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0603 - Planet der Ritterspiele

Titel: 0603 - Planet der Ritterspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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blickte mich argwöhnisch von der Seite an.
    „Woher wollen Sie das wissen, wenn Sie angeblich keine Ahnung haben, was ein grüner Satchpy ist?"
    „Ich habe nicht angeblich, sondern tatsächlich keine Ahnung", erwiderte ich, „aber bin wenigstens nicht total farbenblind wie Sie, Sir. Das Wappentier auf dem Schild dieses Gasthofes ist das einzige auf diesem Marktplatz, das grün ist, folglich muß es sich um den grünen Satchpy handeln."
    Dalaimoc Rorvic richtete sich kerzengerade im Sattel auf und blickte von einem Schild zum anderen.
    „Tatsächlich!" stieß er hervor. „Sie sind ein ganz hinterhältiger Kerl, Tatcher. Ihr Verhalten ist bewußte Irreführung eines Vorgesetzten. Ich werde dafür sorgen, daß das in Ihre Personalakte kommt."
    Ich gähnte ostentativ, zügelte mein Ghurka vor dem Portal des grünen Satchpy und rief: „Hallo, Wirtschaft!"
    Ein kugelrunder Palpyroner öffnete und fragte nach unserem Begehr.
    „Wir brauchen einen Stallplatz für unsere Reittiere und zwei Schlafzimmer für uns", erklärte ich.
    „Ein Doppelzimmer tut es auch", warf Dalaimoc Rorvic ein.
    „Kommt nicht in Frage", widersprach ich.
    „Sie schnarchen viel zu laut, Ritter Dalai Moc."
    „Dann stopfen Sie Watte in Ihre Ohren, Ritter Tatcher", erwiderte Rorvic. „Schließlich müssen wir die Unkosten niedrig halten."
    Dieser alte Heuchler! Den Steuerzahler des Solaren Imperiums kosteten unsere Ausgaben auf Palpyron lediglich das billige Silber, aus dem die palpyronischen Münzen auf der MARCO POLO geprägt worden waren. Und was war Silber heutzutage schon wert, wo man es in Materie-Umwandlern praktisch aus Dreck herstellen konnte!
    Doch das konnte ich in Gegenwart eines Palpyroners schließlich nicht aussprechen. Also fügte ich mich.
    Der Dicke öffnete das Hoftor und wir ritten hinein. Als ich absteigen wollte, merkte ich erst, wie steif mich der strapaziöse Ritt gemacht hatte. Ich kam erst beim vierten Versuch aus dem Sattel, und dann vermochte ich nur mit gespreizten Beinen zu gehen. Das Schlimme war, daß ich dem fetten Albino die Strapazen überhaupt nicht anmerkte.
    Nachdem unsere Reittiere versorgt waren, führte der Dicke uns in die Gaststube, in „der etwa zwölf Palpyroner beim Abendschoppen saßen. Ein hochgewachsener Eingeborener stellte sich uns als Krulart Hun vor und veranlaßte, daß unser Gepäck aufs Zimmer gebracht wurde.
    „Die edlen Herren sind gewiß hungrig und durstig", sagte er.
    „Ich kann Euch heute einen erstklassigen Grunk-Braten anbieten, dazu vielleicht einen Selanthe-Wein."
    Während ich mich sehr behutsam auf einen Stuhl setzte, überlegte ich, was Grunks wohl sein mochten. Unsere Hypnoschulung hätte der Eile wegen nicht vollständig sein können. Vielleicht enthielt die Datenbank der Hauptpositronik auch nicht alle Details über Palpyron. Dennoch fand ich schließlich in meinem Gedächtnis eine entsprechende Information. Grunks waren große Flußsäugetiere, ähnlich terranischen Flußpferden.
    „Bringt mir eine doppelte Portion", sagte Rorvic zum Wirt. „Mein Begleiter dagegen braucht nur eine halbe. Ich trinke einen Krug Wein, Ritter Tatcher nimmt Wasser."
    Ich war durch diese Frechheit wie gelähmt, so daß ich nicht protestieren konnte. Als ich endlich wieder klar zu denken vermochte, hatte der Wirt das Bestellte schon gebracht. Wieder fügte ich mich' in mein Schicksal, aber ich nahm mir vor, dem fetten Albino einen Denkzettel zu verpassen.
    Immerhin erwies sich die halbe Portion Grunk-Braten als ein Stück von mindestens fünfhundert Gramm, und es befriedigte mich zu sehen, wie Dalaimoc Rorvic ein Stück von der Größe eines Schweineviertels vorgesetzt bekam. Leider kapitulierte der Tibeter nicht vor dem Fleischberg, sondern beendete seine Mahlzeit sogar noch schneller als ich. Dazu trank er drei Literkrüge Selanthe-Wein. Ich nippte nur an dem Wasser, das mir in einem Bronzebecher serviert wurde. Ein Marsianer der a-Klasse braucht wenig Flüssigkeit.
    Nach dem Essen verließ ich unter einem Vorwand die Gaststube, ging über den Hof und zur Hintertür in die Küche. Ich hatte einen ganz bestimmten Plan, aber als ich das Fünf-Zentner-Weib sah, das Krulart Hun als Köchin engagiert hatte, wäre ich am liebsten wieder umgekehrt. Aber sie hatte mich schon erblickt und in diesem Falle wäre es unhöflich gewesen, ohne ein Wort wieder zu gehen. Ich nahm also meine ganze Kraft zusammen und schäkerte ein wenig mit ihr. Dabei erfuhr ich, daß sie Udea hieß, aus dem Nachbardorf

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