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06

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Titel: 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Biss der Tod euch scheidet
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.. "
    Er sagte Aaaüiii, weil er in diesem Moment die Treppen herunterfiel. Ganz von oben bis herunter zum Fuße. Und mit Baby Jon im Arm konnte ich nicht nach ihm greifen. Also starrte ich nur hinterher, erschauderte angesichts der dumpfen Aufschläge, die zu hören waren, und zuckte zusammen, als Derik sich seines reichen Wortschatzes bediente, während er die Stufen hinun-terstürzte.
    Ich seufzte. Dann legte ich Baby Jon wieder in sein Bettchen, achtete nicht auf sein überraschtes Quäken und schloss die Kinderzimmertür, um ebenfalls die Treppe hinunterzugehen.
    Niemand würde mir glauben, dass Derik von alleine gefallen war. Ich machte mich auf eine weitere Auseinandersetzung gefasst. Je eher ich mich ihr stellte, desto schneller hätte ich sie hinter mir.
    Schade, eigentlich. Gerade als ich dachte, wir würden ein wenig Vertrauen zueinander fassen.
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    „Schön, dass ihr vorbeigekommen seid", sagte ich und es klang noch weniger überzeugend als beim ersten Mal.
    Derik hatte sich schnell erholt und eilig eine Erklärung für seinen Sturz geliefert, die mich vor einer weiteren Schlägerei bewahrte. Jetzt gingen sie alle. Und alle hatten es ganz offensichtlich sehr eilig, den Rückzug anzutreten.
    Wenn ich nicht so verängstigt gewesen wäre, hätte ich das Ganze wohl amüsant gefunden.
    Derik humpelte an mir vorbei, was schon ein großer Fortschritt war, denn als er am Fuße der Treppe angekommen war, hatte er beide Beine gebrochen.
    Diese Typen erholten sich so schnell wie Sinclair und ich .. vielleicht sogar noch schneller. Musste wohl an ihrer eisenhaltigen, proteinreichen Diät liegen.
    Hmmm .. ihre leckere Diät. Mir lief das Wasser im Munde zusammen, als ich sie jetzt alle an mir vorbeimarschieren sah. Wie hatte mir entgehen können, wie köstlich Antonia war?
    Langsam, langsam. Wenn Antonia anwesend war, war auch Sinclair nie fern, und sein Blut schmeckte mir gut. Besser als gut. Tatsächlich hatten wir den Blutaustausch in unser Liebesspiel eingebaut und nun musste ich nur einen leisen Hauch köstlichen Blutes wahrnehmen und schon wurde ich scharf - wie ein Pawlow'scher Hund (oder wie George in dieser Seinfeld-Episode, wenn er gepökeltes Fleisch mit Sex gleichsetzt). Und das war nicht gerade . .
    „Warum siehst du mich so an?", fragte Derik und massierte sein Knie.
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    „Äh . . Aus keinem besonderen Grund. Noch mal danke, dass ihr vorbeigekommen seid. Und ich drücke euch die Daumen, dass ihr Antonia bald findet." Ich hatte angeboten, ihnen Antonia und Garretts Zimmer zu zeigen, damit sie an den Laken schnüffeln konnten, aber sie hatten mich angeguckt, als hätte ich den Verstand verloren.
    Ich glaube, ich hatte mir die Szene wie in einem Krimi vorgestellt: Bellende Bluthunde, die an einem Laken oder einem Pullover rochen und dann heulend in die Nacht verschwanden, weil sie eine heiße Spur aufgenommen hatten. Anscheinend lief es nicht so im echten Leben. Und Werwölfe waren keine Bluthunde.
    Was schade war, weil Bluthunde nämlich wirklich sehr niedlich waren.
    „Scheißverrückter Vampir", murmelte Jeannie, so leise, dass sie wahrscheinlich annahm, ich hätte es nicht gehört.
    „Vergesst nicht eure Gastgeschenke!", schrie ich und gab Lara einen aufmunternden Schubs.
    „Vielen Dank für deine Gastfreundschaft", sagte Michael ohne den leisesten Hauch von Ironie. Wir schüttelten uns die Hände, als die anderen an uns vorbeigingen. Er drückte meine. Und ich drückte seine. Er drückte fester. Und ich ebenfalls. Jede andere Hand wäre schon längst zu blutigem Brei gequetscht worden. „Wir werden uns in der Stadt umhören und dich auf dem Laufenden halten", fügte er hinzu, ein wenig atemlos nach unserem kleinen Armdrücken.
    „Und ich rufe dich an", ich hielt die Karte mit seiner Handynummer hoch,
    „wenn ich irgendetwas von irgendjemandem höre."
    „Danke. Ich wünsche eine gute Nacht." „Das wünsche ich dir auch. Bye, Derik. Cain. Brendan. Lara. Jeannie. Michael."
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    „Betsy", sagte Jeannie, „ich möchte klarstellen, dass ich nur auf dich geschossen habe, weil .. "

    Ich schloss die Tür. Und weil es eine große, schwere, über zweihundert Jahre alte Tür war, schnitt sie ihr das Wort mit einem lauten Bums ab.
    Ich war nicht der Überzeugung, dass sie etwas mit dem zu tun hatten, was in letzter Zeit vor sich ging. Nein, wirklich nicht. Werwölfe waren nicht bekannt dafür, verlogen oder hinterlistig zu sein. Ich bezweifelte, dass sie . . ja, was eigentlich? Sich Antonia

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