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06

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Titel: 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Biss der Tod euch scheidet
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wiedergeholt und Garrett gepfählt hatten, dann bei mir aufgetaucht waren, einen Kampf vorgetäuscht und die ganze Zeit so getan hatten, als wüssten sie nicht, wo Antonia und Garrett waren?
    Vampire würden so eine Scheißnummer eiskalt abziehen, aber der Wyndham-Haufen? Niemals.
    Wahrscheinlich niemals. Ihr heutiges Auftauchen war dennoch ein merkwürdiger Zufall. Entweder war es wirklich gut, dass gerade jetzt Werwölfe in der Stadt waren, oder wirklich schlecht. Zu schade, dass ich nicht wusste, was von beidem der Fall war.
    Ich nahm zwei Stufen auf einmal, holte einen wütenden Baby Jon aus seinem Bettchen, bereitete eine frische Flasche zu (er mochte es, wenn sie kalt waren, und wir hatten immer einen Vorrat in einem kleinen Kühlschrank in seinem Zimmer) und schon nuckelte der arme, halb verhungerte Bengel los. Während ich mit Baby Jon auf dem Arm zurück in die Küche ging, dachte ich über Deriks extreme Reaktion auf meinen Halbbruder nach. Hatte er nicht gesagt, seine Frau sei schwanger? Vielleicht machten ihm Babys Angst?
    Ich drückte Baby Jon an mich und küsste ihn auf seinen flaumigen Kopf. „Das sollte er aber schleunigst ablegen", sagte ich ihm, „wenn er nicht auf der Couch der Hexe schlafen will."
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    Das Telefon klingelte, als ich mich der Schwingtür näherte, und ich verzog das Gesicht. Was für eine Katastrophe brach jetzt wieder über mich herein?
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    „Majestät?"
    „Tina? Hey, endlich! Schön dich zu hören!" Schön von irgendjemandem ohne Fell zu hören, um ehrlich zu sein. „Was ist los?"
    „Nichts Gutes, Majestät, dass kann ich Euch versichern." Sie ließ ein Geräusch hören, dass sich bei jedem anderen als Tina wie ein Schniefen angehört hätte.
    „Geht es Euch gut?"
    „Oh, klar. Ein Haufen Werwölfe ist vorbeigekommen und hat Streit angefangen, aber .. "
    „Ihr meint, sie sind eingebrochen?", unterbrach mich Tina. Da sie mich nie unterbrach, schloss ich, dass sie sehr erschrocken sein musste. Dann aber erinnerte ich mich an ihre strikten Anweisungen, von denen ich die meisten (oder alle, denn um ehrlich zu sein, konnte ich mich nicht mehr an alle erinnern) nicht beachtet hatte, seitdem wir das letzte Mal telefoniert hatten.

    Ich hatte Glück, dass sie einen halben Kontinent und einen Ozean entfernt war. So konnte sie nur schimpfen und mich nicht erwürgen.
    „Na ja. Sie sind nicht wirklich eingebrochen. Sie haben ... äh ... geklopft."
    „Und Ihr habt sie reingelassen?"
    „Wie ich schon sagte. Sie haben geklopft. Und dann zugeschlagen. Ich habe aber gewonnen, keine Sorge." Ich beschloss, Jeannie „Schneller Finger"
    Wyndham nicht zu erwähnen. Tina hasste es, wenn ich angeschossen wurde.
    „Es stellte sich heraus, dass sie dachten, wir verheimlichten etwas, weil Antonia sich nicht bei ihnen gemeldet hat." „Hm."
    „Aber-ich konnte sie überzeugen, dass wir sie nicht beseitigt hatten oder so etwas, indem ich meine diplomatischen Fähigkeiten nutzte, so wie Kissinger damals."
    „Hm-hm."
    „Und jetzt sind wir echte Kumpel!" Ich versuchte, so viel Enthusiasmus wie möglich in diese Lüge zu legen. „Ist das nicht toll? Und jetzt in diesem Moment durchkämmen sie die Stadt nach dem kleinsten Hinweis darauf, wo Antonia abgeblieben ist."
    „Majestät, ich muss Euch bitten, nicht. ."
    „Ich weiß, ich weiß. Und habe die Tür geöffnet und bin ans Telefon gegangen.
    Und jetzt haben wir den Schlamassel, nur weil ich nicht auf dich gehört habe."
    Ich legte Baby Jon auf meine Schulter, damit er sein Bäuerchen machen konnte, und warf die leere Flasche in Richtung des Spülbeckens. „Wenn ich doch nur auf dich gehört hätte." Baby Jon gähnte und ich wusste, wie er sich fühlte. Eine Strafpredigt drohte am Horizont.
    „Majestät, ich möchte Euch nicht beunruhigen .. "
    „Dann tu es auch nicht."
    „Aber ich fürchte, der König ist tot."
    „Siehst du? So etwas nenne ich beunruhigend." Ich gab Baby Jon einen etwas zu festen Klaps, denn er stöhnte auf und rülpste dann. Ich ließ ihn in sein Reisebettchen fallen und begann auf und ab zu gehen.
    „Es tut mir leid, Majestät, aber das ist die einzig mögliche Schlussfolgerung."
    „Wie zum Teufel kommst du denn auf so etwas?"
    „Er hätte sich bei mir gemeldet, Majestät. In über siebzig Jahren hat er immer von sich hören lassen. Wir haben einen Code für Notfälle und der andere, was auch immer gerade in seinem oder ihrem Leben passiert, muss Kontakt aufnehmen. Und das hat er nicht getan."
    „Er hat euren

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