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0599 - Die Kralle

0599 - Die Kralle

Titel: 0599 - Die Kralle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mallmann?«
    Ich schaute Bill an. Er trug eine weiße Hose und ein hellblaues Hemd. »Er hat den Blutstein und ist, so schlimm es sich anhört, gegen geweihtes Silber resistent.«
    »Was?«
    »Ja, leider.« Ich nickte und räusperte mich. »Wir können nichts tun, Bill. Das Leben meiner Mutter gegen den Stein. Ich mußte ihn abgeben, und Mallmann fühlt sich als Dracula II.«
    »Wird er da weitermachen?«
    »Bestimmt.«
    Bill warf mir einen schrägen Blick zu. »Da kommt noch etwas auf uns zu, kann ich dir sagen.«
    »Das glaube ich auch.«
    »Na ja, laß uns ins Haus oder auf die Terrasse gehen, es gibt da einiges zu bereden.«
    »Ein Fall, nicht?«
    Bill wiegte den Kopf, während wir durch den sommerlichen Vorgarten schritten, wo schon die ersten Sonnenblumen in die Höhe wuchsen und über andere Pflanzen hinwegschauten.
    Nadine blieb an meiner Seite und rieb ihren Körper hin und wieder an meinem Bein. »Du bist mir noch eine Antwort schuldig, Bill. Ist es beruflich?«
    »Es könnte ein Fall werden«, wich er aus. »So genau bin ich nicht informiert.«
    Ich mußte grinsen. »Wenn mir das ein anderer gesagt hätte, wäre ich geflüchtet.«
    »Ich weiß, John.« Bill machte einen etwas zerknirschten Eindruck, winkte aber Sheila zu, die das Haus verließ. Sie trug einen bunten Hosenanzug. Weiß als Grundfarbe. Darauf verteilten sich allerlei breite, gelbgrüne Sommerblumen. Das Haar hatte sie hochgesteckt, wobei ihr noch einige Strähnen in die Stirn fielen.
    Zur Begrüßung umarmten wir uns, und sie gratulierte mir, daß ich meine Mutter befreit hatte.
    »Sie hat auch lange genug leiden müssen.«
    »Jetzt ist alles okay?«
    »Ich hoffe es.«
    Auf der Terrasse hatten die Conollys gedeckt. Nein, gegrillt wurde nicht. Sheila hatte einige kalte Platten angerichtet. Viel Salat, dazu kaltes Roastbeef, die entsprechenden Saucen, auch Thunfisch war vorhanden und geschnittenes Kalbfleisch in einer hellen Kräutersauce.
    Ich starrte auf den Beistelltisch und fragte: »Wer kommt denn noch alles?«
    »Nur du bist unser Gast.«
    »Und ich soll das essen?«
    »Zumindest mithalten«, sagte Bill. Er öffnete eine Flasche Rose. Sie war beschlagen, er hatte sie aus dem Kühlschrank geholt. So kühl mußte dieser Wein auch getrunken werden.
    »Wo ist denn euer Sohn?« fragte ich.
    »Im Kino.«
    »Bei dem Wetter?«
    Bill hob vor dem Einschenken die Schultern. »Was willst du machen? James Bond lockt.«
    »Ja, den wollte ich mir auch ansehen.«
    Wir standen und prosteten uns zu. Der Wein war wunderbar.
    Herrlich kühl rann er durch meine Kehle. Schließlich bat Sheila, zum Essen Platz zu nehmen. Als ich saß, da verspürte ich plötzlich einen nicht gerade kleinen Hunger. So schnell kann es kommen.
    »Los, ran«, munterte mich Sheila auf. »Es darf nichts übrigbleiben. Wir müssen die Platten putzen.«
    Ich winkte ab. »Langsam, langsam, so schnell will ich auch nicht gemästet werden.«
    Selbst Sheila hielt zu mir, da sie doch sonst immer etwas auf ihre Figur achtete. Das Essen, der Wein, meine beiden Freunde, der laue Abend auf der Gartenterrasse, all dies tat mir richtig gut, so daß ich vergaß, weshalb ich eigentlich hergekommen war. Dieser Besuch besaß ja nur bedingt einen privaten Hintergrund.
    Erst als die Zigaretten brannten, vom Fleisch kaum noch etwas übrig war und ich abwinkte, als Sheila das Dessert holen wollte, kam mein Freund zur Sache.
    »John, eine Frage. Hast du am nächsten Wochenende Zeit?«
    »Hm.« Ich stäubte Asche ab und schaute dem Rauch nach. »Das kann ich nie genau sagen, da immer etwas dazwischen kommen kann.«
    »Verstehe.« Bill nickte und trank einen Schluck Rose. »Gesetzt den Fall, es liegt nichts an, dann möchte ich dich bitten, daß du uns zu einer Hochzeit begleitest.«
    Jetzt geriet ich ins Staunen. »Noch mal, bitte.«
    »Wohin?«
    »Zu einer Hochzeit!«
    »Wer heiratet denn?«
    Die Antwort gab Sheila, die aus dem Haus kam und meine Frage gehört hatte. »Eine Bekannte von mir. Sie heißt Deliah Courtain. Ihr Bräutigam hört auf den Namen Prosper van Meeren.«
    »Schöne Namen, Sheila.«
    »Die dir nichts sagen – oder?«
    »Nein.« Ich ließ einen Arm locker baumeln. »Kannst du mir denn auf die Sprünge helfen?«
    Sheila nahm wieder Platz und streckte die langen Beine aus. »Das kann ich schon. Deliah Courtain hat, wie ich damals, in Mode gemacht. Sie ist nicht mehr kreativ tätig sondern arbeitet jetzt hinter den Kulissen. Sie besitzt eine Vertriebsfirma, die vor allen Dingen kleinere

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