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06 - Geheimagent Lennet unter Verdacht

06 - Geheimagent Lennet unter Verdacht

Titel: 06 - Geheimagent Lennet unter Verdacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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erkennen.
    Martin, Rue du Croissant 18.
    Mionville, Rue du Banquier U, Tel. GOB 18 40.
    Nannier, Rechtsanwalt, Rue Arsene-Houssaye 3, Tel. WAG 36, usw.
    Die Seite, die für den Namen des Inhabers des Büchleins vorgesehen war, für seine Adresse, die Telefonnummer usw., sie war leer.
    Auf den ersten Blick schien daher festzustehen, daß Lennet sein Opfer, das er hatte entkommen lassen, nicht wiederfinden würde. Er überlegte. Mit Hilfe des F.N.D. würde es früher oder später gelingen, Arthur zu erwischen, indem man die Herren Martin, Mionville und die anderen geschickt verhörte. Aber aller Wahrscheinlichkeit nach nicht, ohne daß Arthur vorher Wind von der Sache bekommen würde. Vor allem aber müßte er zu diesem Zweck die Hilfe des F.N.D. in Anspruch nehmen. Und darauf legte er nicht den geringsten Wert.
    Lennet war wütend. Aber er zwang sich, das Notizbuch nochmals von Anfang bis Ende durchzulesen.
    In der Spalte mit den Telefonnummern weckte eine von ihnen seine Aufmerksamkeit, weil ihr kein Name voranging, auch keine Adresse.
    INV 11 23, so lautete die Nummer. Nur Arthur wußte, wem sie gehörte.
    Die Vernunft verlangte, daß sich Lennet nun mit dem F.N.D. in Verbindung setzte und feststellte, wer sich hinter der Nummer INV 11 23 verbarg. Aber dazu blieb noch immer Zeit genug. Im Augenblick war die Versuchung, die Verfolgung erneut allein aufzunehmen allzu mächtig. So stieg der Geheimagent in das Untergeschoß des Cafes hinunter und betrat dort eine Telefonzelle.
    Er beabsichtigte nichts weiter, als die Stimme des Menschen zu hören, der ihm antworten würde. Dann, so dachte er, würde er seine Vorgesetzten benachrichtigen. Er dachte sich eine kleine Geschichte aus, die er zum besten geben wollte, und wählte mit energischen Bewegungen die Nummer.
    INV 11 23...
    Tut... tut... tut...
    Er klingelte lange. War der Teilnehmer nicht da? Endlich nahm jemand den Hörer ab.
    Es war eher ein Gebrüll als eine Frage. Zu seinem großen Erstaunen hatte Lennet das Gefühl, die Stimme zu kennen.
    Diese Stimme hatte er schon einmal gehört, es war gar nicht so lange her, aber wo? Wann? Die Sache war rätselhaft!
    »Guten Tag, Monsieur", begann er mit aufmunternder Stimme. »Es tut mir leid, Sie zu stören, aber ich würde gern von Ihnen hören, ob Sie mit Ihrer Schreibmaschine und ganz allgemein mit Ihrem Büromaterial zufrieden sind. Ich bin Vertreter der Firma Olympia und ich...«
    Er konnte seinen Satz nicht beenden.
    »Hören Sie mal, mein Lieber", donnerte bereits sein reizbarer Gegenspieler, »Sie halten mich wohl für einen Dummkopf. Ich kenne alle Ihre Geschichten von Schreibmaschinen, Staubsaugern, Fernsehgeräten und dem ganzen übrigen Angebot. Das habe ich schon vor Ihnen gemacht, mein Lieber!
    Aber ich habe Ihnen bereits gesagt, Sie sollen Therese während ihrer Bürostunden in Ruhe lassen. Und da wir gerade dabei sind, möchte ich Ihnen auch gleich sagen, daß Therese einen höchst seltsamen Geschmack hat, wenn sie sich in eine viertel Portion wie Sie vergafft! Ja, ja, Sie haben sie neulich im kleinen Cafe gegenüber erwartet, und da habe ich Sie gesehen. Ein Mann, der unter jeder Eisenbahnschranke hindurchgehen kann, ohne sich bücken zu müssen. Schreiben Sie sich das hinter die Ohren, Kleiner: Therese darf von mir aus mit allen Zwergen der Schöpfung ausgehen, wenn sie es will, aber außerhalb der Arbeitszeit. Guten Tag.«
    Der reizbare Mann legte auf. Lennet lächelte zutiefst beglückt. Jetzt wußte er, von wem er sich hatte beschimpfen lassen: von General de la Tour du Becq persönlich.
    Gab es etwa eine geheime Verbindung zwischen dem Chef des Verbindungsstabs für Wehrwissenschaft und Arthur dem Dicken? Mit wem glaubte es der General zu tun zu haben, als er den Anrufer als Zwerg und viertel Portion beschimpfte?
    Zweifellos nicht mit Arthur, der eine beachtliche Körpergröße auf zuweisen hatte. Und Therese? Wer mochte wohl Therese sein?
    Therese, überlegte Lennet, muß die Sekretärin des Generals de la Tour du Becq sein. Sie hat einen Geliebten, der klein ist und sie von Zeit zu Zeit anruft. Wenn der General zum Hörer greift, versucht der verliebte junge Mann, sich als Vertreter irgendeiner Firma auszugeben. Aber was hat Arthur mit der ganzen Angelegenheit zu tun? Ist er der Vertraute des Generals oder von Therese?
    Noch einmal wählte Lennet die schicksalhafte Nummer: INV 11 Diesmal hob jemand schon beim zweiten Tut den Hörer ab, und eine metallische, unpersönliche Frauenstimme meldete

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