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0607 - Piraten der Hölle

0607 - Piraten der Hölle

Titel: 0607 - Piraten der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Montego.«
    »Wer sucht den nicht?« bellte der Soldat und zog sein Rapier.
    »Ihr seid festgenommen - wer immer Ihr auch seid!«
    ***
    Wenig später standen Zamorra und Nicole einem Lieutenant gegenüber, der dem Dämonenjäger wegen seines recht arroganten Auftreten gar nicht gefallen wollte.
    »Die beiden«, meldete der Soldat, der längst Verstärkung durch drei Kameraden erhalten hatte, und er deutete auf Zamorra und Nicole, »sie waren plötzlich da. Ich weiß nicht, woher sie kamen, aber sie verließen ein Zimmer, das vorher leer gewesen ist. Ich habe das selbst überprüft. Wenn Ihr gestattet, möchte ich zu bedenken geben, daß es sich bei diesem Vorgang unter Umständen um Hexerei handeln könnte. Dabei verweise ich, wenn’s beliebt, auf die Vorfälle, die der schwarze Krüppel verursachte.«
    Zamorra holte aus und hieb dem Soldat blitzschnell den Handschuh über den Mund.
    Der Soldat taumelte mit einem Aufschrei zurück.
    »Das ist für den ›Krüppel‹«, sagte Zamorra. »Man befleißige sich einer etwas respektvolleren Bezeichnung für einen Menschen, der nichts dafür kann, wie er aussieht!«
    Ihm war natürlich sofort klar, daß der schwarzhäutige Gnom gemeint gewesen war.
    Die anderen Soldaten richteten nun sofort ihre Rapiere auf Zamorra.
    Der Lieutenant dagegen betrachtete angelegentlich den Handschuh, den Zamorra wieder hinter den Gürtel steckte.
    Handschuhe waren ein Privileg des Adels. Schließlich wollte man als Angehöriger dieses Standes nicht mit ungeschützten Fingern alles anfassen müssen. Man hätte sich ja beschmutzen können.
    Ein ebensolcher Hinweis auf den Adelsstand war auch die wertvolle Kleidung, die sowohl Zamorra als auch Nicole trugen. Seit dem Mittelalter stand den Bauern und Handwerkern nur recht schlichte Kleidung in recht schlichten, meist irdenen Farben zu. Farbenpracht und umfangreicher Zierrat verrieten den höheren Stand.
    Bevor der Lieutenant nun aber etwas sagen konnte, trat Zamorra dicht an ihn heran. Die vorgehaltenen Klingen, die ihn bedrohten, ignorierte er einfach.
    »Wir wollen das mißliche Verfahren, das Er anstrebt, doch ein wenig beschleunigen, ja?« fuhr er den Offizier mit der gleichen Arroganz an, die dieser anfangs zur Schau gestellt hatte. »Er darf mich mit dem Namen Zamorra deMontagne anreden, und meiner Herzensdame hat Er desgleichen gefälligen Respekt entgegenzubringen. Widrigenfalls lasse ich Ihn mit der Peitsche aus meinem Château und von meinen Ländereien prügeln.«
    »Soso«, sagte der Lieutenant, der doch ein wenig zurückgezuckt war. »Wie sagtet Ihr? DeMontagne? Es gibt keinen Montagne mehr. Die Linie ist ausgestorben.«
    »Sehe ich etwa aus, als sei ich ausgestorben?« donnerte Zamorra ihn an, wie es Don Cristofero kaum besser gekonnt hätte. »Kerl, hüte Er Seine Zunge. Was überhaupt tut Er mit Seinen Leuten hier? Ich kann mich nicht entsinnen, Seine Majestät um Miliz gebeten zu haben. Ist Er überhaupt ein Soldat des Königs? Vielleicht nur ein Marodeur, der sich wie ein Offizier kleidet, wie? Eine Räuberhorde, die sich hier breit macht? Ich lasse Ihn aufhängen, Ihn und seine Rabauken!«
    »Nur die Ruhe«, warnte der Lieutenant. »Könnt Ihr Euch denn legitimieren?«
    Zamorra plusterte sich auf - in der Zeit, in der sich Don Cristofero im Château Montagne der Gegenwart aufgehalten hatte, war es ihm vergönnt gewesen, den überkandidelten Burschen recht gut zu studieren. »Zuerst einmal legitimiert Er sich! Dies ist mein Château und mein Land aus des Königs gütiger Hand und nach des Königs gütigem Willen! Soll ich Ihm jeden einzelnen Raum dieses Hauses im Detail beschreiben, ehe ich Ihn aufhängen lasse? Oder, besser noch, ich schicke Ihn unter guter Bedeckung zum Hof, auf daß man dort Seine Frechheiten ahnde. Und jetzt steh Er mir nicht länger im Wege. Wo ist der schwarze Zwerg?«
    Und mit diesen Worten streckte Zamorra seine geballte Faust mit dem Siegelring vor, so daß der Lieutenant das Wappen erkennen konnte.
    Der Offizier trat den taktischen Rückzug an. »Nun gut, Monsieur. Gesetzt den Fall, Ihr seid, wer Ihr seid - wieso kommt Ihr plötzlich aus einem verschlossenen und leeren Raum? Und wenn Ihr ein Montagne seid, wieso heißt es dann, diese Familie sei ausgestorben?«
    »Wieder einer, der dieses Geschwätz glaubt«, seufzte Zamorra, und jetzt sah er Nicole kopfschüttelnd an. »Er bitte Don Cristofero Fuego del Zamora y Montego höflichst um Auskunft. Selbiger wird Ihm den Sachverhalt schon

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