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062 - Das Moerderspiel

062 - Das Moerderspiel

Titel: 062 - Das Moerderspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Caroff
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wird er schließlich in irgendeinem Winkel nicht mehr weiterkönnen. Im ersten Stock gehen wir den Korridor entlang und kontrollieren jedes Zimmer. Er kann uns nicht entkommen.“
    „Nicht schlecht“, meinte Montanelli anerkennend.
    „Einen Augenblick noch“, sagte Mitsubishi. „Wer wird das Wohnzimmer überwachen, während wir unsere Tour durch das Erdgeschoß machen?“
    „Alle gemeinsam“, sagte Jensen. „Es genügt, alle Türen aufzumachen.“
    Er öffnete sofort alle zwölf Türen, die vom Wohnzimmer weggingen. Cramer folgte ihm und drehte in jedem der angrenzenden Räume das Licht an, was die Lichtstärke allgemein herabsetzte und das Wohnzimmer in beunruhigendes Halbdunkel tauchte.
    Elisabeth fröstelte, trat instinktiv neben Jensen, und er sagte: „So, die Falle ist aufgestellt. Gehen wir.“
    Hin und wieder verständigten sich Cramer und Jensen und riefen einander zu, daß alles in Ordnung wäre, und daß es nichts Neues gäbe. Nach einer Weile sahen die Gruppen einander durch die offenen Türen und konnten feststellen, daß noch keiner von ihnen fehlte.
    In zehn Minuten war das Erdgeschoß durchsucht. Die Gruppe Jensen erreichte die große Treppe, und Cramer ließ sie wissen, daß er mit Mitsubishi nun die Hintertreppe in Angriff nahm.
    In den darauffolgenden zehn Minuten durchsuchten sie den ersten Stock Zimmer für Zimmer, ohne mehr zu entdecken als die drei Leichen.
    Sie trafen am oberen Ende der Treppe wieder zusammen, und Montanelli sagte: „Ich finde nur eine einzige Erklärung für dieses Rätsel: Jedesmal, bevor wir ein Zimmer betreten, verläßt es Saturn, um es wieder zu betreten, sobald wir fort sind.“
    „Wie sollte er es verlassen?“ fragte Elisabeth.
    „Durch das Fenster“, antwortete der Italiener. „Es ist ganz einfach zu beweisen: Der Schnee müßte Fußspuren aufweisen.“
    „Gut!“ rief Jensen. „Gehen wir hinaus!“
    Sie gingen hinunter, öffneten die Eingangstür und sahen die Spuren, die Jensens Schneeschuhe hinterlassen hatten. Aber etwas weiter, vor den Fenstern des Salons, war der Schnee in großem Umkreis niedergetreten.
    „Du lieber Himmel!“ rief Montanelli. „Sehen Sie! Saturn war draußen, während wir alles kontrollierten, und jetzt befindet er sich wieder im Haus! Kommen Sie!“
    Sie folgten ihm in den Salon. Das Fenster war geschlossen, und nicht die geringste nasse Spur deutete darauf hin, daß vor kurzem jemand durchs Fenster eingestiegen wäre.
    Montanelli fand einen Faden, der auf dem Fensterbrett lag. Er nahm ihn, öffnete die Fensterflügel, legte den Faden darunter und drückte die Flügel wieder zu, ohne jedoch zu verriegeln.
    „Sehen Sie! Es macht den Eindruck, als wäre es fest verschlossen!“
    „Ich verstehe nicht“, sagte Jensen.
    „Ich zeige es Ihnen“, sagte Montanelli und sprang hinaus.
    Er legte den Faden unter einen Fensterflügel, zog die Flügel zu und zog an dem Faden. Die Fenster sahen aus, als wären sie fest geschlossen, aber als Montanelli von außen dagegen drückte, ließen sie sich leicht wieder öffnen.
    „Haben Sie gesehen? Saturn hat ein Geheimnis weniger.“
    „Gut, Doktor“, sagte Cramer. „Und nun erklären Sie mir noch, wie Saturn es macht, daß keine nasse Spur von seinen Schuhen zurückbleibt!“
    „Vielleicht besitzt er ein zweites Paar Schuhe“, warf Mitsubishi ein.
    Montanelli nickte. „Natürlich! Das ist doch ganz einfach! Jedenfalls ist er immer noch hier im Haus und …“
    „Er war es immer“, sagte Elisabeth. „Und es ist nicht ganz so einfach, wie Sie es darstellen, Doktor. Erinnern Sie sich: Tauern hat uns sein Ehrenwort gegeben, daß Saturn unter uns ist! Einer von Ihnen hat diese Schnur hierhergelegt und draußen den Schnee zertreten, um uns andere glauben zu machen, es befände sich eine unbekannte Person im Haus!“
    Montanelli hob den Blick zur Decke. „Diese Frauen verkomplizieren immer alles! Endlich sind wir einmütig der Meinung, daß der Strom durch eine fremde Person abgeschaltet worden ist, schon kommen Sie und stellen alles wieder in Frage!“
    Mitsubishi wandte sich an Jensen. „Was halten Sie davon, Professor?“
    „Weshalb fragen Sie ausgerechnet mich?“
    „Weil Sie nicht hier waren, als Piwnjew ermordet wurde und Sie daher als Täter nicht in Frage kommen“, sagte der Japaner kühl. „In einer Angelegenheit wie dieser kann man nur weiterkommen, wenn man die Unverdächtigen beizeiten ausscheidet. Also lasse ich Ihre Person beiseite, aber ich möchte gleichzeitig auch,

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