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06 - Der Schattenkrieg

06 - Der Schattenkrieg

Titel: 06 - Der Schattenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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der eine CS-Granate hineinwarf. Sie warteten ab, bis sie explodierte, und hechteten dann in den Raum.
Dort befanden sich drei Männer. Einer hatte eine Pistole in der Hand und tat einen Schritt auf sie zu. Clark und Chavez trafen ihn in Brust und Kopf. Ein anderer, der am Fenster kniete, wollte sich umdrehen, fiel aber auf die Seite. Chavez war im Nu bei ihm und schlug ihm den Kolben seiner Waffe gegen die Stirn. Clark sprang den dritten Mann an und schleuderte ihn gegen die Wand. Nun kamen León und Vega und sprangen zur letzten Tür. Der Raum dahinter war leer.
»Gebäude gesichert!« rief Vega. »He, ich…«
»Mitkommen!« Clark zerrte seinen Mann ins Freie. Auch Chavez schleifte seinen Gefangenen mit, gedeckt von León. Nur Vega ließ sich Zeit. Den Grund erkannten sie erst, als sie alle draußen waren. Clark war bereits am Funkgerät. »CAESAR, hier SCHLANGE. Wir haben sie geschnappt. Nichts wie weg.«
»León«, meinte Vega. »Guck dir das mal an.«
»Tony!« stieß der Sergeant hervor. Der einzige andere Überlebende von der Ninja-Höhe war ein Mann von BANNER gewesen. León ging zu Escobedo hinüber, der noch bei Bewußtsein war. »Du bist erledigt!« schrie León und legte die Waffe an.
»Halt!« brüllte Clark, aber León reagierte nicht, so daß Clark ihn erst niederschlagen mußte. »Verdammt noch mal, León, Sie sind doch Soldat! Benehmen Sie sich gefälligst wie einer! So, und jetzt tragen Sie mit Vega unseren Freund zum Hubschrauber.«
Das Team OMEN ging langsam das Gefechtsfeld ab. Mehrere Gegner waren erstaunlicherweise noch nicht ganz tot. Einzelschüsse aus den Gewehren änderten das. Der Captain rief seine Männer zusammen und zählte sie.
»Gute Arbeit«, lobte Clark. »Alles vollzählig?«
»Ja!«
»Da kommt unser Hubschrauber.« Der Pave Low flog diesmal von Westen an und berührte auch diesmal den Boden nicht ganz. Wie in Vietnam, dachte Clark, der Druck der Kufen hätte eine Mine auslösen können. Das war hier zwar unwahrscheinlich, aber PJ war alt genug geworden, um zum Colonel befördert zu werden, weil er bis jetzt nie ein Risiko übersehen hatte. Er packte Escobedo, den er inzwischen identifiziert hatte, am Arm und stieß ihn auf die Rampe. Ein Mitglied der Besatzung des Hubschraubers nahm sie dort in Empfang, zählte ab, und ehe sich Clark mit seinem Gefangenen hingesetzt hatte, stieg der Hubschrauber schon wieder auf und flog nach Norden. Er wies einen Soldaten an, sich um Escobedo zu kümmern, und ging nach vorne.
Ryan war entsetzt, denn er hatte allein in der Umgebung des Hubschraubers acht Tote gezählt. Jack schaltete den Elektroantrieb seiner Kanone aus und entspannte sich. Entspannung, das hatte er gerade erst gelernt, ist etwas Relatives. Beschossen zu werden, war in der Tat schlimmer, als hinten in einem fliegenden Hubschrauber hocken zu müssen. Jemand packte ihn an der Schulter.
»Wir haben Cortez und Escobedo lebendig erwischt!« rief Clark. »Escobedo? Was hatte der denn dort verloren?«
»Wollen Sie sich etwa beschweren?«
»Was fangen wir mit ihm an?« fragte Jack. »Ich konnte ihn doch nicht einfach dalassen, oder?« »Aber was…«
»Ich kann ihm ja Flugunterricht geben«, meinte Clark und wies auf die Heckrampe. »Wenn er das Fliegen lernt, ehe er aufschlägt, soll mir das recht sein…«
»Kommt nicht in Frage. Das wäre ja Mord!« Clark grinste ihn an. »Die Kanone da ist auch kein Verhandlungsinstrument, Dr. Ryan.«
»So, Leute«, unterbrach PJs Stimme über die Bordsprechanlage diese Unterhaltung. »Noch eine Station, dann sind wir fertig.«

29
Notmaßnahmen
    Begonnen hatte es mit der Warnung des Präsidenten. Admiral Cutter war es nicht gewohnt, sich ein zweites Mal davon überzeugen zu müssen, daß seine Befehle ausgeführt worden waren. Befehle wurden bei der Marine gegeben und ausgeführt, punktum. Er rief die CIA an, bekam Ritter an die Leitung und stellte ihm die unnötige, ja beleidigende Frage. Cutter wußte, daß er den Mann erniedrigt hatte und daß es unklug war, ihn noch einmal mit der Nase hineinzustoßen aber was, wenn der Präsident recht hatte? Dieses Risiko machte weiteres Handeln unumgänglich. Ritters Reaktion war besorgniserregend, denn er klang nicht gereizt, sondern versicherte nur wie jeder andere Bürokrat, die Befehle würden selbstverständlich ausgeführt. Ritter war ein eiskalter, tüchtiger Mann, aber auch solche Menschen haben ihre Grenzen. Werden diese überschritten, kommen Emotionen zum Vorschein, und Cutter wußte, daß er bei

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