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0608 - Wo die Leichenfresser hausen

0608 - Wo die Leichenfresser hausen

Titel: 0608 - Wo die Leichenfresser hausen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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lauft!«
    »Und was ist mit Euch?« keuchte Cristofero, während er mit dem Degen auf einige der Angreifer einhieb. Daß sie über keine anderen Waffen als Zähne und Klauen verfügten, machte die Ungeheuer nicht weniger gefährlich - ihre Anzahl verschaffte ihnen die nötige Überlegenheit.
    Immerhin war der Weg aus der Höhle hinaus frei, die Menschen steckten nicht mehr unentrinnbar in einer Falle.
    Aber ob sie den Leichenfressern auf Dauer entkommen konnten, das war eine andere Sache.
    »Ich komme schon zurecht«, keuchte Vargaz schweißüberströmt.
    Gerade spaltete er einem der Ghouls den Schädel.
    Der Leichenfresser taumelte zurück, griff mit beiden Händen zu und preßte die beiden Hälften wieder gegeneinander. So lange, bis die Wunde sich schloß und der scheußliche Kopf mit den riesigen Zähnen im Maul wieder heil war.
    Dann warf sich der Ghoul erneut in den Kampf.
    »Nun verschwindet schon!« keuchte Vargaz. »Rettet Euch - sonst hat dies alles keinen Sinn!«
    Er hustete, krümmte sich. Die Ghouls hatten ihn inzwischen erreicht, rissen an seiner Kleidung, die sich blutrot verfärbte.
    Aber Vargaz befreite sich mit ein paar schnellen Säbelhieben wieder.
    Don Cristofero nickte.
    »Ihr seid ein Held!« rief er dem Kapitän zu und schob die Frau vor sich her auf den Höhlenausgang zu.
    »Dafür kann ich mir auch nichts mehr kaufen«, gab Vargaz zurück. »Seht zu, daß Ihr beide mit heiler Haut davonkommt, verdammt noch mal!«
    Immer noch kämpfte er wie ein Wilder, wie eine Maschine, und Cristofero fragte sich, woher der fiebernde Mann diese Kraft und Ausdauer nahm. Angesichts dieses zähen Kämpfers fiel es Cristofero plötzlich schwer, mit der Frau davonzustürmen. Er wollte diesem tapferen Mann beistehen, und seine eigene angeborene Feigheit war wie fortgewischt.
    Aber er durfte es nicht tun.
    Vargaz hatte den Tod vor Augen. Und er verschaffte der Frau und Cristofero immerhin ein wenig Zeit. Vielleicht gerade so viel, daß sie tatsächlich entkommen konnten.
    Für Vargaz gab es keine Rettung mehr. Er kämpfte auf verlorenem Posten.
    Er wußte längst, daß er dem Tod geweiht war - so oder so.
    Das Fieber in seinem brandigen Bein fraß ihn auf. Er hatte dieses Bein nie aufgeben, sich nicht vom Messer eines Chirurgen verkrüppeln lassen wollen.
    Aber es brachte ihn um!
    Jetzt aber hatte sein Tod wenigstens einen Sinn. Er konnte den beiden anderen ein wenig Zeit verschaffen, sie möglicherweise dadurch retten.
    Die Ghouls drangen nun von allen Seiten auf ihn ein.
    Plötzlich, schon draußen vor dem Höhleneingang, stoppte die Frau, und in diesem Moment erst erkannte Don Cristofero, daß er es mit Nicole Duval zu tun hatte, der Gefährtin des Professors Zamorra deMontagne.
    Sie hielt ihn am Arm zurück - und deutete auf seinen Gürtel.
    Da steckte noch eine andere Waffe!
    An die hatte er schon gar nicht mehr gedacht!
    Der Blaster!
    Den hatte er die ganze Zeit über bei sich getragen.
    Nicole riß den Blaster hinter seinem Gürtel hervor. Mit einem wilden Schrei richtete sie die Strahlwaffe auf die Gruppe der kämpfenden, beißenden und reißenden Ghouls.
    Mit leichtem Daumendruck schaltete sie den Blaster von Betäubung auf Laser-Modus - und schoß!
    Ein nadelfeiner, blauroter Blitz jagte aus dem Projektionsdorn der Mündung, erfaßte einen der Ghouls - und setzte ihn in Brand!
    Nicole schoß wieder. Und wieder. Und wieder…
    Da begriffen die Ghouls, daß jetzt sie selbst auf verlorenem Posten standen. Sie versuchten zu fliehen.
    Jene, die in Flammen standen, erhellten das Innere der langgezogenen Höhle, und Nicole und Cristofero erkannten im Feuerschein, daß der breite gemauerte Gang hier und da über seltsame Wandmalereien verfügte.
    Schuß auf Schuß jagte Nicole hinter den schwarzblütigen Kreaturen her.
    Ein paar entkamen ihr trotzdem noch.
    Die anderen verbrannten im Laserfeuer, und in der Höhle breitete sich ein pestilenzartiger Gestank aus.
    Cristofero hatte seinen Degen wieder ins Gehänge geschoben und stapfte jetzt auf Vargaz zu. Er bückte sich und zerrte den am Boden liegenden Mann nach draußen.
    Es war bereits dunkel geworden, und am Himmel begannen die ersten Sterne schwach zu funkeln.
    Vargaz blutete aus zahlreichen Wunden.
    »Verdammt«, keuchte er. »Den Hai, der mich gebissen hat, den habe ich immerhin selbst noch auf die Speisekarte bekommen! Aber glaubt Ihr, Barbarossa, daß diese Schleimbestien schmecken würden?«
    »Seid froh, daß Ihr ihnen jetzt nicht schmeckt, Capitano«,

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