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062 - Das Moerderspiel

062 - Das Moerderspiel

Titel: 062 - Das Moerderspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Caroff
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vor Hunger.“
    „Sofort“, sagte Elisabeth. Sie war etwas erleichtert. Während Alexander Piwnjew starb, kämpfte Jensen draußen um sein Leben. Er konnte also gewiß nicht Saturn sein.
    „Ich werde Ihnen helfen, das Zeug abzulegen“, sagte Montanelli, beugte sich über Jensens Füße und zog ihm die Schneeschuhe aus.
    „Vielen Dank“, sagte Jensen dankbar und schälte sich aus seinem Anorak. „Ah, hier ist es angenehm warm. Wo ist Piwnjew?“
    Montanelli sah auf. „Er ist nicht mehr unter uns.“
    Der Däne erstarrte. „Wollen Sie damit sagen, daß er tot ist?“
    Montanelli nickte und deutete auf den Diwan. „Sehen Sie den Schlitz im Stoff? Dort blieb die Klinge stecken, nachdem sie Piwnjews Brust durchdrungen hatte.“
    „Wie ist das geschehen? Wir hatten doch beschlossen, in Gruppen zu bleiben und …“
    „Wir tranken Wein, in dem sich ein Schlafmittel befand, und dann gab es eine Panne mit dem elektrischen Strom. Als wir wieder zu uns kamen, war Piwnjew tot.“
    Jensen sah zur Deckenbeleuchtung hinauf. „Wer hat die Panne behoben?“
    „Niemand. Es hat von allein wieder funktioniert.“
    Der Däne sah ihn erstaunt an. „Was sagen Sie da, Doktor? Wenn ein Motor stehenbleibt, kommt er nie wieder von allein in Gang! Irgend jemand muß ihn wieder in Gang gesetzt haben! Wenn Sie die ganze Zeit über bewußtlos waren, dann muß sich ein Unbekannter im Haus aufhalten!“
    Elisabeth reichte Jensen einen Teller mit Brot und Wurst. Jensen dankte ihr und begann sofort und mit großem Appetit zu essen, während ihn die drei Männer perplex anstarrten.
    „Wäre ich nicht zurückgekommen“, sagte er zwischen zwei Bissen. „hätten Sie einander also weiterhin mißtraut! Nur deshalb, weil Sie nicht wissen, wie ein Generator funktioniert!“
    Montanelli kratzte sich die Nase. „Um die Wahrheit zu sagen, beschäftigen wir uns damit nur am Rande, denn Mademoiselle Sourbier wurde überfallen, während wir schliefen.“
    Jensen sah Elisabeth an. „Was für ein Überfall? Sie ist doch nicht verletzt …“
    Niemand antwortete.
    Elisabeth senkte die Lider. „Ich wurde … vergewaltigt.“
    Jensen hörte auf zu kauen. Er sah ungläubig drein. „Unglaublich“, sagte er dann. „Wirklich unglaublich …“
    „Und doch, es ist die Wahrheit“, sagte Cramer. „Zusammen mit Mitsubishi habe ich festgestellt, daß die Kleider Mademoiselle Sourbiers in Fetzen sind. Saturn hat sie in der Finsternis überfallen, als das Opfer sich nicht wehren konnte und wir bewußtlos waren. Dann hat er Piwnjew umgebracht und ist davon. Vorher hat er den Strom wieder eingeschaltet.“
    Jensen stand auf, stellte seinen Teller auf den Tisch und fragte, zu den anderen gewendet: „Wieviel Zeit ist seit Piwnjews Tod vergangen?“
    „Etwa eineinhalb Stunden“, sagte Cramer. „Weshalb?“
    „In dieser ganzen Zeit sind Sie hier gewesen? Haben sie das Haus nicht durchsucht? Wir müssen alles kontrollieren, auch das Laboratorium!“
    „Das haben wir getan, kurz nachdem Sie weggegangen waren“, unterbrach ihn Montanelli. „Das Laboratorium ist leer. Saturn hat sämtliche Aufzeichnungen Tauerns aus dem Fenster in die Schlucht geworfen. Außerdem ist es sehr einfach, sich in diesem Haus zu verstecken. Wir müssen zusammenbleiben, um ein neues Verbrechen zu verhindern. Während wir im Erdgeschoß suchen, hält Saturn sich im ersten Stock auf. Und wenn wir über eine Treppe hinaufsteigen, geht er über die andere hinunter.“
    „Sie machen einen Fehler, Doktor. Das galt nur früher, als wir nicht wußten, daß sich ein Fremder im Haus herumtreibt. Nun wissen wir, daß wir einander vertrauen können, und so werden wir uns in zwei Gruppen teilen und unabhängig voneinander das Haus durchsuchen. Wenn wir das methodisch machen, kann Saturn uns nicht entkommen!“
    John Cramer streckte sich, und die Muskeln unter seinem Hemd waren deutlich zu sehen. „Gut“, sagte er. „Wir sind zu fünft. Wie teilen wir uns?“
    „Bleiben Sie zusammen mit Mitsubishi“, sagte Montanelli. „Jensen, Mademoiselle Sourbier und ich bilden die andere Gruppe.“
    „Einverstanden“, sagte Misubishi. „Wie gehen wir voran?“
    Jensen legte die Stirn in nachdenkliche Falten und sagte:
    „Meiner Meinung nach sollten wir zugleich aus dem Wohnzimmer gehen, uns in den Toiletten in zwei Gruppen teilen und gleichzeitig in Richtung der beiden Treppen weitergehen. So zwingen wir Saturn sich vor uns davonzumachen. Er muß sich in den ersten Stock zurückziehen, und dort

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