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060 - Trip in die Unterwelt

060 - Trip in die Unterwelt

Titel: 060 - Trip in die Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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hatte sich erschreckend verändert, sah mehr tot als lebendig aus. Seine Kleidung war zerrissen, und er wimmerte leise vor sich hin. Sein Körper wurde vom Fieber- oder von Kälteschauern geschüttelt.
    Coco gelang es, Schultern und Kopf des Mannes in ihren Schoß zu betten. Ich versuchte die Arme und Hände, die er zwischen die zusammengepressten Knie geschoben hatte, auseinander zu zerren.
    »Ich bin bei dir. Ich habe auch Taxin hier. Warte, Liebster! Ich flöße es dir ein. Hier! Trink!«
    Sie behandelte ihn wie einen Todkranken, öffnete das Viertelliterfläschchen und goss die Flüssigkeit zwischen seine rissigen Lippen. Es war kein Allheilmittel, wie sie mir erklärt hatte, aber es würde seinen Zustand relativ schnell ändern und ihn von den Entzugserscheinungen heilen – wenigstens für längere Zeit. Er litt und war nahe daran, an Entkräftung zu sterben – das sah selbst ich.
    »Los! Kommen Sie!«, sagte Coco. »Wir müssen ihn hier herausschleppen. Das ist eine tödliche Falle.«
    »Hekate hat beschlossen«, sagte Dorian plötzlich mit leiser, aber überraschend klarer Stimme, »dass ich qualvoll und langsam sterben soll. Ich habe mit ihr gesprochen, aber gesehen habe ich sie nicht.«
    Das Fläschchen war leer. Coco steckte den Behälter weg, dann hob sie den Kopf und sah mich an.
    »Schaffen wir es?«, fragte sie. »Dorian? Bist du kräftig genug, um aufstehen zu können?«
    »Ich glaube – ja.«
    Ich bückte mich und legte seinen einen schlaffen Arm um meine Schultern. Dann stand ich auf und zog den schweren Körper mit hoch. Dorian versuchte, mir zu helfen, und krallte seine Finger um einen Stein. Ich hörte den keuchenden Atem Cocos und das Stöhnen des Dämonenkillers. Er stand, auf uns beide gestützt, tatsächlich auf den Beinen und hielt sich an uns fest.
    »Dorian, nicht einschlafen!«, mahnte Coco leise.
    Ich zog die beiden in die Richtung des Tunnels. Dorian schleppte sich hinter uns her, halb gezogen, halb geschoben, die Arme um unsere Schultern gelegt. Aber jeder Schritt schien ihm neue Kraft zu bringen. Wir taumelten und torkelten durch den schmalen Gang, rissen uns die Haut an den Steinen auf und kamen schließlich an die Stelle, an der sich der Stollen wieder verbreiterte und in die Halle mündete.
    »Halt!«
    Das war Dorians Stimme.
    Er lehnte sich gegen eine Wand und begann wieder zu flüstern. Wir mussten ihn hier möglichst schnell herausbringen.
    »Geht es dir besser?«, fragte Coco besorgt.
    »Ja – viel besser«, sagte Dorian stockend. »Ich muss dir sagen – ich konnte Hekate nicht sehen. Sie hat triumphiert, weil sie mich in ihrer Gewalt hat.«
    Ich begann vor Aufregung zu zittern, denn ich sah, dass sich die Arbeiter wieder versammelten. Das konnte nur bedeuten, dass der Kalmar sich ankündigte.
    »Sie hat gesagt, dass ihr Reich im Himalaja liegt. Ein Reich, das von schrecklichen Kreaturen bevölkert ist. Dort züchtet sie auch die Blumen. Ich kenne – ich kenne die Blüte. Du kennst sie auch.« Dorians Haar war nass und verklebt.
    »Ja. Ich habe die Tuschpinselzeichnung gesehen«, bestätigte Coco, immer ungeduldiger werdend. Sie hatte etwas Beunruhigendes entdeckt. »Heute kommt das Opfer von dort.« Sie deutete zur Kristallmühle.
    Ich zuckte zusammen, denn ich sah, wie Angela die Deichsel losließ und auf das Boot zusteuerte.
    »Noch nichts unternehmen!«, beschwor mich Coco.
    Dorian sprach weiter und kümmerte sich nicht um uns. Er phantasierte halb.
    »Die Wurzel – weißt du, die Wurzel der Pflanze ist die wichtigste Zutat für das Theriak. Wir müssen das Reich von Hekate finden.«
    Coco verfolgte mit mir schweigend, wie vier Männer und Angela in den Kahn stiegen. Ich war nahe daran, Dorian loszulassen und zu Angela zu rennen.
    Schließlich, als das Boot abstieß, sagte Coco: »Wir bringen Dorian zur Treppe. Der Kalmar kommt. Die Aufmerksamkeit wird sich auf das makabre Ritual konzentrieren. Helfen Sie mir, Arnold!«
    Während sich wieder alle Anwesenden am Strand versammelten und schweigend und regungslos die langsamen Manöver des schwarzen Bootes verfolgten, gelang es uns, Dorian etwa zehn Stufen hochzuschleppen, dann waren auch wir erschöpft.
    Wir ließen den Körper auf den Stein gleiten, und Coco beschwor Dorian leise und eindringlich: »Du musst hier warten. Was immer du sehen wirst, glaube es nicht. Versuche einzuschlafen, Liebster! Wir müssen handeln.«
    »Ja, ja«, murmelte er, und das Kinn sank auf seine Brust.
    Vermutlich hatte sie ihn

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