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0616 - Duell der Vampire

0616 - Duell der Vampire

Titel: 0616 - Duell der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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die Polizei. Derweil untersuchte Zamorra den Bungalow. Er ging schnell und präzise vor; er fand Gryfs Kleidung, er entdeckte die verwischten Reste magischer Zeichnungen. Sein Amulett verriet ihm, wie sie vorher ausgesehen hatten.
    Es erschreckte ihn. Hinter der Vampir-Story steckte viel mehr, als er ursprünglich angenommen hatte, und jetzt bedauerte er es, daß er sie die ganze Zeit über nicht richtig ernst genommen hatte. Hier ging es nicht um einen simplen Blutsauger, sondern jemand hatte ganz gezielt eine perfekte Falle für Gryf aufgestellt!
    »Rate mal, wer eben hier war«, sagte Nicole.
    Zamorra sah sie fragend an.
    »Ein FBI-Agent namens Tannamore. Sagt dir das was?«
    »Tan Morano!« stieß Zamorra hervor. »In England nannte er sich auch einmal Tannamore, nur gab er sich da als Scotland Yard-Mann aus. Hier jetzt als G-man… nicht schlecht, nur stellt sich damit die Frage, was er hier zu suchen hat!«
    »Du denkst also auch, daß es nicht nur eine Namensähnlichkeit ist?«
    Zamorra nickte. »Der Rolls-Royce«, sagte er. »In England fährt Morano alias Tannamore Bentley. Bemerkenswerte Markentreue… und warum soll er sich hier weniger standesgemäß bewegen? Also ist er es, und er ist noch in der Nähe.«
    »Vermutlich ist er ebenfalls hinter dem Vampir her«, sagte Nicole.
    Zamorra runzelte die Stirn. »Oder er ist selbst der Vampir.«
    Nicole winkte ab. »Du leidest unter Verfolgungswahn«, warf sie Zamorra vor. »Morano ist kein Vampir. Er hat ein Spiegelbild. Das Amulett spricht nicht auf ihn an. Er bewegt sich im hellen Sonnenschein wesentlich unbefangener als jeder Tageslichtvampir. Ich habe ihn telepathisch sondiert. Nichts Vampirisches in ihm gefunden. Er hat in England mindestens einen Vampir zur Strecke gebracht. Chef, Vampire, die sich gegenseitig umbringen, gibt's nicht. Die sind eine verschworene Truppe, in der keine Krähe der anderen 'ne Brille kauft.«
    Zamorra verdrehte die Augen. »Du schwärmst mir manchmal ein bißchen zu viel. Wenn ich's nicht besser wüßte, würde ich sagen, daß du dich entweder in ihn verknallt hast…«
    »Schwachsinn!« fauchte Nicole. »Ich kann es nur nicht ausstehen, wenn jeder ständig auf dem Schnee von gestern rodelt und alte Vorurteile und Falschbehauptungen immer wieder aufkocht…«
    »…oder daß er dich zu seiner Sklavin gemacht hat«, fuhr Zamorra unverdrossen fort. »Aber du trägst keine Vampirmale. Weder damals noch jetzt.«
    »Wie schön, daß du jetzt auch noch mir mißtraust«, fuhr sie auf. »Du siehst nur das, was du sehen willst. Zumindest bei Morano. Du willst unbedingt, daß er ein Vampir ist, also hat er gefälligst einer zu sein. Ich seine Sklavin… das ist ja noch verrückter! Am Ende kommst du mir noch damit, daß ich mal selbst Vampirin war und nur durch diese Hexe aus dem brasilianischen Regenwald vom Keim wieder geheilt wurde… vielleicht möchtest du gern behaupten, diese Heilung hätte damals nicht ganz so gut funktioniert, und ich sei wieder rückfällig geworden?« [6]
    Zamorra schlug mit der Faust in die offene Handfläche. »Unsinn«, sagte er. »Du willst mich ebensowenig verstehen. Ich traue Morano nicht über den Weg. Ich hab's im Gefühl, daß mit ihm etwas nicht stimmt.«
    »Da ist noch etwas, was dagegen spricht, daß Morano ein Vampir ist«, sagte Nicole. »Sue Bondyne. Er hat sie nicht gebissen. Glaubst du im Ernst, daß ein Vampir jemanden verschont?«
    »Er war vielleicht schon gesättigt. Hier hat's immerhin eine Menge trouble gegeben.«
    »Er hätte sie auf sich geprägt. Schon deshalb hätte er sie beißen müssen, damit er den Keim auf sie überträgt und damit ihren Gehorsam erzwingt. Aber genau das hat er nicht getan. In ihr steckt etwas anderes - habe ich telepathisch herausgefunden. Sie wurde hypnotisiert. Und zwar von einem wirklichen Vampir. Von dem, der hinter dieser ganzen Schweinerei steckt. Morano hat nichts an diesem posthypnotischen Block geändert. Wahrscheinlich hat er nicht einmal etwas davon bemerkt. Ein Telepath ist er nämlich nicht.«
    »Du scheinst ihn ja schon sehr gut zu kennen.«
    »Ich habe auch ihn damals sondiert«, sagte Nicole. »Das weißt du. Verdammt, was hast du gegen den Mann? Glaubst du, er wäre eine Konkurrenz für dich? Er sieht gut aus, er ist charmant, intelligent, besitzt ein weltmännisches Flair, das ich bisher bei nur wenigen Menschen kennengelernt habe, er ist verständnisvoll…«
    »Erspar dir den Rest deiner Liebeserklärung«, sagte Zamorra unwirsch.
    »Du bist

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