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0608 - Wo die Leichenfresser hausen

0608 - Wo die Leichenfresser hausen

Titel: 0608 - Wo die Leichenfresser hausen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Piratenschiffes… [3]
    Zamorra und Nicole verließen Port-au-Prince ebenfalls wieder. Ein längerer Fußmarsch brachte sie an jene Stelle, wo in der Gegenwart der Hubschrauber auf sie wartete. Dort befand sich auch noch ihr Gepäck, das sie mit in die Vergangenheit gebracht hatten.
    Zamorras Ausrüstung war ebenfalls noch vorhanden, nur der Blaster, den Cristofero mitgenommen hatte und den Nicole jetzt bei sich trug, fehlte. Sie verstaute ihn wieder in der Packtasche.
    Den blauen Zukunftsring hatte ihnen der Gnom zurückgegeben. Und mit dem roten Ring versuchten sie jetzt, in ihre Zeit zurückzugelangen. Es war nur zu hoffen, daß durch die Magie des Gnoms nicht zuviel durcheinandergebracht worden war, immerhin waren sie getrennt von ihrem Gepäck anderswo angelangt und statt dessen Don Cristofero hier gelandet.
    »Wenn wir etwas Pech haben«, sagte Nicole, »finden wir uns irgendwo im Golf von Mexiko auf dem Segler des Engländers unterwegs nach Louisiana wieder, und Don Cristofero taucht statt dessen mit unserem Handgepäck in der Gegenwart auf.«
    »Mal bloß nicht den Teufel an die Wand«, ächzte Zamorra.
    Er begann mit dem Zauber. Dreimal den Ring drehen, und dreimal Merlins Zauberspruch aufsagen.
    Dann packte die Magie zu.
    Diesmal dauerte der Zeitsprung länger als normal, und Zamorra hatte den Eindruck, als ob sie beide innerhalb einer einzigen Sekunde an mehreren verschiedenen Orten oder in mehreren verschiedenen Zeiten landeten.
    Doch dann ließ das Zeitfeld sie wieder frei.
    Daß sie sich in der Gegenwart befanden, konnten sie natürlich erst feststellen, als sie zu der Lichtung zurückkehrten, auf welcher der Hubschrauber mit laufenden Rotorblättern wartete.
    »Das ging ja wirklich schnell!« stellte einer der beiden Piloten überrascht fest.
    Um sich dann darüber zu wundern, daß Zamorra und Nicole völlig andere Kleidung trugen. Kleidung, mit denen deDigue sie in Port-au-Prince ausgestattet hatte, ehe er mit dem nächsten Schiff verschwunden war, ohne sich weiter über seine Motivation und Handlungsweise auszulassen.
    »Ist ’ne lange Geschichte, die uns sowieso kein Mensch glauben wird«, sagte Zamorra und winkte ab. »Wenn Sie’s wirklich wissen wollen, nehmen Sie es hin als eine Märchenstunde aus Tausendundeiner Nacht…«
    Aber der Flug von Haiti zurück nach Florida dauerte lange genug für diese Geschichte.
    Und die beiden Zuhörer glaubten sie tatsächlich nicht…
    ***
    Später, als sie sich wieder in Tendyke’s Home in Florida befanden, fragte Zamorra seinen Freund Robert Tendyke tatsächlich nach den damaligen Ereignissen. »Ich habe die ganze Zeit über auch inständig gehofft, daß du dir unsere Gesichter und unsere Namen nicht merken würdest. Es wäre sonst zu einem Zeitparadoxon gekommen…«
    Rob Tendyke winkte ab.
    »Mach dir da keine Gedanken«, sagte er. »Ich weiß, daß wir uns damals begegnet sind.«
    Nicole runzelte die Stirn. »Tatsächlich? Warum hast du nie etwas darüber erzählt?«
    »Ich bin über fünfhundert Jahre alt«, erklärte Tendyke. »Da vergißt man eine Menge. Man muß es einfach verdrängen, um den Kopf freizuhalten. Aber als ihr gestern ankamt und mir den Hubschrauber abgeschwatzt habt, um diesem fetten Lumpenhund zu helfen, da habe ich ein wenig nachgedacht. Es fiel mir wieder ein, daß wir uns damals begegnet sein mußten. Júan Zamora y Montego, oder so ähnlich, ja? Ich glaube, wir müssen uns auch noch einige Male öfters in der Vergangenheit begegnet sein. Ganz sicher bin ich allerdings nicht. Ich müßte drüber nachdenken. Wenn ihr mir Stichworte liefern könntet, fiele es mir sicher wieder ein. Ihr seid ja zu vielen verschiedenen Zeitpunkten in der Vergangenheit aufgetaucht. Aber unsere früheren Begegnungen sind vermutlich auch für euch noch Zukunft, so daß ihr das selbst nicht wißt.«
    Er lächelte. »Macht euch darüber also keine Gedanken. Wenn wir uns in der Vergangenheit begegnet sind, war das sicher so vorbestimmt. Vielleicht fällt mir ja zwischendurch auch mal wieder etwas ein, und ich kann euch schon mal schonend darauf vorbereiten…«
    »Lieber nicht!« wehrte Nicole erschrocken ab. »Ich bin absolut nicht versessen darauf, etwas über unsere Zukunft zu erfahren.«
    Tendyke lächelte.
    »Viele Zigeuner sind Wahrsager. Und ihr wißt doch, daß ich eigentlich ein Zigeuner bin.«
    »Ein Sohn des Teufels«, gab Zamorra zurück. »Damals auf Haiti hast du dich zumindest wie der Teufel selbst benommen.«
    »Ich war dort, um eine Horde

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