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060 - Trip in die Unterwelt

060 - Trip in die Unterwelt

Titel: 060 - Trip in die Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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noch ein junges Mädchen. Sie trug modische Hosen, elegante Halbstiefel mit hohen Absätzen und eine schwarze, teuer aussehende Lederjacke.
    »Entschuldigen Sie diesen Scherz! Aber ich musste sicher sein, dass ich nicht in eine gefährliche Situation gerate«, sagte sie und lächelte entschuldigend, als sie meinen verstörten Blick bemerkte.
    Ich sah sie neugierig an. Sie zog langsam den Reißverschluss der Jacke auf.
    »Mein Name ist Arnold Valgruber«, sagte ich etwas steif. »Ich bin, wie Sie an der Schreibmaschine sehen können, Schriftsteller, und Sie haben mich aus einem schönen warmen Schaumbad geholt. Konnten Sie nicht eine halbe Stunde später kommen? Übrigens – möchten Sie eine Tasse Kaffee?«
    Sie grinste lausbubenhaft. »Wenn es nicht zu viel Mühe macht. Ich bin Coco Zamis.«
    »Sehr aufschlussreich«, beeilte ich mich zu sagen. »Sollten wir uns kennen?«
    »Kaum«, erwiderte sie schlagfertig. »Aber wir werden uns schnell kennen lernen.«
    »Wenn Sie es sagen …«
    Ich reichte ihr einen vollen Becher und sagte: »Was kann ich für Sie tun? Und vor allem – wie sind Sie hier hereingekommen?«
    Sie lächelte unergründlich. »Ich bin die Gefährtin eines Mannes, den Sie kennen.«
    Ich zuckte zusammen und suchte meine Zigaretten. »Sie meinen Dorian Hunter, der sich Dämonenkiller nennt?«
    »Was wissen Sie von ihm?«
    »Ich fürchte, ich weiß ziemlich viel.« Ich nickte und knurrte, teils erleichtert, teils zurückscheuend vor neuen Verwicklungen, die ich auf mich zukommen sah.
    »Ich glaube, Dorian und Sie sind in Schwierigkeiten.«
    »Wie ruhig Sie die Untertreibung dieses Jahrzehnts aussprechen, ist einmalig.«
    Plötzlich merkte ich, wie sich eine Art Schleier über alles zu senken begann. Meine Gedanken machten sich selbständig. Ich raste in meiner Erinnerung zurück bis zu dem Punkt, an dem ich vor der Maschine gesessen und versucht hatte, mit diesem vermaledeiten Roman anzufangen. Es hatte geklopft; und Angela hatte draußen gestanden.
    Alle Geschehnisse liefen noch einmal vor meinem geistigen Auge ab. Ich konnte nicht eingreifen, erlebte alles noch einmal genau mit, in rasender Eile, aber in brutaler Deutlichkeit, jeden Schritt, jeden Gedanken, jede Haltung.
    Ich erlebte alles noch einmal – bis zu dem Moment, in dem ich Coco Zamis den Kaffeebecher gab.
    Dann war es vorbei. Sie stand dicht vor mir und fixierte mich mit den Augen. Der Nebel hob sich und mir wurde einiges klar: Ich war hypnotisiert worden!
    »Ich bin Dorians Gefährtin und die Mutter seines Kindes«, erklärte Coco ernst. »Ich weiß jetzt genau, was vorgefallen ist, und freue mich, dass ich Sie so schnell gefunden habe.«
    »Sie müssen mir alles erklären«, sagte ich mit erzwungener Ruhe.
    »Das werde ich tun. Angela und Dorian sind in Gefahr. Nicht jetzt, denn während des Tages ruhen die Aktivitäten. Kennen Sie einen Schäfer?«
    »Einer weidet seine Herde zwischen Arzachena und Labbiadori.«
    »Sehr gut. Wir werden Dorian und Angela befreien. Vielleicht werden Sie mir mehr helfen müssen, als Sie glauben. Aber dafür werde ich ein mütterliches Gespräch mit Angela führen. Als Belohnung sozusagen – falls wir überleben.«
    »Ich liebe solche Bemerkungen«, knurrte ich. »Verdammt, ich weiß, dass es gefährlich ist.«
    Sie lächelte geheimnisvoll. Immer mehr wusste ich, dass sie die einzige Rettung darstellte.
    »Zunächst werde ich Ihnen erklären, worum es geht. Das Stichwort ist Theriak.«
    »Dorian ist theriaksüchtig.«
    »Deswegen bin ich hier. Und deswegen braucht er mich auch. Aber hören Sie zu!«

    Coco hatte mich hypnotisiert. Sie hatte meinen Verstand gezwungen, sich an alle Einzelheiten der letzten Tage zu erinnern. So hatte sie haargenau erfahren, was alles passiert war. Aber sie ließ nicht erkennen, ob dieses Wissen sie erschreckte. Coco schien ungeheuer erfahren zu sein; was ich von ihr hörte, gehörte alles in das Reich der schwarzen Magie. Jetzt musste ich auch vor mir selbst zugeben, dass eine solche zweite Ebene existierte.
    »Das Riesentier sondert diesen Schleim ab«, fuhr Coco fort. »Aus dem Schleim wachsen in Form kleiner Blumen die magischen Kristalle, mit denen Sie ja einige Erfahrungen haben, Arnold.«
    Es war etwa acht Uhr morgens. Wir saßen am großen Tisch. Zwischen uns standen die Reste des Frühstücks. Leise spielte das Kofferradio. Frisches Holz knisterte im Kamin. Die Schrecken der Nächte waren durch das Licht zurückgedrängt, doch hauptsächlich wohl durch die

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