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0604 - Triumph der Gewalt

Titel: 0604 - Triumph der Gewalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hoheitsgebiet ein. Obwohl ihr Kurs feststand und sie alle das Ortrog-Samut-System zum Ziel hatten, flogen sie in verschiedenen Richtungen davon. Denn es durfte nicht bekannt werden, daß das Solare Imperium in diesem Gebiet ihre Kräfte konzentrierte.
    Perry Rhodan hatte absolute Funkstille angeordnet.
    Absprachen zwischen den einzelnen Einheiten waren nicht nötig, denn jeder Kommandant hatte spezielle Befehle erhalten und wußte, was zu tun war.
    Ein Teil der Flotte flog unbewohnte Planeten von Sonnensystemen an, die in der Nähe der Sonne Ortrog-Samut lagen. Einige davon landeten auf den Welten, andere wiederum schlugen Umlaufbahnen ein und begaben sich in den planetaren Ortungsschutz.
    In dem ungefähr 108 Lichtjahre durchmessenden Sternhaufen gab es rund 38000 Sterne - allein aus diesen Angaben war zu ersehen, wie dicht die Sonnenballung in diesem Gebiet war. Und rund um das Ortrog-Samut-System standen die Sterne besonders dicht, so daß es für die Einheiten der Solaren Flotte ein leichtes war, ausreichenden Ortungsschutz zu finden. Der weitaus größte Teil der Flotte zog die Sonnendeckung vor.
    Als die MARCO POLO nach der letzten größeren Linearetappe über siebzig Lichtjahre drei Lichtmonate von der Sonne Ortrog-Samut in den Einstein-Raum zurückkam, war das All wie leergefegt. Selbst Präzisionsortungen erbrachten keine Ergebnisse - von den 3000 Kampfschiffen der Solaren Flotte fehlte jede Spur.
    „Die Tarnung ist perfekt", sagte Atlan anerkennend. „Es müßte schon ein Wunder geschehen, wenn die Neu-Arkoniden auch nur den Schatten eines Kampfschiffs orten können."
    „Die Falle steht", meinte Rhodan. „Jetzt braucht nur noch er aufzutauchen, damit wir sie zuschnappen lassen können. Aber was ist, wenn er nicht daran denkt, die gen-modifizierten Neu-Arkoniden von Tchirmayn aufzusuchen? Ich gestehe meinem Antipoden die nötige Intelligenz zu, daß er die Möglichkeit einer Falle in Betracht zieht."
    Atlan schmunzelte.
    „Tchirmayn ist ein zu schmackhafter Köder. Er wird anbeißen.
    Natürlich wird er vorsichtig sein, die Lage sondieren, seine Fühler nach Tchirmayn ausstrecken und nur zaghafte Kontakte knüpfen.
    Das ist ganz klar. Deshalb werden wir ebenso vorgehen, nur so können wir die Tchirmayner täuschen."
    „Und wenn er nicht kommt?" wiederholte Rhodan seine Frage.
    „Dann können wir uns damit trösten, die Widerstandsorganisation von Tchirmayn mit Stumpf und Stiel auszurotten", antwortete Atlan schmunzelnd.
    Rhodan grinste zurück. Er beugte sich zu Oberst Elas Korom-Khan hinunter, der entspannt im Kontursessel des Kommandanten saß; die SERT-Haube schwebte dreißig Zentimeter, über seinem Kopf.
    „Sie wissen, was Sie zu tun haben, Oberst", sagte Rhodan.
    „Jawohl, Exzellenz."
    „Sprechen Sie mich nicht mehr mit diesem Titel an", bat Rhodan ungewöhnlich freundlich. „Eine schlichte .Anrede genügt."
    „Jawohl, Sir."
    „Sie müssen das Ortrog-Samut-System mit jener Vorsicht anfliegen, die für den gejagten Parallel-Rhodan typisch wäre", erklärte Rhodan, der Tyrann. „Stellen Sie sich vor, wir hätten eine ganze Galaxis gegen uns. Wir müssen ständig auf der Hut sein und jede Sekunde mit einer Überraschung rechnen. Wir hoffen, hier Verbündete zu treffen, aber wir sind nicht sicher. Deshalb müssen wir uns langsam vortasten, alle möglichen Tricks versuchen, um einer Ortung zu entgehen. Aber - und das ist der springende Punkt - wir, die wir nur die Rolle der Gejagten spielen, müssen bei aller Vorsicht unvorsichtig genug sein, daß man uns auf Tchirmayn trotzdem ortet. Das ist Ihre Aufgabe, Oberst."
    „Ich werde mich bemühen, sie zu Ihrer vollsten Zufriedenheit zu erledigen, Exzellenz - Sir!" versprach Oberst Korom-Khan und stülpte sich die Simultane-Emotio- und Reflex-Transmissions-Haube über.
    Rhodan klopfte ihm kameradschaftlich auf die Schulter.
    Dann blickte er zu Atlan und befeuchtete sich die Lippen.
    „Ich habe noch nie in meinem Leben eine solche Erregung vor einem Einsatz verspürt", sagte Rhodan.
    Atlan nickte.
    „Es ist schon ein seltsames Gefühl, sein eigenes Ich bis zur letzten Konsequenz zu verleugnen."
    Rhodan sagte lachend: „Ich werde kein gutes Haar an mir lassen - und im stillen alle jene auf meine Abschußliste setzen, die mir beipflichten."
    Beide lachten sie.
    „Ich sehe die beiden mächtigsten Männer des Universums bei Laune", sagte jemand hinter Rhodan. „Bei dieser Gelegenheit könnte ich vielleicht einige Reformvorschläge

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