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06

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Titel: 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Biss der Tod euch scheidet
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sich um meinen Unterarm. Ich hatte es kommen sehen und genug Zeit auszuweichen. Aber das tat ich nicht. Seine Hand war warm. Ich konnte seinen Herzschlag durch seine Finger fühlen.
    Und er duftete - hatte ich bereits erwähnt, wie verdammt lecker diese Typen rochen? Kein Wunder, dass Garrett Antonia unwiderstehlich fand. Und das lag sicher nicht an ihrem guten Charakter.
    Michaels Hand drückte meinen Arm. Wie niedlich, dass er tatsächlich dachte, er würde mich zurückhalten. „Betsy, wirklich. Was geht hier vor?"
    Ich lächelte. „Michael, hat dir schon mal jemand gesagt, dass du dir zu viele Sorgen machst? Alles ist in bester Ordnung, habe ich gesagt, oder etwa nicht?
    Bleib locker."
    Auf dem Weg zum Kinderzimmer, nachdem ich schon einen Raum und einen Flur durchquert hatte, hörte ich Michaels sehr klaren Befehl an Derik.
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    Derik hüpfte neben mir die Stufen hinauf wie ein großer blonder Welpe. „Das ist nichts Persönliches", sagte er gut gelaunt und hielt mit mir mit, während ich die acht Millionen Stufen zum Kinderzimmer hinaufstieg. „Aber wir wissen nicht, wann du lügst. Das liegt daran, dass du nach nichts riechst. Und das macht den Chef ganz verrückt."
    „Das glaube ich gern." Ein bisschen - nur ein ganz kleines bisschen - tat er mir leid. Immer zu wissen, wann jemand log, war bestimmt sehr praktisch. Dass ihr Rudel sich fast nie mit Lügen aufhielt, war eines der wenigen Dinge, die Antonia mir gegenüber erwähnt hatte. Warum auch, es war ja sinnlos.
    Und dann trafen sie auf mich. Ich konnte mich als intelligente kleine Brünette ausgeben und roch immer noch gut (oder roch gar nicht). Das musste wirklich frustrierend sein.
    „Also ich, der charmanteste und bestaussehende Werwolf des Landes .. "
    „Kann ich gleich hier auf die Stufen kotzen? Oder muss ich erst nach einem Mülleimer suchen?"
    „.. werde dich in einem unbedachten Moment erwischen, weil ich nämlich geistreich bin und Ausstrahlung habe."
    „Und vergiss nicht dein sexy Martha-Stewart-T-Shirt."
    „Vorsicht! Auf meine Martha Stewart lasse ich nichts kommen. Die würde Untote wie dich mit einem selbst gebastelten Serviettenring aus Muscheln mit links fertigmachen."
    „Derik, du bist ernsthaft schwul, weißt du das?"
    Er ignorierte mich. „Und dann werde ich, furchtloses Rudel 61
    mitglied, mich auf die Wahrheit stürzen wie die Krähe auf eine Raupe."
    „Hast du mich gerade einen Wurm genannt?"
    „Nein." Er folgte mir ins Kinderzimmer. „Ich habe dich eine Raupe genannt.
    Das ist ein großer Unterschied. Ein riesiger!"
    Ich musste lachen, ich konnte nicht anders. Der Blödmann war wahrscheinlich wirklich der charmanteste Werwolf im Land. „Alter, du bist wirklich der . .
    äh?"
    Ich hatte das Bettchen erreicht, mich gebückt und Baby Jon hochgehoben. Jetzt bemerkte ich erstaunt, dass ich allein war. Ich wandte mich um und sah Derik, der neben der Kinderzimmertür kauerte (ja, er kauerte tatsächlich).
    „Was ist los?" Ich war erschrocken zu sehen, wie sich der blonde Riese vor Entsetzen wand.
    „Das wollte ich dich auch gerade fragen. Jesses!" Er zwang sich aufzustehen, schüttelte sich von Kopf bis Fuß und schlang dann beide Arme um seinen Oberkörper. Wenn es nicht so unglaublich wäre, hätte ich fast gesagt, der knallharte Werwolf wollte sich selber trösten. „Jedes einzelne Haar auf meinem Körper will sich gerade davonmachen. Wenigstens fühlt es sich so an.
    Ich habe eine furchtbare Gänsehaut. Ich .. was ist das?"
    „Das ist mein kleiner Bruder." Baby Jon weinte nicht. Ich hatte ihn auf meiner Hüfte abgesetzt und er sah Derik an, während er geduldig auf sein Fläschchen wartete. Der süße Schatz! Ein hungriger Waise. Und er weinte nicht! „Ist er nicht niedlich?"
    „Halt ihn von mir fern", befahl Derik und ging rückwärts aus dem Raum.
    Wahrscheinlich mochte er keine Babys. „Hier stimmt etwas ganz und gar nicht."
    „Derik, was ist denn in dich gefahren?" Ich folgte ihm in den Flur, ehrlich verwirrt. Wenn Michael seinen guten Wercop geschickt hatte, um bei mir auf den Busch zu klopfen, dann war
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    dies eine mehr als merkwürdige Vorgehensweise. „Du benimmst dich wirklich .. "
    „Tu das nicht!" Seine Hände schössen vor und er streckte mir die Handflächen entgegen. Wehrte er mich etwa ab? Das konnte nicht sein. Ich musste mich irren. Wahrscheinlich las ich die Körpersprache von Werwölfen falsch. „Ich müsste dich vielleicht beißen. Und nicht auf die nette Art, verstehst du?
    Aaaüiii

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