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0609 - Operation Sternstunde

Titel: 0609 - Operation Sternstunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Patriarchen ausspionieren wollen?"
    Trutshar rutschte in seinem viel zu großen Sessel herum, als plagte ihn ein schlechtes Gewissen. Bestimmt gab es einiges, das er zu verbergen hatte.
    „Man kann nie wissen", antwortete er ausweichend.
    „Da haben Sie völlig recht, ehrwürdiger Patriarch", pflichtete ich ihm bei und nahm einige zusammengeheftete Symbolfolien an mich. „Aber ich bin nur ein einfacher Kosmogeologe, der einen bestimmten Planeten untersuchen möchte. Dazu benötige ich jedoch die Zustimmung von Patriarch Zuccho, denn Shallac gehört ihm nun einmal."
    „Shallac?" echote Trutshar.
    „Der sechste Planet von Zucchos Stern", erläuterte ich. „Sie gestatten" Ich öffnete meinen Aktenkoffer und entnahm ihm die Ablichtung der erwähnten Veröffentlichung. „Wenn Sie bitte hier nachlesen wollen." Ich legte ihm die Ablichtung auf den Tisch und inspizierte bei dieser Gelgenheit mit flinken Fingern Trutshars Taschen. Ein kleines, aber schweres Etui wechselte den Besitzer. Ich nahm mir vor, es damit genug sein zu lassen. Meine Taschen beulten sich inzwischen schon verdächtig aus, und ich wollte nicht auffallen.
    Der Patriarch überflog die Ablichtung nur flüchtig.
    „Ich weiß nicht, ob ich den altehrwürdigen Patriarchen Zuccho mit dieser Bagatelle belästigen darf", meinte er zögernd.
    Ich lächelte freundlich.
    „Wie wäre es, wenn Sie ihn fragten?"
    „Das ist keine üble Idee, Mister a Hainu", erwiderte Trutshar. Er blickte dabei immer wieder verstohlen auf seinen Chronographen. Wahrscheinlich hatte er eine geschäftliche Verabredung einzuhalten. Das konnte mir nur recht sein, denn dann war er daran interessiert, mich so bald wie möglich loszuwerden-und das konnte er am besten, indem er mich mit Zuccho sprechen ließ.
    Er schaltete einen Interkom ein und sprach nacheinander mit drei Personen, bevor eine Verbindung zu Zuccho durchgestellt wurde. Der Bildschirm blieb dunkel, während Trutshar mit Zuccho sprach. Der Greis legte offenbar keinen Wert darauf, mehr als unbedingt notwendig gesehen zu werden. Mit hundertsiebenundneunzig Jahren würde ich es wahrscheinlich ebenso halten, falls ich so alt wurde.
    Nach kurzer Diskussion erteilte Zuccho dem Chef der Handelsmission die Erlaubnis, mich zu ihm zu schicken.
    „Sie haben Glück, Mister a Hainu", verkündete mir Trutshar nach einem weiteren. Blick auf seinen Chronographen.
    „Normalerweise empfängt der altehrwürdige Patriarch Zuccho keine fremden Besucher."
    „Ich habe Ihnen zu danken", erwiderte ich.
    Trutshar ließ einen Springer kommen und beauftragte ihn, mich zu Zuccho zu führen. Der Mann warf mir einen ehrfürchtigen Blick zu. Es mußte wirklich selten vorkommen, daß jemand bis zu Zuccho vordrang.
    Unterwegs stellte sich mein Führer mit dem Namen Pentos vor.
    „Sie sind offenbar nicht von der Psychosomatischen Abstraktdeformation befallen, Mister a Hainu?" erkundigte er sich.
    „Ich bin auch kein Terraner, sondern ein Marsianer der a-Klasse", erklärte ich bereitwillig. „Wir sind gegen psychische Deformationen immun."
    „Das ist erstaunlich", meinte Pentos. „Immerhin stammen doch Ihre Vorfahren in direkter Linie von Terranern ab, nicht wahr?"
    „Das schon", gab ich zu. „Aber die damals nur oberflächlich terranisierten Verhältnisse auf dem Mars haben die Gene der ersten Marskolonisten positiv beeinflußt und einen enorm lebenstüchtigen Menschenschlag geschaffen, dessen Qualitäten bisher kaum erkannt wurden. Wir stellen sozusagen die Elite der Menschheit dar."
    Pentos Augen weiteten sich in uneingeschränkter Bewunderung.
    „Das ist wirklich hochinteressant, Mister a Hainu. Wissen Sie, es bedrückt mich, daß zwischen uns Galaktischen Händlern und den Menschen des Solaren Imperiums immer wieder Spannungen aufkommen. Die meisten Patriarchen verfolgen die derzeitige Entwicklung auf den Planeten des Imperiums mit Schadenfreude. Ich fürchte sogar, daß einige die PAD ausnutzen möchten, um den unliebsamen Konkurrenten auf dem galaktischen Markt auszuschalten."
    „Woher wollen Sie das wissen?" fragte ich.
    Er legte den Zeigefinger auf die Lippen und flüsterte: „Hier schleichen seit einiger Zeit ein paar undurchsichtige Typen herum, die mir gar nicht gefallen."
    „Solche Typen gibt es überall", entgegnete ich und dachte dabei an Dalaimoc Rorvic. „Wir müssen mit ihnen leben, so schwer uns das oft auch fallen mag, Pentos."
    Der Springer sprang vom Transportband, und ich folgte ihm. Er ging zu einer mit seltsamen

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