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Titel: 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Biss der Tod euch scheidet
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..."
    „Du. Und beim ersten Anzeichen von Schwierigkeiten . ."
    „Dem ersten?" Ich schnappte nach Luft.
    „.. kommst du zu mir gerannt, damit ich Puste-Puste und alles wieder heile mache. Nun, das kann ich nicht, Betsy. Du bist eine erwachsene Frau und es wird Zeit, dass du dich auch wie eine benimmst."
    Ich warf meiner Mutter, Dr. „Vorstadt" Taylor, einen gereizten Blick zu. Seit ich vierzehn war, war ich noch nie so nah daran gewesen, ihr eine zu kleben, und damals hatte sie mich mit ihrer Kreditkarte in der Burnsville Mall erwischt. (Dabei hatte sie genau gewusst, was mir der Schuhausverkauf bedeutet hatte!)
    Ach ja, ich war eine erwachsene Frau und es war höchste Zeit, dass ich mich wie eine benahm? Mal schauen . . Dachten wir doch mal an all die Dinge, die diese erwachsene Frau tat,
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    wovon Dr. Taylor hinter ihren Bücherstapeln nicht den blassesten Schimmer hatte.
    Erst einmal war da die Tatsache, dass ich einen Vampirpsychopathen gestürzt hatte. Dann hatte ich einen Serienkiller aufgespürt und erledigt (obwohl, genauer gesagt, eher Laura rechtmäßig Anspruch auf das Erledigen erheben konnte). Ich regierte die Vampirnation (was auch immer das war) und hatte damit eine große Verantwortung übernommen. Dann waren da noch die Spannungen während des Besuches der europäischen Delegation gewesen, als dieser endlich erfolgte, und die Aufklärung des darauffolgenden Mordes.
    Und der Zombie auf dem Dachboden, der Gott weiß woher Gott weiß warum aufgetaucht war und den ich hatte töten müssen. Ganz allein.
    Oh ja, und nicht zu vergessen das Rudel Werwölfe, das versucht hat, mir den Kopf abzureißen!
    Nun gut, zugegebenermaßen war es nicht ihre Schuld, dass sie von all dem nichts wusste. Ich hatte ganz bewusst entschieden, sie aus allem, was Vampire betraf, herauszuhalten und diese Entscheidung wurde von Sinclair und Tina voll und ganz unterstützt.
    Aber das, was sie wusste, war auch schon schlimm genug: der Stress der Hochzeitsvorbereitungen, ganz zu schweigen von den Begräbnissen. Oh! Und natürlich die Überraschung, von jetzt auf gleich für einen Säugling verantwortlich zu sein. Das hätte ich fast vergessen!
    Und auch wenn sie nicht auf dem Laufenden über alle Einzelheiten meines Lebens als Vampir war, so kannte sie doch die Basics: Ich war gestorben, wiederauferstanden und jetzt war mein Leben unendlich komplizierter. Oh, und mein Vater war gerade gestorben.
    Ah, aber sie war noch nicht fertig: „Wirklich, Betsy. Beim ersten Anzeichen von Schwierigkeiten versuchst du deine Prob
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    lerne bei jemand anderem abzuladen. Du musst endlich erwachsen werden."
    „Was ist jetzt, nimmst du ihn jetzt für die nächsten zwei Tage oder nicht?"
    Mein frostiger Ton musste sie wohl erschrocken haben, denn sie hielt für einen Moment inne. Dann sagte sie eine Spur milder: „Natürlich nehme ich ihn. Laura hat versprochen, mir zu helfen. Ich wollte nur, dass du weißt ..
    dass du dir im Klaren darüber bist, was du . . Ich will nicht, dass du denkst, es sei selbstverständlich ..."
    Gähn. Dafür hatte ich nun wirklich keine Zeit. Ich reichte ihr Baby Jon, der gemütlich in seinem Maxi-Cosi saß, und die Windeltasche mit dem BabyCrap™. „Danke. Auf Wiedersehen."
    Mom zögerte, sah auf das Baby hinunter und dann eilig wieder zu mir hoch.
    Aber nicht schnell genug, als dass ich nicht den Widerwillen gesehen hätte, der über ihr Gesicht huschte.
    Aha. Natürlich! Das hätte ich mir denken können. „Ich verstehe, dass es nicht einfach ist, den lebenden Beweis für die Untreue deines Ex-Mannes zu babysitten, aber meine Woche ist auch nicht gerade super, Mutter."
    „Ich ... ich weiß, Betsy. Es ist nur ..."
    „Ich habe zu tun, Mutter."

    „Was denn?"
    „Nur eine Pediküre. Du verstehst schon. Das Übliche, seitdem ich gestorben und als Vampir wiedererwacht bin. Vielen Dank, dass du mir bei meinen Luxusproblemen hilfst."
    „Betsy, wenn ich ohne nachzudenken geredet habe . ."
    Ich nahm den Telefonhörer ab und starrte sie an. Sie drückte den Babysitz an sich, zog ein Gesicht und lockerte den Griff. Baby Jon beobachtete sie, genauso wie ich.
    „Betsy, gibt es etwas, worüber du reden willst?"
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    „Jetzt nicht mehr." Ich begann die Nummer des Minneapolis General zu wählen. „Wenn du mich nun bitte entschuldigst, ich muss die Onkologie anrufen. Hast du schon von der neuen Bude meiner besten Freundin gehört?
    Das ist wirklich Luxus. Mensch, du müsstest mal hören, wie sie sich über die Kotzerei

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