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0597 - Das letzte Asyl

Titel: 0597 - Das letzte Asyl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gesundheit noch mehr schaden", entgegnete der Kommandant lakonisch.
    Hauptmann Nandor schwieg betreten. Er mußte sich eingestehen, daß sein Einwand unbegründet war - im übrigen kam er bereits zu spät, denn die Narkosegeschütze bestrichen schon längst die Hülle des Skelettraumschiffes mit breitgefächerten Strahlen.
    Erst nachdem die Funkzentrale meldete, daß der Kontakt zu den Asporcos abrupt abbrach, obwohl deren Geräte immer noch auf Sendung waren, befahl Matunari, den Beschuß einzustellen.
    Inzwischen war auch die Längsachsenrotation des Skelettraumschiffes mittels der Traktorstrahlen gestoppt und die Fallgeschwindigkeit um ein weiteres Zehntel verringert worden.
    „Entfernung zur Oberfläche tausendfünfhundert Kilometer!"
    „Zugstrahlprojektoren: Leistung bis zur maximalen Kapazität erhöhen", ordnete Matunari an. „Wir leiten ein Bremsmanöver ein."
    Der Kommandant wartete nicht erst die Bestätigung seiner Befehle ab, sondern begann sofort mit dem Bremsmanöver. Die Impulstriebwerke des Flottentenders wurden dabei gleichzeitig mit den Antigravtriebwerken eingesetzt, damit die Fallgeschwindigkeit nicht zu abrupt und ungleichmäßig gedrosselt wurde. Es war vor allem wichtig, daß das Bremsmanöver „weich" und ohne Unterbrechung ablief. Denn der Flottentender hatte zusätzlich zu seiner eigenen Masse noch die Masse des Skelettraumschiffes zu bewältigen, die nur von den Traktorstrahlen gehalten wurde. Wenn die Geschwindigkeit zu plötzlich gedrosselt wurde, dann hätte es passieren können, daß die Traktorstrahlen zusammenbrachen - und das Skelettraumschiff wäre unweigerlich verloren gewesen.
    Matunari achtete bei dem Bremsmanöver darauf, daß er die Zugstrahlprojektoren nicht nur sehr belastete. Er wollte nicht bis an die äußerste Grenze gehen, um sich für einen Notfall eine Kraftreserve aufzuheben. Gleichzeitig brachte er den Flottentender näher an das Skelettraumschiff heran. Das war zwar mit vielen Gefahren verbunden, weil er nicht sicher sein konnte, daß die Automatik des Asporco-Schiffes keine Kursänderungen mehr vornahm. Aber für den Fall, daß er den Flottentender nicht mehr rechtzeitig aus dem Gefahrenbereich fliegen konnte, wollte er die HÜ- und Paratronschutzschirme einschalten, um so den Zusammenprall abzufangen.
    Er ging dieses Risiko ein, weil er näher an das Skelettraumschiff herankommen mußte, nicht nur um die Wirkung der Strahlprojektoren zu erhöhen, sondern hauptsächlich aus einem anderen Grund. Wenn es ihm gelang, das Asporco-Schiff auf die Landefläche des Flottentenders zu ziehen und dort zu verankern, dann konnte er mit ihm mühelos aus dem Gefahrenbereich fliegen und es auf eine sichere Kreisbahn bringen.
    Als der Flottentender bis auf siebenhundert Meter herangekommen war, tauchte Matunari mit ihm unter dem Skelettraumschiff durch, bis sich dieses genau über dem Mittelpunkt der 2000 Meter durchmessenden Landefläche befand. Jetzt war es nicht mehr nötig, näher an das Bergungsobjekt heranzufliegen, sondern die Traktorstrahlen konnten es auf die Landefläche herunterziehen.
    Für einen außenstehenden Beobachter sah das alles leicht aus, doch jeder Kosmonaut wußte, welches Fingerspitzengefühl und welches navigatorisches Können dazu gehörte, zwei Körper mit diesen Ausmaßen und dieser Masse, die zudem noch von der Gravitation eines Planeten angezogen wurden, miteinander zu koppeln, ohne daß es zu einem Zusammenstoß kam.
    Aber Oberst Cono Matunari und seine Crew schafften es. Sie brachten es fertig, das dreihundert Meter lange Skelettraumschiff auf der Plattform zu landen - und das ohne die geringste Erschütterung und ohne der Hülle auch nur einen Kratzer zuzufügen.
    Der Rest war nur noch Routine: Das Skelettraumschiff auf eine vorberechnete Kreisbahn zu bringen, es dort auf die erforderliche Geschwindigkeit zu beschleunigen und es dann sich selbst zu überlassen.
    Matunari verließ das Kommandopult und wandte sich seinen beiden Besuchern zu, von denen ihm nur Roi Danton bekannt war. Den anderen sah er zum erstenmal, aber er war ihm vom ersten Augenblick an sympathisch. Sein markantes Gesicht mit den großen, intelligenten Augen darin, dem dunkelblonden, straff nach hinten gekämmten Haar strahlte Entschlossenheit, unbeugsamen Willen und Autorität aus.
    Er trat jetzt einen Schritt auf Matunari zu und reichte ihm mit freundlichem Lächeln die Hand.
    „Darf ich Ihnen als erster zu Ihrer hervorragenden Leistung gratulieren", sagte er, während er

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