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0616 - Duell der Vampire

0616 - Duell der Vampire

Titel: 0616 - Duell der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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an seiner Stelle hätte sich das Geschehen sicher nicht entgehen lassen. Denn zumindest Sarkana mußte ja glauben, allein zu sein und keiner Bedrohung zu unterliegen.
    »Wenn du wüßtest, Alter, wie nahe ich dir bin…«, murmelte Morano.
    ***
    Der Dunkle kämpfte gegen die Schmerzen an, die immer noch in ihm tobten. Der Druide hatte ihn ernsthafter verletzt, als der Vampir anfangs gedacht hatte. Eingedrückte Rippen und aufgerissene Haut wollten nicht so schnell heilen, wie er es gewohnt war.
    Die magische Dämpfung!
    Sie wirkte auch auf ihn ein! Das hatte er ebenso übersehen wie Sarkana. Oder hatte Sarkana ihn trotzdem mit Absicht hier hinein geschickt?
    Wie auch immer - ein wenig half es ihm, daß er Blut hatte trinken können. Es gab ihm neue Kraft. Dennoch merkte er, wie seine magischen Kräfte nachließen. Er mußte hier raus, so schnell wie möglich.
    Er bückte sich, lud sich den Druiden auf die Schulter und wankte zu der Terrassentür. Sie erschien ihm plötzlich sehr, sehr weit entfernt.
    Etwas Unsichtbares versuchte ihn festzuhalten.
    Bei LUZIFERs Hörnern - er steckte selbst in der Falle! Er schaffte es nicht, das Haus zu verlassen!
    Er ließ Gryf zu Boden sinken und versuchte es erneut. Diesmal gelang es ihm. Allerdings spürte er den Drang, im Haus zu bleiben, immer noch.
    Er deutete auf Sue Bondyne.
    »Entferne die Zeichen. Alle. Schnell«, befahl er.
    Sie hemmten ihn. Wenn sie verschwanden, konnte er freier agieren. Es bestand keine Gefahr; selbst wenn Gryf verfrüht wieder erwachte, würde er länger brauchen, sich zu erholen. Zeit genug für den Vampir, ihn wieder ins Reich der Träume zu schicken.
    Sue gehorchte. Sie wieselte durch den Raum, verschwand in eines der anderen Zimmer; das ganze Haus war mit diesen unauffälligen, kleinen Symbolen präpariert. In Sarkanas Auftrag hatte er selbst, der Dunkle, ihr vor Tagen erklärt, wie und wo sie sie anzubringen hatte. Unmittelbar danach hatte er Stefano Noguera getötet.
    Unter anderen Umständen hätte der Vampir die schnellen Bewegungen des schönen Körpers mit größtem Interesse genossen. Jetzt aber reizte Sue ihn nicht. Er witterte Gefahr. Er wußte nicht, wer die fremde Frau war, die plötzlich hinter ihm im Haus aufgetaucht war. Allerdings würde er sie fragen.
    Es blieb ihr keine andere Möglichkeit, als ihm wahrheitsgemäß zu antworten. Seit er von ihrem Blut getrunken hatte, befand sich sein Vampirkeim in ihr. Sie mußte ihm gehorchen, war auf ihn geprägt, war ihm hörig.
    Ihm kam eine andere Idee.
    »Du wirst mir helfen, diesen Mann von hier fortzubringen«, befahl er.
    Sie nickte. Langsam rutschte sie auf den Knien heran und versuchte den Druiden vom Boden hochzuheben. Der Vampir grinste trotz seiner Schmerzen.
    Die Frau würde ihm eine große Hilfe sein. Er wußte nicht, ob er seine Fluggestalt einfach so wieder annehmen konnte, und selbst wenn, würde er den Mann nicht durch die Luft tragen können. Er mußte sich also am Boden fortbewegen. Warum sollte er sich dann allein mit dem Gefangenen abplagen? Es ging schneller, wenn die Frau mithalf.
    Während Sue immer noch damit beschäftigt war, die letzten magischen Zeichen zu entfernen, packte der Vampir mit zu. Gemeinsam zerrten sie Gryf zur Tür hinaus und auf die Veranda.
    Der Dunkle hätte erleichtert aufgeatmet, wenn er darauf angewiesen gewesen wäre, zu atmen. Aber er war ein Vampir; sein Metabolismus unterschied sich von dem eines Menschen erheblich.
    Immerhin spürte er, wie der dumpfe Druck nachließ, der ihn die ganze Zeit über belastet hatte, in der er sich im Haus aufgehalten hatte.
    Jetzt war es allerdings auch an der Zeit, mit Gryf von hier zu verschwinden und den Druiden an Sarkana auszuliefern. Mochte der sich mit dem Erwachenden herumplagen. Der Dunkle bedauerte, daß er Gryf nicht töten durfte. Es hätte vieles vereinfacht. Aber Sarkanas Wort war Gesetz, und Sarkana wollte Gryf lebend, um ihn dann selbst zu töten.
    Fast hoffte der Dunkle, Gryf würde zu früh aus seiner Bewußtlosigkeit erwachen und einen Teil seiner Druiden-Kräfte reaktivieren können. Damit würde er zu einer enormen Bedrohung für den Vampir, und der Dunkle hätte Sarkana gegenüber eine hervorragende Ausrede dafür, Gryf schnellstens zu töten.
    Er fragte sich, ob Sarkana Gryf nicht gewaltig unterschätzte. Immerhin hatte dieser Silbermond-Druide es geschafft, schon mehr als 8000 Jahre lang zu leben. Zu überleben! Aus jeder Auseinandersetzung war er schließlich immer als Sieger

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