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0601 - Aibons Monster-Troll

0601 - Aibons Monster-Troll

Titel: 0601 - Aibons Monster-Troll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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angreifen oder erst seine Attacke abwarten? Ich entschied mich für die zweite Möglichkeit. Das Monstrum hatte sein Versteck nicht ohne Grund verlassen, es mußte die frische Beute gerochen haben.
    Plötzlich blieb es stehen. Dabei preßte es seinen Oberkörper dem Boden entgegen, spannte aber die Hinterläufe, für mich ein Zeichen, daß es sich bewegen würde.
    Das Monstrum sprang.
    Und wie schnell es war. Plötzlich wuchs es vor meinen Augen auf und wurde dabei zu einem regelrechten Riesen.
    Ich tauchte zur Seite, rutschte aus, fiel hin, vernahm ein schreckliches Fauchen, wobei der Lampenstrahl nicht nur in das aufgerissene Maul hineinleuchtete, sondern auch über die scharfen Krallen hinweghuschte, mit denen die Füße bewehrt waren.
    Ich feuerte. Zweimal drückte ich ab. Die Beretta war zwar feucht geworden, ihre Funktion allerdings hatte unter den Witterungsverhältnissen nicht gelitten.
    Die Kugeln trafen.
    Sie hämmerten in den Schlund, rissen dort Löcher, und ich sah, wie einiges an Haut und Knochen herumspitzte, begleitet von weißgrünem Schleim, der sich ebenfalls innerhalb des Maules wie eine dicke Suppe verteilte.
    Das geweihte Silber hatte es geschafft. Mit einem irren Laut landete der schwere Körper nicht weit von mir entfernt, wo er sich wälzte und um sich schlug.
    Durch schnelle Drehungen brachte ich mich aus der Gefahrenzone, sprang auf und schaute mit schußbereiter Waffe zu. Die Pistole brauchte ich nicht mehr einzusetzen, das Monstrum war von den beiden Kugeln tödlich getroffen worden.
    Der Körper war noch vorhanden. Er zuckte, er wälzte sich, und er sonderte zunächst in seinem Innern eine gewaltige Menge grünweißen Schleims ab, der ihn ausfüllte, seinen Druck derart verstärkte, daß die Haut ihm nicht mehr standhalten konnte.
    Vor meinen Augen platzte das Monstrum weg. Es explodierte in einer wahren Wolke aus Schleim, Haut und Knochenteilen. Ich lief weg und duckte mich. Da war mir der Regen schon lieber als diese durch die Höhle schießende Masse.
    Ein paar Spritzer trafen mich, die ich nur schwerlich abwischen konnte, da sie festklebten.
    Von der eigentlichen Form des Körpers war nichts mehr vorhanden. Der Schleim hatte sich verteilt und eine große Lache gebildet, die ich ebenso umrundete wie mein Reittier.
    Ich konnte nicht anders, aber ich mußte dem weißen Hirsch zugrinsen. »Das hätten wir gepackt, mein Freund, du brauchst keine Furcht mehr zu haben.«
    Der Hirsch schaute mich mit einem beinahe schon menschlichen und verständnisvollen Blick an. Ich zwinkerte ihm zu, bevor ich mich in Bewegung setzte, denn ich wollte die Höhle besichtigen, aus der das Monstrum gekrochen war.
    In diesem Teil der Grotte fiel die Decke flach ab. Zwar brauchte ich nicht den Kopf einzuziehen, viel fehlte trotzdem nicht. Ich leuchtete hinein und sah meine Annahme bestätigt.
    Das Monstrum hatte sich Opfer geholt, um seinen Hunger zu stillen. Bleiche Knochen, manche von einem grünen Schimmer überzogen, tauchten im Schein meiner Lampe auf.
    Ich schüttelte mich, als ich die Reste sah. Ob Menschenknochen dabei gewesen waren, konnte ich nicht erkennen. Außerdem lebten in Aibon so gut wie keine Menschen. Was da lag, mußte sich aus den Überresten von mir unbekannten Tieren zusammensetzen.
    Der Gestank, der mir aus der Höhle entgegendrang, war einfach widerlich. Nicht direkt nach Moder riechend, eher wie faules Wasser, in das jemand Exkremente beigemischt hatte.
    Ich zog mich wieder zurück, untersuchte noch eine zweite Höhle, die wesentlich kleiner war. In ihr lauerte niemand, der Lichtkegel traf nur das blanke Gestein.
    Okay, die erste Feuertaufe hatte ich bestanden. Nach der Niederlage war es ein Sieg geworden, nur war ich damit meinem eigentlichen Ziel nicht näher gekommen.
    Es ging um die Vernichtung der Horror-Reiter!
    Eine Verrücktheit, wenn ich näher darüber nachdachte, aber in Aibon hatten sich die Hüter des Landes, die Männer in Grau, entschlossen, mich einzusetzen.
    Ich allein gegen AEBA!
    Das war nicht zu schaffen, das hatten sie vielleicht auch gewußt und deshalb zu einem verflucht widerlichen Mittel gegriffen, das einen simplen Namen besaß: Erpressung!
    Die Männer in Grau hatten Suko in ihre Gewalt gebracht und hielten ihn in einer einsamen Blockhütte gefangen. [1] Gefesselt lag er auf einer Pritsche, über ihm schwebte ein Messer. Es bildete das Ende einer teuflischen Konstruktion, die von den Männern in Grau betätigt werden konnte. Über eine Rolle würde ein

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