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0607 - Piraten der Hölle

0607 - Piraten der Hölle

Titel: 0607 - Piraten der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Jahren… das alles zeichnete den Jungdrachen ebenso aus wie einige bemerkenswerte magische Fähigkeiten.
    Eine davon bestand darin, stets im falschen Augenblick Feuer zu speien…
    »Ich bin bereit«, sagte sie.
    Foolys Kontakt mit dem Schwarzen Gnom war seltsam traumartig gewesen. Deshalb konnte er selbst nicht genau sagen, wo und wann dieser Kontakt in der Vergangenheit stattgefunden hatte.
    Es war sicher am effektivsten, wenn sich Nicole mittels ihrer telepathischen Kraft mit Foolys Bewußtsein verband, um gewissermaßen in ihm das Geschehen nachzuerleben, so als wäre sie er selbst.
    Mit diesem Wissen ließ sich dann hinterher der Zeitring steuern, so daß Zamorra und sie genau dort ankamen, wo Fooly den Gnom gesehen und ihm das Leben gerettet hatte, ohne allerdings selbst in jener Vergangenheit materiell präsent gewesen zu sein.
    Fooly streckte nur eine Hand aus, und Nicole ergriff sie.
    Der Körperkontakt war hergestellt. Der mentale Kontakt folgte sofort.
    Fooly zeigte sich ihrem zufassenden Geist sehr offen und bereit. Nicole hatte nicht die geringsten Schwierigkeiten, mit ihm zu verschmelzen.
    Und sie sah in ihm eine Tiefe, die sie bei diesem kleinen Drachen nicht vermutet hatte, obgleich sie schon längst wußte, daß Fooly alles andere als der Pausenclown war, als den er sich stets gab.
    Nicole aber war nun fast erschrocken über das, was alles in dem Jungdrachen steckte - aber vielleicht war ihm das noch nicht einmal selbst klar. Denn im gleichen Moment schob sich ein Schleier über diese Empfindungen, löschte sie einfach aus.
    Statt dessen tauchten andere Bilder auf. Fragmente von Erlebnissen und Gedanken.
    Erinnerungsbruchstücke aus dem Gestern.
    ***
    Fooly hatte sich in seine recht geräumigen Zimmer im Château zurückgezogen, die er sich gemütlich wie eine Drachenhöhle eingerichtet hatte.
    Da standen die drei Honigtöpfe.
    Etwas war an ihnen, das Fooly anzog. Er verstand es selbst nicht so ganz genau. Konnte es jene Magie sein, die er nicht richtig einzuordnen vermochte?
    Fest stand, daß es diesen Honig erst durch den ganzen Spuk hier gab.
    Der Drache packte einen der Töpfe und hob den Deckel ab, und er tat es wie unter Zwang - einem Zwang, dem er gar nicht mal ungern folgte.
    Er tauchte gleich die ganze Tatze in den Honig und begann dann, das klebrigsüße Zeugs zu naschen.
    Im gleichen Moment hatte er eine Vision.
    Zwei einheitlich gekleidete Männer - Soldaten? - stießen einen schwarzhäutigen, buntgekleideten Gnom vor sich her.
    Immer wieder stolperte er und stürzte, und die beiden Männer ließen ihn gnadenlos fallen.
    Dann traten sie nach ihm, stellten ihn anschließend wieder auf die Beine und ließen ihn weitertrippeln.
    Seine Fußketten lösten sie nicht. Sie hatten ihren Spaß daran, ihn zu quälen und zu demütigen.
    Schließlich stand er draußen am Berghang und sah auf das glitzernde Band der Loire hinunter.
    »Wollt Ihr Herren mir nicht endlich die Fesseln abnehmen?« bat er.
    Einer der Soldaten lachte höhnisch.
    »Davon hat der Lieutenant nichts gesagt«, grölte er. »Er hat uns nur verboten, dich zu verprügeln. Und wir sollen dir befehlen, daß du nie mehr hierher zurückkommst. Diesen Befehl hast du hoffentlich verstanden?«
    »Ja, Herr«, sagte der Gnom unterwürfig.
    »Dann ist unser Auftrag ja erledigt, und wir können uns unserem Privatvergnügen widmen«, sagte der Soldat, und er zog seinen Dolch. »Halte ihn gut fest, Jean. Wollen doch mal sehen, ob wir nicht genauso gut sind wie die Folterknechte der Inquisition, eh?« Er lachte böse. »Wir werden dieses Schweinchen jetzt ein wenig schlachten.«
    »Nein!« kreischte der Schwarze verzweifelt.
    Da zeigte sich Fooly ihnen, kam über sie in Gestalt eines riesigen Drachen.
    Er riß das gewaltige Maul auf und spie einen Feuerschwall aus!
    Jetzt waren es die beiden Soldaten, die aufkreischten.
    Der Mann mit dem Dolch ließ seine Waffe fallen, und beide rannten sie davon, schrien dabei etwas von Teufeln und Dämonen.
    Der Drache berührte kurz den Geist des Schwarzen.
    Und ging dann wieder.
    Der Schwarze hatte im Augenblick des Kontaktes etwas ganz Seltsames gedacht. Irgendwie war es ihm auch gelungen, Fooly diese Gedanken zu vermitteln…
    Der Schwarze brauchte Hilfe. Nicht er selbst, sondern ein anderer. Jemand, dem er zu Dank verpflichtet war und den er verehrte, zugleich aber auch ein wenig verabscheute, weil er so tyrannisch war.
    Die Gedanken waren sehr verzweifelt und sehr flehend gewesen…
    ***
    Die Bilder

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