060 - Brutstätte des Bösen
einen zweiten Schuß abzufeuern. Atemlos wehrte ich die gefährlichen Attacken ab.
Ein harter Schlag traf meine Schläfe. Sterne tanzten vor meinen Augen. Ich flog zurück und riß ein Regal um, auf dem bauchige Glasflaschen standen. Sie zerplatzten, und die dampfenden Flüssigkeiten gingen eine feuergefährliche Verbindung ein.
Ehe ich mich erholt hatte, schossen die scharfen Zangen des Scheusals auf mich zu. Ich sah es wie durch einen trüben Schleier und duckte mich instinktiv.
Die Scheren verfehlten mich und erwischten ein Starkstromkabel. Mühelos schnitten sie es durch, aber dann raste ein vernichtender Stromstoß durch den Monsterkörper.
Ich sprang zur Seite und hütete mich davor, das Ungeheuer zu berühren. Immer noch hatte die Bestie Kontakt mit dem Stromkabel.
Der scheußliche Kerl zitterte. Brandgeruch stieg mir in die Nase, und Funken wirbelten durch die Luft.
Einige fielen in die glänzende Pfütze, die sich auf dem Boden ausgebreitet hatte, und sofort schoß eine Stichflamme hoch, die das Ungeheuer einhüllte. Die Hitze nahm mir den Atem.
Ich wich noch weiter zurück.
Es gab wieder ein Bienenmonster weniger, aber da tauchten zwei andere auf. Noel Bannister schoß überhastet, und die Schrotladung sauste zwischen den Ungeheuern durch.
Dann war Noel Bannisters Waffe leergeschossen. Er griff nach Joans Hand und zog das Mädchen mit sich. Sie erreichten eine dicke Stahltür.
Der CIA-Agent öffnete sie hastig. Dann rief er mich. »Tony! Komm schnell!«
Ich wollte erst noch die beiden Monster erledigen, doch Noel sagte, ich solle sie dem Feuer überlassen.
In der Tat griffen die Flammen rasend schnell um sich, und es kam zu mehreren kleinen Explosionen.
Lange Feuerfontänen spritzten durch den Raum und klatschten auf größere Behälter mit feuergefährlichem Inhalt, wie die Aufschrift verriet. Ein großer Knall war zu erwarten.
Hinter der Stahltür würden wir geschützt sein. Noel Bannister hatte recht. Wozu sollte ich gleich doppelt mein Leben riskieren? Wenn ich gegen die Monster kämpfte, konnten sie mich besiegen.
Oder der Kampf dauerte so lange, bis die großen Behälter explodierten. Dann war ich mit den Ungeheuern dran. Auch auf so ein Ende war ich nicht scharf, deshalb eilte ich zu Noel und Joan.
Die Bienenmonster rannten mir nach, aber wir warfen die Stahltür rechtzeitig zu und verriegelten sie.
Kaum war die Tür geschlossen, da donnerte es auf der anderen Seite gewaltig. Der Boden bebte unter unseren Füßen.
Ich lehnte mich aufatmend an die Tür und war froh, mich gerade noch rechtzeitig in Sicherheit gebracht zu haben.
»Das haben die Monster bestimmt nicht überlebt«, sagte Noel.
Der Meinung war ich auch.
»Wir haben Mortimer Kulls Bienenzucht vernichtet«, sagte Noel Bannister triumphierend. »Wenn wir es auch noch schaffen, diesen Bunker unbrauchbar zu machen, sind wir beinahe die Größten, Tony. Dann brauchen wir uns nur noch den Professor zu schnappen - und überall auf der Welt wird man uns ein Denkmal setzen.«
»Vorsicht, deine Phantasie geht mit dir durch«, sagte ich, denn ich sah die Sache nüchterner.
Es gab noch eine Menge OdS-Agenten, die uns das Leben schwermachen konnten.
»Los, Tony, an die Arbeit!« sagte der CIA-Agent tatendurstig.
Er drängte mich zur Seite und wollte die Tür öffnen, schaffte es aber nicht.
»Verdammt!« entfuhr es ihm.
Er trat zurück und schaute die Tür ärgerlich an. Dann warf er sich mit der Schulter dagegen. Die Tür rührte sich nicht.
»Komm, Tony! Mit vereinten Kräften!« schlug Noel Bannister vor, doch auch gemeinsam bekamen wir die dicke Stahltür nicht auf.
»Daran ist die Explosion schuld«, sagte ich.
»So schlau bin ich auch«, knurrte Noel Bannister. »Die Tür klemmt fest, wir kriegen sie nicht auf und sitzen hier in der Falle.«
Joan Fulton sah mich besorgt an. »Was nun, Tony?«
Ich blickte mich um, konnte jedoch keine weitere Tür entdecken. Noel Bannister hatte wieder einmal recht. Wir saßen in der Falle.
***
Mortimer Kull setzte seinen Helikopter in den Landekreis und löste den Gurt. Atax stieg mit ihm aus der Maschine. OdS-Agenten kamen aus dem Bunker, ihnen voran Cliff McCowen.
Er berichtete, was sich ereignet hatte. Kull unterbrach ihn nicht. Ein grausamer Ausdruck war um seinen Mund gekerbt.
Als er erfuhr, daß sämtliche Killerbienen vernichtet waren, knirschte er wütend mit den Zähnen.
»Was ist mit Dr. Blackman und seinen Assistenten?« wollte der verbrecherische Wissenschaftler
Weitere Kostenlose Bücher