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0611 - Wir gegen das Einhorn-Trio

0611 - Wir gegen das Einhorn-Trio

Titel: 0611 - Wir gegen das Einhorn-Trio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Haustür streifte er die Jacke über. Sheila legte beide Arme auf seine Schultern. »Willst du allein fahren oder noch jemanden als Schutz mitnehmen?«
    »Wen – dich?«
    »Ich dachte eher an Nadine, die Wölfin.«
    Bill überlegte. »Die Idee ist nicht schlecht.« Er nickte. »Okay, ich mache es. Nadine wird sich freuen, wenn sie wieder eine kleine Fahrt machen kann.«
    Die Wölfin mit dem Geist eines Menschen kam wie aufs Stichwort.
    Als hätte sie gehört, daß über sie gesprochen worden war. Bill und Sheila wühlten ihre Hände durch das Fell des Tieres. Dann verabschiedeten sich beide. Sheila schaute den Heckleuchten nach, wie Bill den Porsche durch den Vorgarten rollen ließ.
    Beruhigt war sie nicht. Sheila traute diesem Griechen nicht über den Weg, obwohl sie ihn nicht kannte. Männer wie er waren aus dem Nichts hochgekommen, die gingen über Leichen, wenn sie ihre Ziele in Gefahr sahen. Das stand für sie fest…
    ***
    Die Angst erwischte ihn wie ein kalter Wasserguß!
    Der Sergeant hatte es gelernt, Situationen richtig einzuschätzen. Er wußte, daß er nicht schnell genug war, aber er versuchte es trotzdem und rollte sich zur Seite.
    Nicht das spitze Horn erwischte ihn mitten in der Bewegung, ein Huftritt streifte seinen Kopf.
    Auch ein Mann wie Bulle besaß keinen Eisenschädel. Er sah plötzlich Sterne, verlor die Orientierung völlig und erkannte nur mehr den Schatten, der sich über ihn senkte.
    Dann stieß das Einhorn zu!
    Es war ein gezielter, harter Rammstoß, und er traf den Sergeant mitten in die Brust.
    Bevor sich der brutale Schmerz noch ausbreiten konnte, röchelte der Sergeant auf, sein Mund war plötzlich mit Blut gefüllt, er öffnete noch einmal weit die Augen und sah dicht vor sich den Schädel des Einhorns, den das Tier nach unten gesenkt hatte.
    Die Bestie hat mich aufgespießt! Es war der letzte Gedanke des Mannes, bevor die Schatten des Todes ihn überschwemmten und mit hinein in eine Welt rissen, aus der es kein Entrinnen gab.
    Es hatte nur Sekunden gedauert. Mit einer umgekehrt nickenden Bewegung riß das Einhorn seine tödliche Waffe aus der Brust des Mannes hervor und verteilte beim Schütteln des Kopfes noch einige Blutspritzer.
    Das alles hatte Baker mitbekommen, dennoch war es ihm nicht gelungen, einzugreifen.
    Zwar hatte er nach seiner Waffe gefingert, hielt sie auch in der Hand, aber die beiden anderen Einhörner griffen ihn von zwei verschiedenen Seiten an.
    Er drückte noch ab, hatte die Beine in den weichen Boden gestemmt und wurde an der Schulter erwischt.
    Wie ein Messer riß ihm die Spitze das Fleisch auf. Blut quoll aus der Wunde. Die Garbe hackte in das Geäst der Bäume, dann mußte er weg und warf sich zurück.
    Der Huf erwischte ihn an der Hüfte, ein zweiter Treffer an der verletzten Schulter.
    Der Major brüllte nicht nur auf, er verlor auch sein Gewehr. Auf dem Laub rollte er sich herum, in der Hoffnung, daß ihm die Blätter Deckung geben würden und er noch an seinen Revolver herankommen konnte.
    Er schaffte es nicht.
    Etwas stemmte sich brutal gegen seinen Rücken und drückte den Körper tiefer in das Laub. Faulig riechende Blätter quollen in seinen offenen Mund, raubten ihm den Atem und ließen ihn würgen.
    Auch ohne hinzuschauen, wußte Major Baker, was mit ihm geschehen war. Die hellen Einhörner hielten ihn mit ihren Hufen am Boden fest. Er konnte nichts dagegen unternehmen, wenn er sich falsch bewegte, würden die Fabeltiere ihre Schädel senken und ihre Hörner in seinen Rücken stechen.
    Also blieb er liegen.
    Sekunden verstrichen, ohne daß etwas geschah. In seiner verletzten Schulter wühlte der wahnsinnige Schmerz. Den rechten Arm spürte er dagegen nicht. Diese Tiere hatten ihn fertiggemacht, wie kein Gegner jemals zuvor.
    Dennoch funktionierte sein Gedankenapparat. Daß die Einhörner nicht zustießen, mußte einen Grund haben. Sie warteten ab, wahrscheinlich lauerten sie auf einen bestimmten Befehl oder auf ihren Herrn und Meister, und das konnte nur Ari Leonidas sein.
    Baker bewegte seinen Kopf um eine Idee nach rechts. Er legte damit einen Teil des Mundes frei, so konnte er wenigstens durch eine Lücke Luft holen, die Gefahr des Erstickens war gebannt.
    Pferde schnauben, die Einhörner blieben still. Hin und wieder nur merkte er, daß sich die Fabeltiere bewegten und mit ihren Schweifen schlugen. Er wünschte sich weit weg. Tränen der Wut und auch des Schmerzes schossen in seine Augen.
    Es war der Wahnsinn, was er hier erlebt hatte,

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