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0608 - Wo die Leichenfresser hausen

0608 - Wo die Leichenfresser hausen

Titel: 0608 - Wo die Leichenfresser hausen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Kraftfeld des Amuletts hielt den Rachegeistern stand. Und mit der gleichen Energie, die es aufgewandt hatte, um gegen den grauen Dämon vorzugehen, focht es jetzt gegen die rächenden Seelen.
    Und als verfügten diese nur noch über die Hälfte ihrer Kraft, dorrten sie dahin, zerflammten an den grellen Blitzen und Energiefäden, die silbrig aus dem Amulett hervorschossen, lösten sich einer nach dem anderen in einer hellen Lichterscheinung auf.
    Und dann…
    …war es endlich vorbei.
    Ruhe kehrte ein.
    Völlige Stille…
    Denn Zamorra hatte das Bewußtsein verloren, und der Gnom auch.
    Unvorstellbar gewaltige Energien hatte das Amulett entfesselt und es hatte auch auf die Kraft der beiden Menschen zurückgreifen müssen, um diesen Kampf zu bestehen. Ohne daß sie es gemerkt hatten, waren sie ausgelaugt worden bis zur Erschöpfung.
    Es gab die Rachegeister auf Espanola nicht mehr, auch nicht den grauen Dämon.
    Aber an diesem Strand gab es zwei Menschen, die bewußtlos zu Boden sanken, während das grüne, schützende Kraftfeld allmählich verblaßte und erlosch, weil es nun nicht mehr benötigt wurde…
    ***
    Nicht weit davon entfernt waren Don Cristofero und Nicole stehengeblieben. Sie beobachteten die Lichterscheinungen am Himmel vor ihnen, dort, wo das Schiffswrack liegen mußte.
    Die restlichen Ghouls und ihr Anführer Darcon sahen jetzt die Möglichkeit, die Menschen anzugreifen, und Darcon frohlockte, denn er hatte auch gesehen, wie der graue Dämon, der sie alle verraten hatte, von den Geistern vernichtet worden war.
    Und er sah auch, daß es anschließend diesen Geistern selbst an den Kragen ging.
    Jetzt gehörte alles, was sich hier bewegte und lebte, wieder uneingeschränkt den Ghouls.
    Darcon wies auf den dicken Mann und die Frau an dessen Seite.
    »Packt sie!« schrie er seinen verbliebenen Artgenossen zu…
    ***
    Robert deDigue hatte geraume Zeit vorher die ihm unterstellten Soldaten zum Abrücken gezwungen. Aber sie hatten sich nicht sehr weit entfernt. Schon bald hatte deDigue ihnen befohlen, stehenzubleiben und abzuwarten.
    Ein Lager wurde nicht aufgeschlagen, aber Späher ausgesandt. Zudem machte deDigue immer wieder den Eindruck, als lausche er unhörbaren Stimmen oder könne etwas sehen, das sich der Wahrnehmung seiner Soldaten entzog.
    Nach einer Weile meldete einer seiner Späher, daß ein dicker Mann und eine Frau über den nächtlichen Strand liefen und in einigem Abstand von scheußlichen, dunklen Kreaturen verfolgt wurden. Kreaturen, die seltsame, stinkende Schleimflocken auf dem Sand hinterließen, wo immer sie sich bewegten. Und das alles gar nicht weit vom Versteck der kleinen Schar entfernt.
    Robert deDigue lächelte, und das erschien dem Späher eigenartig.
    DeDigue öffnete eine Tasche, die er mitgeführt hatte, und begann Kugeln zu verteilen.
    »Man lade alle Musketen hiermit«, sagte er. »Unverzüglich!«
    Einmal mehr erhob der Korporal seine Stimme. Ihm gefiel es gar nicht, daß ein Mann den Befehl über dieses Fähnlein führte, der selbst kein Soldat Seiner Majestät war. »Mit Verlaub, Commandeur, darf ich Euch fragen, weshalb? Unsere Waffen sind geladen, und unsere Kugeln sind gut.«
    »Für den Feind, den wir jetzt bekämpfen, brauchen wir diese besonderen Kugeln«, sagte deDigue und lächelte wieder. »Man befolge meinen Befehl. Sofort. Und vor allem schnell, sonst sind diese dunklen Kreaturen fort, ehe wir sie erreichen. Wir werden verhindern, daß sie den Mann und die Frau meucheln und verzehren.«
    »Verzehren?« keuchte der Korporal erschrocken auf.
    »Kannibalen?«
    DeDigue nickte. »Und hexerische Teufel zugleich. Deshalb diese besonderen Kugeln. Nur mit ihnen kann man diese Teufel töten. Die Kugeln sind von einem Bischof persönlich entsprechend geweiht und präpariert worden.«
    Da beeilten sich die Männer.
    Daß die Kugeln nicht von einem Bischof, sondern mittels Magie präpariert worden waren, das konnten sie ja nicht wissen. Aber geweihte Kugeln allein hätten einen Ghoul nicht getötet. Da bedurfte es besserer, stärkerer Mittel.
    Dann eilten die Männer durch die Dunkelheit an den Strand, wo gerade die Ghouls ihre beiden Opfer angreifen wollten.
    Der Korporal wartete den Befehl deDigues erst gar nicht ab.
    Als sie in Schußweite waren, brüllte er los: »Legt an - gebt Feuer!«
    Und im Hagel magischer Kugeln vergingen die Ghouls, nur wenige Augenblicke, ehe sie sich auf die beiden überraschten Menschen werfen konnten.
    DeDigue schritt wie ein Feldherr über das

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