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0622 - Gefangen in den Höllenschlünden

0622 - Gefangen in den Höllenschlünden

Titel: 0622 - Gefangen in den Höllenschlünden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Zamorra. »Laß uns verschwinden. Noch ist Stygia nicht wieder hinter uns her. Das müssen wir ausnutzen.«
    Sie erhoben sich und setzten sich wieder in Bewegung. Der dämonische Fürstenpalast blieb auf der anderen Seite der Schlucht hinter ihnen zurück, dieser riesige Schädelfelsen, der wie eine tödliche Drohung emporragte. Aber schon nach der ersten Wegbiegung konnten sie ihn nicht mehr sehen.
    Nicole ging voran.
    Etwas stimmte hier ganz und gar nicht!
    »Das ist nicht der richtige Weg«, sagte Zamorra. »Warte - du gehst in die falsche Richtung!«
    Sie wies auf die Markierung, die sie mit einem kurzen magischen Einsatz des 6. Amuletts zum Leuchten brachte. »Wir sind hier richtig«, sagte sie. »Da, siehst du?«
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    »Es ist die falsche Richtung!« beharrte er.
    »Aber die Markierungen…«
    »Ich habe mir den Weg zusätzlich eingeprägt, und ich erinnere mich an die Karte, die Horgon gezeichnet hat. Das hier ist falsch! Glaub's mir!«
    »Aber wieso…?«
    »Stygia!« stieß er hervor. »Sie hat die Markierungen verändern lassen. Sie sind jetzt anders angebracht als vorher. Sie wollte uns, falls wir ihr entkommen, auf einen falschen Weg locken lassen. Verdammt, sie wußte die ganze Zeit schon, daß wir hier sind und hatte Gelegenheit, uns hier noch eine zusätzliche Falle zu stellen! Und in die laufen wir genau hinein, wenn wir auf dem falsch markierten Weg bleiben!«
    Nicole zögerte. »Es sind weißmagische Markierungen«, gab sie zu bedenken. »Kein Dämon wird sie berühren können, ohne sich die Pfoten dran zu verbrennen! Nicht einmal die Skelett-Krieger könnten das unbeschadet!«
    »Aber vielleicht die Irrwische, von denen Stygia ja eine ganze Menge in ihren Diensten hat!« behauptete der Dämonenjäger. »Ich werde jedenfalls jetzt den Weg benutzen, den ich noch von vorhin kenne!«
    »Dein Wort in Merlins Ohr«, seufzte Nicole und folgte ihm.
    Bis er plötzlich irritiert stehenblieb und sich staunend umsah.
    »Verdammt!« stieß er hervor. »Das gibt's doch nicht!«
    »Was ist?«
    »Das Weltentor«, keuchte er. »Es müßte hier sein! Ganz genau hier! Aber es ist fort…«
    ***
    Unterdessen geriet Fooly ins Staunen, und aus dem Staunen wurde Entsetzen, als er sah, wie das Weltentor sich veränderte.
    Es schrumpfte zusammen und verblaßte!
    Stygia hatte richtig vermutet. Mit Horgons Tod verlosch auch Horgons Magie - und mit Cordu war es nicht anders.
    Das Weltentor hörte auf zu existieren.
    Und Fooly konnte diesen Auflösungsvorgang nicht stoppen.
    Fassungslos nahm er wieder Verbindung mit dem Château auf.
    »Ich glaube, Sie brauchen niemanden mehr herzubitten, Monsieur Raffael. Es ist vorbei. Das Weltentor ist erloschen.«
    »Erloschen?« stieß der alte Diener erschrocken hervor. »Aber… und wo sind der Professor und Mademoiselle Nicole?«
    »Verschollen«, sagte Fooly bedrückt.
    Raffael Bois schwieg eine Weile. Dann beugte er sich entschlossen zur Visofonkamera vor.
    »Wir holen sie zurück, Fooly«, sagte er. »Ich schwör's dir, wir holen sie aus der Hölle zurück!«
    »Und wie?« fragte der Drache mutlos.
    »Da lassen wir uns schon was einfallen!« sagte Raffael. »Diese Stygia wird noch ihr blaues Wunder erleben!«
    Fooly tastete die Verbindung wieder aus. Er fragte sich, wie sie das schaffen sollten. Selbst wenn sie ein anderes Tor in die Hölle öffneten, würden sie nicht an der gleichen Stelle ankommen wie Zamorra und Nicole. Sie würden sie suchen müssen.
    Und die Hölle war groß!
    Sehr groß!
    Da war es wesentlich einfacher, eine Nadel im Heuhaufen zu finden. Dafür benötigte man bloß einen Magneten!
    Aber welcher Magnet konnte zwei Menschen aus der Hölle zurückholen?
    ***
    »Dann war der markierte Weg doch richtig!« behauptete Nicole. »Los, zurück! Schnell, ehe wir noch mehr Zeit verlieren. Das hier war die Falle!«
    »Nein«, sagte Zamorra. »Ich bin absolut sicher. Das Tor war hier. Verdammt, es muß sich um eine Art Vitalmagie der beiden Dämonen gehandelt haben. Beide sind tot. Das Tor…«
    Nicole wurde blaß. »Verdammt«, keuchte sie. »Dann sitzen wir hier fest!«
    Plötzlich flirrte es um sie herum. Unwillkürlich gingen Zamorra und Nicole in Abwehrstellung.
    Ein Irrwisch tobte um sie herum!
    »Stygias Beobachter! Der macht sich jetzt über uns lustig, saust wieder davon und berichtet Stygia haarklein, wo wir uns befinden und in welcher Lage… Dann braucht sie nur noch ihre Schergen nach uns auszusenden, und irgendwann, wenn wir

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