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0619 - Jagd nach der Zeitmaschine

Titel: 0619 - Jagd nach der Zeitmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erklärte Eucherinys. „Du suchst Hilfe, und doch bedürfen wir der Hilfe mehr als du."
    „Ich dachte, ihr hättet vielleicht einen Hypersender, mit dem ich Chonosso anrufen kann."
    Chonosso war die Hauptwelt der Tarey-Bruderschaft.
    Eucherinys von Goombay schüttelte langsam den Kopf.
    „Es gibt hier keinen Hypersender. Und selbst wenn es einen gäbe, würdest du Chonosso nicht erreichen. Wir befinden uns tief im Innern der Eastside, und es gibt auf mehr als zehntausend Lichtjahre keine Relaisstation, die deinen Funkspruch vermitteln könnte"
    „Aber ihr habt ein Raumschiff", beharrte Mentro Kosum.
    „Wenigstens hat Tziriban davon gesprochen. Damit müßte man doch Hilfe herbeiholen können."
    „Nein, das kann man nicht", widersprach ihm Eucherinys. „Wir sind hier auf einer heiligen Mission. Erst wenn die Mission beendet ist, wird unser Raumschiff wieder starten, nicht vorher.
    Gegen diese Regel können wir nicht verstoßen, selbst wenn es deinen Tod bedeutete."
    Mentro Kosum drängte nicht weiter. Er ließ den Kopf sinken, als habe Eucherinys' Entschlossenheit ihn zutiefst betrübt. Der Führer der Wissenschaftler suchte, ihn zu trösten.
    „Du bist jedoch eingeladen, bei uns zu wohnen und unser Gast zu sein. Wir können dir nicht helfen, aber unsere Gastfreundschaft sollst du gerne genießen."
    Mentro Kosum bedankte sich. Eucherinys wies ihm eine leerstehende Baracke als Unterkunft an. Das kleine Bauwerk war voll klimatisiert. Kosum legte den schweren Desintegrator ab und streckte sich auf dem harten Bett aus. Er war seit acht Stunden ununterbrochen auf den Beinen, und jetzt, da er zum ersten Mal Gelegenheit hatte, sich auszuruhen, überfiel ihn die aufgestaute Müdigkeit mit Macht.
     
    *
     
    Kol Mimo hielt Alaskas Idee für ausgezeichnet.
    „Wo wollen Sie das Experiment durchführen?" fragt er.
    „Am Fjord", antwortete der Halbmutant. „Der Baum, in dessen Ästen der Elektrolyse-Kasten hing, trägt eine Kolonie schwarzer Orchideen."
    „Ich komme mit", bot Mimo sich an.
    „Ich hätte Sie ohnehin darum gebeten", lächelte Alaska.
    „Während ich mich konzentriere, wäre es dem Dschungel ein leichtes, mich zu schnappen und mir den Hals umzudrehen.
    Sie schleusten den Shift aus, den die Mannschaft am gestrigen Tag aus dem Fjord geborgen hatte. An Bord des Tenders herrschte gedrückte Stimmung. Goshmo-Khan hatte mit der Wahrheit über den gescheiterten Vorstoß nicht mehr länger hinter dem Berg halten können. Die Männer wußten, daß Oberleutnant Schilt und zwei ihrer Kameraden in der vergangenen Nacht gefallen waren. Von den ursprünglich fünfzehn Mann waren damit mehr als die Hälfte dem Dschungel zum Opfer gefallen.
    Die Leute hatten, um bei der Herstellung des Treibstoffs sicher zu sein, eine zweihundert Meter breite Schneise durch den Dschungel gebrannt. Durch diese Schneise steuerte Alaska den Shift. Am Rande des Fjords setzte er das Fahrzeug ab. Kol Mimo schlang sich den Desintegrator um die Schulter und kletterte auf das Dach hinauf, weil er von dort aus einen besseren Überblick hatte.
    Alaska dagegen wandte sich dem Baum mit der hellen Rinde zu, der unmittelbar am Rand der Schneise stand und auf dessen Stamm sich etwa in halber Höhe die Kolonie schwarzer Orchideen angesiedelt hatte, mit der er in telepathischen Kontakt treten wollte.
    Er besaß keinerlei Erfahrung in solchen Dingen. Er hockte sich auf den heißen, sandigen Boden und schloß die Augen, um sich ungestört sammeln zu können. Er versuchte, an nichts zu denken, stellte jedoch fest, daß es so gut wie unmöglich war, die Gedanken, die sich ohne sein Dazutun in sein Bewußtsein drängten, gänzlich zu unterbinden. Darauf versuchte er es mit einer neuen Taktik. Jeder neue Gedanke wurde kurz zur Kenntnis genommen, höchstens eine halbe Sekunde lang, dann wandte sich das Bewußtsein sofort dem nächsten Eindruck zu.
    Aus dieser Folge unausgegorener, unverdauter Denkvorgänge entstand ein Mischmasch, der dem Zustand der absoluten Gedankenlosigkeit überaus ähnlich war.
    Alaska spürte, wie allmählich Ruhe in ihm einkehrte. Er hatte sich von seiner Umgebung gelöst. Er schien im Nichts zu schweben, und sein Bewußtsein war bereit, die Aufgabe durchzuführen, die er ihm gestellt hatte.
    Mit Kraft formulierte er den ersten telepathischen Impuls.
    „Freund...!"
    Der Gedanke schien dröhnend von den Wänden eines riesigen Gefäßes wiederzuhallen.
    „Freund...!"
    Alaska entwickelte einen Rhythmus, in dem er den Impuls immer aufs

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