliegen. Da der Gravitationssturm weiter abgeflaut und der Improtonengesang nahezu verstummt war, bereitete das Eintauchen in die Librationszone und die Rückkehr in das vierdimensionale Kontinuum keine Schwierigkeiten.
    Die CMP-23 überwand die Distanz von knapp drei Astronomischen Einheiten in wenigen Minuten und kam 40.000 Kilometer vor der ASYL-WABE heraus.
    „Ein idealer Ort für die Alt-Mutanten", stellte Major Pastojl zufrieden fest. Er war überzeugt, daß keiner der anderen Beiboot-Kommandanten so schnell wie er einen geeigneten Asteroiden gefunden haben konnte.
    Die ersten Fernortungsergebnisse deckten sich mit den Daten, die er bei einem früheren Einsatz rein routinemäßig über den Himmelskörper gesammelt hatte. Er war fast rund, hatte jedoch eine stark zerklüftete Oberfläche. Als Major Pastojl eine optische Bildvergrößerung anforderte, mußte er feststellen, daß der

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