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0616 - Die Andro-Pest

Titel: 0616 - Die Andro-Pest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die bisherige Passivität der Meuterer sind zwei Fakten, die möglicherweise einander bedingen."
    „Wie meinen Sie das?" erkundigte sich der Solarmarschall.
    Der Wissenschaftler grinste.
    „Nun, die Kranken haben doch hauptsächlich deshalb gemeutert, weil sie nicht zur Hundertsonnenwelt, sondern zur Milchstraße fliegen wollen. Dennoch haben sie bisher nichts unternommen, um diese Absicht zu realisieren. Wahrscheinlich hat die Biopositronik ihnen davon abgeraten. Folglich sind sie diesem Gebilde hörig."
    „Ich sehe nicht, wie das uns weiterhelfen könnte", erwiderte Lord Zwiebus.
    Professor Goshmo-Khan lächelte listig.
    „Es würde uns weiterhelfen, wenn es mir gelänge, die Biopositronik zu übernehmen. Die meisten Reparaturzugänge liegen außerhalb der Hauptzentrale. Ich kann. also in einen Gang eindringen, ohne daß ich die Zentrale betreten müßte."
    „Die Biopositronik würde sich gegen Manipulationen wehren, indem sie Alarm gibt", sagte Julian Tifflor.
    „Nicht, wenn wir es geschickt anstellen", erwiderte Goshmo-Khan. „Die Biopositronik wird kaum etwas dagegen haben, wenn einmenschliches Gehirn sich zur Integrierung anbietet, denn sie ist ihm schon rein kapazitätsmäßig überlegen."
    „Sie würden dabei Ihre Persönlichkeit einbüßen, Professor", wandte Solarmarschall Tifflor ein. „Anstatt daß Sie die Hauptpositronik übernehmen, würde sie Sie übernehmen."
    „Sie ist krank", entgegnete Goshmo-Khan, beharrlich.
    „Außerdem glaube ich, meine Persönlichkeit ist stark genug um es mit jeder Biopositronik aufnehmen zu können."
    Er deutete auf den Korridor.
    „Sehen Sie sich das doch an, und dann verraten Sie mir, wieviel Zeit wir noch haben, um die MESACION in den Zwischenrauen zu bringen."
    Tifflor überlegte, dann nickte er: „Ich sehe ein, daß wir etwas unternehmen müssen.
    Normalerweise hätte ich niemals meine Erlaubnis zu einem derart gewagten Unternehmen erteilt. Ich hoffe nur, daß Ihr Gehirn dabei keine irreparablen Schäden davonträgt."
    „Das hoffe ich auch", meinte Goshmo-Khan siegessicher. „Aber es ist eigentlich nur dann gefährdet, wenn wir nicht von hier wegkommen, Sir. Ich fange jetzt an."
    „Viel Erfolg!" sagte Julian Tifflor.
    Professor Goshmo-Khan legte den Waffengurt ab und sagte: „Den werde ich haben, darauf können Sie sich verlassen. Ich gehe zu Deck einundzwanzig und dringe von dort aus in die Biopositronik ein. Sie brauchen nur hier zu warten, bis die Meuterer das Panzerschott öffnen und sich ergeben."
    Der Solarmarschall erwiderte nichts darauf. Er hielt die Siegeszuversicht des Hyperdim-Biologen und Abstrakt - Mathelogikers zwar für unrealistisch, aber er wußte andererseits, daß es außer Goshmo-Khan niemanden an Bord der MESACION gab, der mit einiger Aussicht auf Erfolg versuchen konnte, eine Biopositronik zu übernehmen, indem er sich von ihr übernehmen ließ.
    Goshmo-Khan winkte noch einmal lächelnd, dann verließ er die Kabine, eilte über die Fragmente der früheren Transportbandanlage und tauchte im Schacht des Polachslifts unter.
    Der Wissenschaftler, kannte genau die Risiken, auf die er sich einließ. Andererseits war er so sehr von seiner genialen Begabung und seinen Fähigkeiten überzeugt, daß er eine Niederlage für absolut unmöglich hielt.
    Auf Deck einundzwanzig begab er sich zum Hauptreparaturschott der Biopositronik und öffnete es. Rötliches Dämmerlicht glomm düster aus der Öffnung. Professor Goshmo-Khan schloß das Schott hinter sich und ging bis zu dem fünf Meter entfernten, nach unten führenden Schacht.
    Als er den Fuß auf die oberste Wandsprosse setzte, erscholl ein kurzer Pfeifton, dann sagte eine unmodulierte Automatenstimme: „Hier spricht der Ego-Sektor der Biopositronik. Es wurde keine Inspektion angekündigt. Bitte, identifizieren Sie sich und begründen Sie Ihr Eindringen in den Biopos - Sektor!"
    Ich bin Professor Dr. Dr. Goshmo-Khan, antwortete der Wissenschaftler. „Mein Eindringen erfolgte nicht zum Zweck einer Inspektion. Vielmehr erkannte ich, daß eine Schwächung der Kapazität vorliegt. Ursache dafür ist der Befall durch ein Para-Virus aus dem Parallel-Universum. Da ich ausgebildeter Abstrakt - Mathelogiker bin, biete ich mein Gehirn als untergeordneten Zusatz des Plasma-Sektors an."
    „Es ist möglich, Ihr Gehirn zwecks Unterstützung des Bioplasmas an die Bidponblöcke anzuschließen", erwiderte der Ego-Sektor. „Allerdings muß darauf aufmerksam gemacht werden, daß ein Mensch dabei seine

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