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0616 - Duell der Vampire

0616 - Duell der Vampire

Titel: 0616 - Duell der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hervorgegangen.
    Gib ihm eine Chance, und es war deine letzte , dachte der Vampir sarkastisch.
    Er wartete nicht, ob sich Sue Bondyne noch einmal zeigte. »Ich zeige den Weg«, sagte er und hob Gryf wieder an.
    Die hörige Frau tat es ihm nach. Gemeinsam verschwanden sie in der Nacht, am Strand entlang.
    Dorthin, wo Sarkana wartete.
    ***
    Das Haus war von einem Moment zum anderen sehr leer, und sehr still. Totenstill.
    Sue Bondyne hatte gehorsam die Zeichen entfernt. Die Magiehemmung existierte nicht mehr, aber in ihr selbst noch eine gewisse Entschlußlosigkeit, die von dem Wein herrührte. Sie hatte ja ebenso wie Carina und Gryf davon getrunken.
    Dabei ahnte sie nicht einmal, womit der Dunkelgekleidete den Wein präpariert hatte. Aber es hatte sie nicht beunruhigt. Der posthypnotische Befehl, den der Unheimliche vor Tagen in ihr verankert hatte, verhinderte das.
    Sie mußte ihm gehorchen, sobald sie ihm gegenüb erstand, und seine Befehle wirkten auch in seiner Abwesenheit noch.
    Fassungslos sah sie sich in dem verwüsteten Wohnzimmer um.
    Da war Blut, und da war Carina. Sie war tot.
    Gryf, die Fremde und der Dunkle waren fort.
    Wohin sie gegangen waren, was dies alles bedeutete - sie wußte es nicht.
    Und sie fand nicht die Kraft, Neugierde zu entwickeln.
    Aber sie empfand Entsetzen.
    Carina war tot.
    Warum?
    Dumpf erinnerte sich Sue, daß sie selbst es gewesen war, die die Freundin getötet hatte. Ermordet! Oder war es Notwehr gewesen?
    Sie hatte auch Gryf niedergeschlagen, als er den Dunklen angegriffen hatte. Wie konnte sie nur zu so etwas fähig sein? Sie verstand sich selbst nicht mehr. Sie war doch nicht der Typ Mensch, der zur Gewalt neigte!
    »Carina«, flüsterte sie und betrachtete ihre Hände. Ekel packte sie, als seien diese Hände mit Blut beschmiert. »Warum nur? Was habe ich getan?«
    Sie hatte getötet.
    Sie war ein Ungeheuer.
    »Ich muß die Polizei informieren«, sagte sie leise. »Ich muß… verdammt, das kann doch alles nicht hier so bleiben… und ich… ich bin schuld…«
    Sie hatte die Falle vorbereitet. Sie hatte Gryf hineingelockt. Mit der provozierten Autopanne - mit dem fehlenden Benzin! Der Dunkle hatte ihr vorher ganz genau gesagt, was zu tun war. Auf sein Geheiß hin hatte sie dem Exilkubaner den Käfer abgekauft, war mit Carina zu einer ganz bestimmten Zeit die Straße entlanggefahren…
    Und Carina!
    Ihr Bruder war tot.
    Sie wollte nicht trauern. Sie wollte sich ablenken um jeden Preis, wollte nicht daran denken müssen. Deshalb hatte sie sofort mitgemacht. »Laß uns einen netten Jungen aufreißen«, hatte Sue vorgeschlagen, und Carina spielte gleich mit. Sue hatte es dann so eingerichtet, daß die Wahl auf den Blonden fallen mußte.
    Carina war ahnungslos gewesen. Nur Sue hatte gewußt, wie falsch das Spiel war. Aber sie hatte nichts sagen können.
    Mehrmals hatte sie versucht, gegen die lautlosen Befehle anzugehen, etwas zu sagen. Aber es war ihr nicht gelungen. Der unheimliche Zwang war jedes Mal stärker gewesen als sie.
    Und nun hatte sie Carina auch noch umgebracht!
    Wie konnte sie mit dieser Schuld weiterleben?
    ***
    Morano wartete sehr lange.
    Er wurde mißtrauisch. Es blieb jetzt zu lange ruhig. Das Gefühl wurde immer intensiver, daß ihm irgend etwas entgangen war. Schließlich stieg er aus dem Rolls-Royce und näherte sich dem Haus.
    Die bedrückende Aura, die er vorhin gespürt hatte, fehlte jetzt. Das magische Dämpfungsfeld war verschwunden.
    Aber auch Gryf!
    Und Sylka.
    Statt dessen entdeckte Morano, als er wie die anderen vor ihm auch die nach wie vor offene Verandatür nutzte, zwei Frauen - eine tot, die andere ein auf dem Sofa kauerndes nacktes Häufchen Elend.
    Sie zuckte zusammen, als er fast lautlos eintrat.
    »Nein«, keuchte sie. »Nicht - nicht schon wieder… gehen Sie! Die Polizei…«
    »Ich bin die Polizei«, log Morano und zog ein Stück Papier aus der Tasche, ließ sie einen Dienstausweis darin sehen. »Mein Name ist Tannamore, ich bin FBI-Agent. Was ist hier geschehen?«
    ***
    Unterdessen jagte ein Hubschrauber durch die Nacht; ein Bell UH-1. Mit Kleinigkeiten gab sich Robert Tendyke nicht ab! An sich hätte ein kleiner Zwei- oder Dreisitzer gereicht. Aber Tendyke hatte gleich Nägel mit Köpfen gemacht. Erstens bot der Bell, an dessen Flanken das Firmenzeichen der Tendyke Industries prangte, eine Menge Platz, und zweitens ließ sich in einer Maschine dieser Größe eine Menge zusätzlicher Technik verbergen, die es garantiert nirgendwo auf der

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