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0612 - Galaxis am Abgrund

Titel: 0612 - Galaxis am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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organische Rechenmaschine, die sonst sogar terranischen Positroniken überlegen war und als unfehlbar in ihrer Leistung galt, irrte sich. Das war ein Vorgang, der bis dahin für unmöglich gehalten worden war. Ereignisse wie diese auf Foktor-Pural durften einfach von einem so überragenden Instrument nicht verkannt werden. Dennoch war es so.
    Orschan Tackar war, wie jeder Haluter auf dieser Welt, fest davon überzeugt, daß alles wirklich nicht mehr als ein harmloses Abenteuer war. Er ordnete geistig seinen Auftritt auf diesem Planeten unter „Drangwäsche" ein. Er ahnte auch nicht im entferntesten, daß alle Haluter unter dem Einfluß eines Virus standen, der für alles verantwortlich war.
    Icho Tolot war zu ihnen gekommen und hatte sie informiert.
    Deshalb fühlten Orschan Tackar und seine Freunde sich jetzt autorisiert und von Rhodan beauftragt, zu verhindern,, daß die Rückkehrer aus der Galaxis auf der Erde ein Chaos herbeiführten.
    Die Virusinfektion verhinderte, daß er gewohnt klar und nüchtern dachte.
    Orschan Tackar sah sich mitten in einem Abenteuer, und er genoß es. Dabei ahnte er nicht, wie dicht er am Abgrund stand.
     
    *
     
    Wieder und wieder versuchte Don Marin, den Großadministrator des Solaren Imperiums zu erreichen. Dabei mußte er jedoch den offiziellen Dienstweg einhalten. Er wendete sich an das Präsidialamt, doch er erfuhr erneut, daß der Regierungschef für ihn nicht zu sprechen war. Danach bemühte er sich, eine Verbindung mit einem der zahlreichen Minister und Staatssekretäre zu bekommen, aber auch dabei blieb er erfolglos.
    „Ich glaube, diese Herren und Damen sind alle besonders früh infiziert worden", sagte er resignierend zu Isabel. „Es ist doch seltsam, daß gerade von diesen wichtigen Personen niemand zu sprechen ist."
    Er kehrte an das Fenster zurück. Das Gebrüll der Haluter ließ die Fenster erzittern. Erblassend beobachtete er, wie die Giganten gegen eines der Schiffe vorgingen, das zu starten versuchte.
    Dicht unter ihm marschierten zwei Kolosse vorbei. Ihre Köpfe erreichten fast seine Höhe. Der Boden dröhnte unter ihren Schritten.
    Isabel wimmerte. Sie hatte Angst. Er legte den Arm um sie und zog sie an sich. Fieberhaft überlegte er, was er noch tun konnte.
    Es gab nur eine Möglichkeit. Er mußte in die Hyperfunkstation hinübergehen.
    Er mußte versuchen, Perry Rhodan selbst ans Gerät zu bekommen. Wenn dieser sich an die Haluter wandte und sie zur Ordnung rief, dann war die Situation vielleicht noch zu retten.
    Abermals blickte er aus dem Fenster. Erleichtert registrierte er, daß die Polizei Wort gehalten hatte. Sie hatte etwa zwanzig leichte Kampfroboter aus den Arsenalen des Raumhafens geholt und ließ sie jetzt gegen die Haluter vorgehen. Vereinzelte Schüsse klangen auf.
    „Hoffentlich ist das kein Fehler", sagte Isabel leise. „Hoffentlich werden die Haluter dadurch nicht noch mehr gereizt."
    Don Marin wollte sich abwenden, als ein markerschütternder Schrei zu ihm heraufklang.
    Ein Haluter lag auf der Betonpiste. Ein Schuß aus einer Energiewaffe hatte ihn am Kopf getroffen und getötet.
    Die meisten anderen Kolosse standen wie erstarrt. Sie blickten auf den Toten. Es schien, als seien sie sich dieser Möglichkeit bis jetzt noch gar nicht bewußt geworden.
    Nur der Trupp, der gegen das Raumschiff vorging, das Startvorbereitungen traf, stürmte weiter, als sei nichts geschehen.
    Krachend rasten mehrere Haluter gegen die unteren Schleusenschotte und zerschmetterten sie. Plötzlich gähnten große Löcher in der Schiffswand.
    Don Marin hielt es nicht mehr an seinem Platz. Er lief aus seinem Büro. Auf dem Gang drängten sich verängstigte Menschen, die sich hierher geflüchtet hatten. Nur widerstrebend wichen sie vor ihm zurück, als er sich durch die Masse drängte.
    Er war derartige Anstrengungen nicht gewohnt, deshalb war er vollkommen erschöpft, als er schließlich den Fahrstuhl erreichte.
    Keuchend lehnte er sich an die Tür und schloß sie auf. Aber noch einmal mußte er alle Kraft aufwenden, um zu verhindern, daß ihm zwei Männer in die Kabine folgten. Ihm zitterten die Knie, als er endlich allein war.
    Er drückte den Knopf der Hyperfunkstation. Von Antigravfeldern getragen, sank der Lift nach unten. Es wurde still. Don Marin hörte nur noch seinen eigenen Atem und hin und wieder das Stampfen eines Haluters.
    Er war nicht überrascht, als er in der Hyperfunkstation nur zwei Spezialisten vorfand, die sich damit vergnügten, Namit-Poker zu

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