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0605 - Der Horror-Engel

0605 - Der Horror-Engel

Titel: 0605 - Der Horror-Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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am wenigsten.
    So hatten die Unsichtbaren ihn nach Gash’Ronn verbannt und die Regenbogenblumen, die zu dieser Welt führten, mit einer Sperre versehen, so daß er sie nicht mehr benutzen konnte. Erst Zamorra war es gelungen, diese Sperre aufzuheben und ihn zum Planeten Gaia zu holen - oder auch ›Erde‹, wie diese Welt hier von ihren Bewohnern genannt wurde.
    Auf Gaia gab es viele Regenbogenblumen. Aber sowenig es dem Geflügelten gelungen war, aus eigener Kraft Gash’Ronn zu verlassen, gelang es ihm jetzt, seine Welt wieder zu erreichen. Es war, als wären die Blumen seiner Welt ebenso gesperrt wie die auf Gash’Ronn.
    Einbahnstraßen…!
    Dabei bedurfte es normalerweise nur einer konkreten Vorstellung, um von den Regenbogenblumen ohne jeglichen Zeitverlust transportiert zu werden - über größte Entfernungen hinweg und auch von Welt zu Welt.
    Man mußte lediglich genau wissen, wohin man wollte. Und in der unmittelbaren Nähe dieses Zieles mußten ebenfalls Regenbogenblumen wachsen. Diese immerblühenden, fantastischen Gewächse mit den mannsgroßen Blütenkelchen, die in allen Farben des Regenbogenspektrums schimmerten.
    Doch die Magierin hatte bis jetzt keine Möglichkeit gefunden, die Regenbogenblumen auf der Heimatwelt des Geflügelten wieder für ihn zu öffnen, und nun hatte sich auch noch Zamorra als einer der Steinernen erwiesen.
    Zamorra, der ihn aus Gash’Ronn geholt hatte!
    Schon damals war der Geflügelte nicht ganz sicher gewesen, was er von Zamorra und seinen Begleitern zu halten hatte.
    Allerdings hatte er damals nichts Dämonisches an ihnen gespürt.
    Nur einer war ihm besonders aufgefallen. Ein Mann, in Leder gekleidet und mit einem breitrandigen Hut auf dem Kopf, wie er auch von vielen Menschen in diesem Teil Gaias getragen wurde.
    Von diesem Mann ging etwas aus, das den Geflügelten an Asmodis, den Fürsten der Finsternis, erinnerte.
    Deshalb war der Geflügelte damals auch verschwunden, kaum daß er die Freiheit erlangt hatte. Ohne Abschied. Einfach so.
    Er hatte die Einsamkeit gesucht und gefunden, in der Landschaft eines Felsens, den Menschen nicht zu besteigen wagten. Ihre Tabus verhinderten es.
    Als der Geflügelte hier eintraf, hatte er den Hauch einer unendlich alten Magie gespürt, aber danach nie wieder, und schließlich war er auf die Blonde gestoßen. Sie versprach, ihm bei der Lösung seines Problems zu helfen.
    Und nun tauchte Zamorra wieder auf.
    Aus einer anderen Dimension. Aus der Welt der Steinernen.
    Direkt und ohne Umweg, und in den Bildern seiner Flügel hatte die Blonde Zamorra und seine Begleiterin steingrau gesehen, ehe sie auf Gaia materialisierten.
    Warum hatte Zamorra ihn damals von Gash’Ronn befreit?
    Der Dämon Zamorra, der damals jemanden als Gefährten an seiner Seite gehabt hatte, der irgendwie mit Asmodis in Zusammenhang stand?
    Sicher hatte Dämon Zamorra ihn nicht aus reiner Menschenfreundlichkeit gerettet!
    Der Geflügelte fühlte sich getäuscht, betrogen.
    Aber niemand betrog ihn ungestraft!
    Die Magierin trat zu ihm. Ihre Hand berührte seine Brust.
    »Du mußt ihn nicht töten«, sagte sie. »Es ist gut, daß er jetzt hier ist, und es ist eine Gelegenheit, auf die ich schon lange warte. Du triffst ihn am schlimmsten, wenn du ihm die Silberscheibe nimmst, die er bei sich trägt. Den Stern von Myrrian-ey-Llyrana . Nimm den Stern an dich und bringe ihn mir.«
    »Und dann?« fragte er skeptisch.
    »Dann wird er dich niemals wieder betrügen können«, versprach die Blonde.
    »Woher willst du das wissen?«
    »Vertrau mir einfach«, bat sie. »Ich weiß, was ich tue…«
    Und er trat aus den Schatten hervor ins Abendlicht, breitete die Schwingen aus und flog, das Schwert an seiner Seite.
    ***
    Wie der Ort hieß, zu dem sie per Hubschrauber gebracht wurden, sagte man ihnen nicht. Vielleicht gab es ihn nicht einmal auf der Landkarte.
    Der zurückgelegten Entfernung und der Himmelsrichtung zufolge mußte er sich aber in der Nähe von Alice Springs befinden, der Hauptstadt des Nord-Territoriums. Weshalb die Aborigine-Polizisten sie nicht sofort nach Alice Springs brachten, wurde ihnen nicht gesagt.
    Zamorra pflegte Ortschaften wie diese mitunter in mildem Spott als ›Eine Kirche, zwei Kneipen, drei Häuser und vier Spitzbuben‹ zu bezeichnen. Ganz so schlimm war es allerdings nicht.
    Es gab eine Reihe Wellblechbaracken, in denen es beim vorherrschenden Klima recht unangenehm werden konnte. Die positive Steigerung waren Lehm- und Holzhäuser, schließlich

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